Die Heimweste bleibt weiß – Bad Tölz schlägt Hannover

Mit den Hannover Indians kam
der erste echte Prüfstein der noch jungen Saison in die Hacker-Pschorr-Arena.
Dem Attribut Spitzenspiel wurde diese Partie auch vollends gerecht. Und auch
die 1500 Zuschauer hatten vornehmlich ihren Spaß, denn die Hausherren behielten
mit 3:2 (2:0, 0:1, 1:1) knapp die Oberhand. Mann des Abends war der Pole Adam
Borzecki, dem zwei – darunter der entscheidende – Treffer gelangen. Die Tölzer
behalten damit ihre blütenweiße Heimweste und gehen gestärkt in das große
Oberlandderby gegen den SC Riessersee am kommenden Dienstag.
Als Werbung für gepflegtes
Eishockey geht das erste Spieldrittel sicherlich durch. Zumindest für die
Leistung der Tölzer traf das zu. Mit ungeheurem Tempo und viel Einsatz
eroberten sich die Isarwinkler alsbald einen Vorteil bei den Spielanteilen.
Niedergeschlagen hat sich diese Überlegenheit nach 13 Minuten, als Adam
Borzecki flach aus der Halbdistanz traf. Schon zuvor gab es im Powerplay einige
gute Gelegenheiten; zudem scheiterte Stefan Endraß mit schöner Einzelleistung
an Kondelik. Das 2:0 resultierte aus einer doppelten Überzahl der Hausherren,
die Kurt MacSweyn aus nächster Nähe entscheidend nutzen konnte.
Deutlich weniger in Szene
setzen konnten sich die Tölzer im zweiten Abschnitt. Das lag vornehmlich an
einigen Strafzeiten, die den Gästen erste Möglichkeiten bescherten. Eine davon
nutzte Markus Draxler in schönem Zusammenspiel mit Jordan Webb. Aber auch bei
gleicher Mannschaftsstärke entwickelten die Niedersachsen plötzlich gehörigen
Druck. Die knappe Führung stand bisweilen auf dünnem Gerüst. Hannover hatte
indes Glück, dass Michael Baindl auf Zuspiel von Sandro Schönberger nur die
Schoner von Kondelik traf.
Eine unangenehme Überraschung
gab es für die Isarwinkel Anfang des Schlussdrittels. Gleich die erste
Strafzeit von Matthias Bergmann nutzten die Indians zum Ausgleich. Als
Torschütze durfte sich der letztjährige Peitinger Kyle Doyle feiern lassen.
Dann wären die Tölzer wieder am Zug gewesen, die Ereignisse überschlugen sich.
War beim Pfostentreffer von Yanick Dubé noch Pech mit im Spiel, hätte Stefan
Endraß nach feiner Vorarbeit des Kanadiers die Scheibe lediglich ins leere Tor
schieben müssen. Endraß traf die Scheibe nicht richtig und versemmelte damit
eine Hundertprozentige. Da Ungerechtigkeit an diesem tollen Eishockeyabend aber
fehl am Platze gewesen wäre, wurden die Tölzer doch noch für ihre Mühen
entlohnt. Adam Borzecki traf mit einem fulminanten Distanzschuss von der blauen
Linie zum 3:2. Dem hatten die Niedersachsen in den letzten Minuten nichts mehr
entgegenzusetzen. (or)
Tore: 1:0 (12:50) Borzecki (Baindl, M.Endraß), 2:0 (17:19)
MacSweyn (Borzecki, Dubé, 5-4), 2:1 (28:59) Draxler (Webb, Mayer, 5-4), 2:2
(45:05) Doyle (Chamberlain, Butler, 5-4), 3:2 (51:44) Borzecki (Dubé, 5-4)
Zuschauer: 1431
Schiedsrichter: Christian
Neubert (OSC Berlin-Schöneberg)
Strafminuten: Bad Tölz 20 -
Hannover 16+10 (Webb)
Spieler des Spiels: Adam Borzecki