Die Hawks können es doch noch

Nach sieben Auswärtspleiten in Folge dürfen sich die Passau Black Hawks endlich wieder über einen Sieg in fremder Halle freuen. In Bad Nauheim erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Otto Keresztes ein 3:2 (1:1, 1:1, 1:0), vor allem in der Schlussphase bestand nach Auskunft der Mannschaftsführung „akute Herzinfarktgefahr“. Der Pfosten rettete 16 Sekunden vor der Schlusssirene den für Passau insgesamt verdienten Dreier. Besonders glücklich dürfte Mike Muller sein, Schütze des goldenen Tores, denn der US-Amerikaner stand zuletzt häufig in der Kritik.
Turbulent ging es unter der Woche bei den Passau Black Hawks zu, Majer, Toth und Gerbl wurden vom Verein freigestellt, dazu kamen einige Einzelgespräche mit Spielern. Deswegen reisten die Hawks mit eher gemischten Gefühlen nach Hessen, wohl aber auch mit dem Selbstbewusstsein, in Bad Nauheim gute Erfolgschancen zu haben. Entsprechend drückten die Hawks in der Anfangsphase auf die Tube, Fabian Hadamik hatte die erste gute Möglichkeit (1.). Die Angriffsbemühungen wurden wenig später mit dem Führungstreffer von Miro Dvorak belohnt (6.). Erst danach fanden die Gastgeber ins Spiel, die Hawks waren dazu gezwungen, ein wenig zurück zu stecken. So kamen die „Roten Teufel“ zum glücklichen Ausgleich, Jeff Golby überwand Keeper Jozef Ondrejka (14.). Das Mitteldrittel verlief ausgeglichen, insgesamt sahen die rund 900 Zuschauer in der Wetterau kein gutes Oberligaspiel, spannend war es aber allemal. Die erste dicke Chance verbuchten die Hawks für sich, über den Führungstreffer jubelten aber die Einheimischen. In Überzahl fand Mat Ponto die Lücke und traf zum 2:1 (32.). Es spricht für die Hawks, dass sie in der Folge den Kopf nicht in den Sand steckten und weiter ihre Chancen suchten. Sekunden vor der zweiten Drittelpause fasste sich Michael Schwarzkugler ein Herz, setzte sich auf eigene Faust durch und brachte die Hawks mit seinem Treffer zum 2:2 wieder zurück ins Spiel (40.). Im Schlussabschnitt erarbeiteten sich die „Roten Teufel“ zwar ein Chancenplus, scheiterten aber immer wieder an Keeper Jozef Ondrejka, der sich zum einem „Teufelskerl“ entwickelte, oder am eigenen Unvermögen. Besser machten es die Hawks: Mike Muller traf per „Blueliner“ zum 3:2 (52.). Danach brauchten die mitgereisten Passauer Fans gute Nerven, in der Schlussphase setzten die Gastgeber alles auf eine Karte. Zu allem Überfluss kassierte Daniel Zollo rund drei Minuten vor dem Ende eine Strafzeit, Bad Nauheim nahm den Keeper zu Gunsten eines weiteren Angreifers aus dem Kasten, so dass die „Roten Teufel“ gleich zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Jozef Ondrejka hielt dem Dauerbeschuss mit tollen Paraden aber stand und hatte bei einem Pfostenkracher Augenblicke vor der Schlusssirene auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Umso größer war das Aufatmen und die Freude über den Auswärtssieg bei den Hawks, die damit auch Selbstvertrauen für die Mammutaufgabe morgen (Sonntag, 18:30 Uhr im „IceGate“) gegen Bad Tölz getankt haben.
Tore: 0:1 (5:13) Dvorak (Gantschnig), 1:1 (13:29) Golby (Morris, Baum), 2:1 (31:28) Ponto (Bernhardt, Jasik), 2:2 (39:24) Schwarzkugler (Dvorak, Pilz), 2:3 (51:43) Muller (Gomow, Setz). Strafen: Bad Nauheim 6, Passau 18. Zuschauer: 913.