Die Überraschung: Wild Boys siegen erstmals gegen Halle

Gleich im ersten Drittel machten die Chemnitzer klar, dass sie auf keinen Fall an die Saale gekommen waren, um die Punkte abzuliefern. Sie versuchten gleich die Defensive der Bulls zu beschäftigen und tauchten immer wieder im Drittel der Gastgeber auf. Halle enttäuschte anfänglich, ohne Kombinationsspiel versuchte man, mit Schüssen zum Erfolg zu kommen. Doch meist fehlte es an der Präzision. Erst in den letzten drei Minuten wurde die Hallenser wach, aber einmal mehr zeigte Torhüter Roman Kondelik seine Klasse. So ging ein faires (keine Strafzeiten im ersten Drittel) Spiel torlos in die erste Pause.
Diese Pause sollte aufgrund eines Defektes an der Eismaschine, länger als gewöhnlich dauern. Irgendwann konnte man den Schaden beheben und so ging es endlich weiter. Nun war die Frage, welches Team die verlängerte Pause besser verkraftet hatte. Dies schienen anfänglich wiederum die Bulls zu sein, aber wie schon zu Ende des ersten Drittels waren es meist Schüsse, die irgendwo in der Chemnitzer Defensive hängen blieben. Mitte des zweiten Drittels dann die große Chance für die Wild Boys, als mit Eric Wunderlich und Alexander Zille gleich zwei Hallenser auf der Strafbank saßen. Schnell fanden die Chemnitzer ihre Überzahlaufstellung und ließen die Scheibe vor dem Tor von Lukas Steinhauer laufen. Nach 21 Sekunden sah Jörg Pohling die Lücke und zog von der blauen Linie ab. Der Puck schlug im Hallenser Kasten ein und die Wild Boys führten zum Jubel ihrer mitgereisten Fans mit 1:0. Nun wollten die Chemnitzer gleich nachlegen, aber bei ihren Versuchen stand ihnen die Latte des Hallenser Tores im Weg. Unter gütiger Mithilfe der Chemnitzer Hintermannschaft gelang den Bulls dann in der 37.Minute der Ausgleich zum 1:1. Nach Zuspiel von Matthias Schubert war Sebastian Lehmann zur Stelle und Roman Kondelik geschlagen.
Im letzten Drittel lebte das Spiel von der Spannung. Beiden Teams merkte man an, dass sie den entscheidenden Fehler verhindern wollten. Die Chemnitzer Defensive stand sehr gut und ließ nicht viel zu. Wenn doch etwas durchkam, dann stand da ja noch ein Roman Kondelik. In der 56.Minute hatten die Chemnitzer dann die Riesenchance zur erneuten Führung. In eigener Unterzahl lief ein Konter über Michal Vymazal, der nur auf Kosten eines Penaltys gebremst werden konnte. Allerdings rutschte dem Tschechen die Scheibe beim Strafschuss vom Schläger, nachdem der den Goalie schon verladen hatte.
Nun ging es in die Verlängerung und gleich die erste richtige Chance führte zum Torerfolg. 70 Sekunden waren gespielt, da lief Michal Vymazal auf Goalie Steinhauser zu und versenkte den Puck zur Entscheidung und zum unbändigen Jubel bei den mitgereisten Fans.
Nun heißt es sich schnell zu regenerieren, denn schon heute Abend kommen die Icefighters Leipzig, mit einer Empfehlung eines 5:3-Sieges gegen Schönheide nach Chemnitz.
Tore: 0:1 (31:55) Pohling (Hofverberg, Geier/5-4), 1:1 (36:13) Lehmann (Schubert, Bigam), 1:2 (61:10) Vymazal. Strafen: Halle 10, Chemnitz 8.