"Die verflixten 7"

Rote Laterne in Füssen gelassenRote Laterne in Füssen gelassen
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Mit 4:3 nach Penaltyschießen gewannen die Starbulls Rosenheim am Freitagabend vor 1478 Zuschauern gegen die Stuttgart Wizards.

Die Zahl "7" hatte im Punktspiel zwischen den Starbulls und den Wizards eine ganz besondere Bedeutung. Sieben Sekunden fehlten den Rosenheimern, um drei Punkte einzufahren, der Spieler mit der Rückennummer 77 der Stuttgarter erzielte den Ausgleich und die jeweils ersten sieben Penaltyschützen vergaben teilweise kläglich.

Einen druckvollen Beginn lieferten die Gastgeber ab. Nach wenigen Sekunden hatte Mondi Hilger die erste Chance, in der zweiten Minute scheiterte Heini Schiffl mit einem Schlagschuss am Stuttgarter Schlussmann Tyrone Garner. Danach beruhigte sich das Geschehen etwas und so dauerte es bis zur zwölften Minute, ehe es wieder richtig "heiß" wurde. SBR-Trainer Ron Chyzowski schickte erstmals den vierten Sturm mit Maximilian Huff und den Kraxner-Zwillingen aufs Eis, die sich sofort wohl fühlten und ihre Farben mit 1:0 in Front brachten. Über Nico Köttstorfer und Kevin Kraxner kam die Scheibe zu dem vor Garner lauernden Dominik Kraxner, der so auch offiziell seinen ersten Saisontreffer markieren konnte. Fünf Minuten später gar das 2:0 für die Starbulls: Nach scharfer Hereingabe von Andreas Paderhuber fälschte Patrick Senger ab.

Im Mittelabschnitt machte immer wieder Schiedsrichter Andreas Aumüller auf sich aufmerksam. Teilweise unverständliche Entscheidungen reihten sich aneinander, Fouls wurden übersehen, dafür allerdings Strafzeiten gepfiffen, die nicht nachvollziehbar waren. So kamen die Gäste durch zwei Überzahltreffer ins Spiel zurück. In der 25. Minute verkürzte Manuel Weibler, in der 35. Minute glich John Sicinski zum 2:2 aus. Während auf Seiten der "Zauberer" das Powerplay sehr gut lief, fehlte den Rosenheimern in ihren Überzahlspielen die letzte Konsequenz.

Zu Beginn der letzten 20 Minuten vergaben die Hausherren eine numerische Überlegenheit, gingen aber dann in der 45. Minute wieder in Führung. Torschütze war Thomas Brandstädter, der aus einer unübersichtlichen Situation traf. Mitte des Schlussdrittels kamen die Wizards noch zwei Mal in den Genuss eines Überzahls, doch diesmal stand die Abwehr um Keeper Olli Häusler sicher. In der 59. Minute nahm Stuttgarts Trainer Duszenko eine Auszeit und stimmte seine Mannen auf die Schlussphase ein. Wenige Sekunden später lag die Scheibe auch im Gehäuse von Häusler, der Treffer fand jedoch keine Anerkennung. Als die Starbulls ihren Sieg schon fast sicher glaubten, leistete sich Dave Struch einen folgenschweren Fehlpass (für den er sich nach dem Spiel vor der Mannschaft in der Kabine entschuldigte), so dass die Schwaben noch eine Chance erhielten und sieben Sekunden vor der Schlusssirene durch Marc Garthe tatsächlich der Ausgleich gelang. Damit hatten beide Teams einen Punkt sicher.

In der Verlängerung fiel kein Treffer, so dass das Penaltyschießen über die Vergabe des dritten Punktes entscheiden musste. Und hier erlebten die Zuschauer ein Kuriosum: Die ersten sieben Schützen beider Mannschaften vergaben, auch der achte Stuttgarter Versuch blieb erfolglos. Mondi Hilger war es schließlich, der im insgesamt 16. Anlauf des Tages dem "Penaltydrama" ein Ende bereitete. Zuvor scheiterten auf Rosenheimer Seite Andi Schneider und Dave Struch (jeweils zweimal), Christoph Koziol, Hilger und Paderhuber.

Trainerstimmen

Wilbert Duszenko (Stuttgart Wizards): Die Zuschauer haben ein interessantes und spannendes Spiel gesehen. Für uns war es das erste Penaltyschießen der Saison. Im ersten Drittel waren wir zu nachlässig, daher habe ich in der Kabine ein paar Worte an die Mannschaft gerichtet und sind dann zurückgekommen. Der Ausgleich kurz vor Schluss war glücklich, die zwei Punkte für Rosenheim gehen in Ordnung.

Ron Chyzowski (SBR): Wir müssen froh über die zwei Punkte sein. Wenn man sieben Sekunden vor dem Ende den Ausgleich kassiert kann aber nicht unbedingt zufrieden sein. Wir dürfen in dieser Phase der Saison nicht den Fehler machen auf die nächsten Spiele zu schauen, sondern nur auf den nächsten Gegner. Dass Matthias Bergmann nicht gespielt hat, liegt nicht an der Leistung. Wir haben acht Verteidiger und jeder braucht Eiszeit, so dass heute Nico Köttstorfer in die Mannschaft rotierte. Stefan Ripp war vergangene Woche krank, so dass für ihn ein Einsatz nicht in Frage kam.


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