Die Stars von einst

Es war ein rundum gelungener Abend gestern im Colonel-Knight-Stadion, als die Oberliga-Mannschaft des EC Bad Nauheim verstärkt durch viele ehemalige EC- und VfL-Profis gegen die Premiere-Allstars angeführt von Erich Kühnhackl zu einem Charityspiel angetreten war. Wie es sich für gute Gastgeber gehört, überließ man den Gästen beim 7:8 (3:3, 1:1, 3:4) den Sieg, auch wenn eigentlich ein Unentschieden mit anschließendem Penaltyschießen das Ziel gewesen ist. Ganz so ernst nahm man aber die Begegnung sportlich gesehen natürlich nicht, dennoch haben auch die Ex-Profis ihren Ehrgeiz, so dass in der Pause auch schon mal das ein oder andere Tor beim Schiedsrichter in der Statistik korrigiert werden musste.
Und so konnten die gut 1800 Fans im Bad Nauheimer Kurpark noch einmal Treffer unter anderem von Bill Lochead, Harald Birk und Andreas Lupzig sowie die einzige Strafzeit der Partie gegen Erich Kühnhackl, der Thomas Barczikowski zu Fall brachte, verfolgen, wobei der „Lange“ von Stadionsprecher und FFH-Sportreporter Frank Piroth direkt auf der Strafbank interviewt wurde. Höhepunkt der Partie war aber wohl das Eröffnungsbully, das von Jürgen Pöpel, der seit zwei Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist, durchgeführt wurde. Der frühere Stürmer mit der Rückennummer 23 wurde von den Fans frenetisch gefeiert, und wie in alten Zeiten traf „Yogi“ gegen Peppi Heiß ins Netz, nachdem er den Puck erfolgreich am ehemaligen Nationaltorhüter vorbei einwerfen konnte. Nach der Partie gab es im VIP-Raum ausreichend Gelegenheit für die Ex-Profis und Nationalspieler, alte Geschichten auszutauschen und sich bei den Kollegen darüber zu informieren, was man seit dem Ende der Eishockey-Karriere privat und beruflich erlebt hat. Zuvor konnten sich die Fans ihre Autogramm-Wünsche auf dem Eis erfüllen, und auch die Trikots der neuen, „alten“ Bad Nauheimer Spieler wurden in einer Versteigerung an den Mann gebracht, wobei das Jersey vom aktuellen Coach der EC-Profis, Fred Carroll, den höchsten Betrag von knapp unter 200 Euro erzielte.
Insofern war dieses Match für alle Beteiligten ein tolles und für viele einmaliges Erlebnis, so dass die Verantwortlichen des EC Bad Nauheim auf eine Werbe-Wirkung dieser Partie für die ausstehenden Spiele der Oberliga hoffen. In diesen wird es natürlich weitaus körperbetonter zu Werke gehen, als es gestern der Fall war, zumal man den sechsten Platz in der Gruppe Nord noch nicht aus den Augen verloren hat. Am kommenden Freitag, 15. Februar, ab 19.30 Uhr geht es im Ligabetrieb bereits weiter, wenn die Eisbären Berlin Juniors in der Kurstadt gastieren.