Die Hauptstadt zu Gast in der Hauptstadt

Premiere für die Stuttgart Wizards: Noch nie bekam es in der jüngeren Stuttgarter Eishockey-Geschichte eine Mannschaft aus Baden-Württembergs Metropole mit einem Team aus Berlin zu tun. Am kommenden Freitag (30. Januar, 20 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) steigt nun der erste Vergleich (Landes-)Hauptstadt gegen (Bundes-)Hauptstadt, wenn die Berlin Capitals zum Abstiegsrunden-Spiel der Oberliga ihre Visitenkarte auf der Stuttgarter Waldau abgeben. Stuttgarts Coach Wilbert Duszenko ist vor dem ersten Aufeinandertreffen beider Teams nicht bange. „Wir wollen unseren Aufwärtstrend nach dem Sieg gegen Klostersee fortsetzen und werden 60 Minuten lang Vollgas geben, um die Punkte in Stuttgart zu behalten“, gibt sich der Chef an der Bande der Wizards kämpferisch. Im Rahmen des Spiels gegen Berlin wird den Fans ein weiteres Highlight geboten: Die Showgruppe der Stuttgarter Salsa-Tanzschule Clavisol heizt den Zuschauern in der Drittelpause mit heißen Rhythmen ein. Am Sonntag (1. Februar, 18 Uhr) reisen die Wizards dann zur EA Kempten, wo die Zauberer nach zuletzt zwei Niederlagen dieses Mal als Sieger vom Eis gehen wollen.
Zunächst gilt im Stuttgarter Lager jedoch alle Konzentration dem Freitags-Match gegen die Berlin Capitals. Die Gäste aus dem Stadtteil Charlottenburg spielten bis zum durch finanzielle Probleme bedingten Abstieg im Jahre 2002 in der höchsten deutschen Spielklasse, der Deutschen Eishockey-Liga, und gehörten dort zu den erfolgreichsten Teams.
Im vergangenen Winter starteten die Preußen, wie der Club auch genannt wird, in der Regionalliga einen Neuanfang und schafften souverän den Aufstieg in die Oberliga. Dort verpassten die Berliner vor allem aufgrund ihrer Auswärtsschwäche – sie holten während der Hauptrunde nur sieben Zähler in der Fremde – jedoch den erhofften Einzug in die Meisterrunde.
Dennoch werden die Wizards am Freitag alles andere als leichtes Spiel haben. Ein Blick auf den Kader der Berliner verdeutlicht, warum. Zwar setzen die Bundeshauptstädter verstärkt auf den eigenen Nachwuchs, doch verfügen sie auch über etliche Akteure, die bereits reichlich Erfahrung in den höchsten Ligen Deutschlands gesammelt haben. Allen voran Pavel Gross und Jan Schertz. Beide Stürmer gehörten jahrelang zu den führenden DEL-Cracks und haben nichts von ihrer Torgefährlichkeit eingebüßt. Sie laborieren derzeit allerdings an langfristigen Verletzungen und werden ihrer Mannschaft in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Doch die Gäste von der Spree haben weitere torgefährliche Angreifer in ihren Reihen, beispielsweise den DEL-erfahrenen Patrick Czajka oder die Kanadier Hugo Giguère (kam aus Bayreuth) und Glen Detulleo (wechselte im Laufe der Saison von den Moskitos Essen zu den Capitals). Auch in der Abwehr kann sich Trainer Andreas Brockmann auf routinierte Leute verlassen, etwa den Schweden Jonas Forslund oder Allrounder Nicolai Tittus, der auch als Stürmer eingesetzt werden kann.
Den Wizards steht in Anbetracht der starken Berliner also ein heißer Tanz bevor. Das weiß auch Wilbert Duszenko, Stuttgarts Trainer. „Wir müssen und werden Vollgas geben, um erfolgreich zu sein.“ Gleichzeitig nimmt er seine Akteure in die Pflicht: „Wir sind in der Hauptrunde Sechster geworden. So schade der knapp verpasste Einzug in die Meisterrunde auch ist: jeder Spieler muss auch in der Abstiegsrunde bis an die Schmerzgrenze gehen und alles geben. Das sind wir den Zuschauern schuldig.“
Vor dem Hauptstadt-Duell kann Duszenko indes aus dem vollen schöpfen. Alle Mann sind an Bord, auch der zuletzt angeschlagene Gabriel Gaube. Marc Mundil steht nach seiner Knieverletzung wieder im Training, ob er bereits am Wochenende zum Einsatz kommen wird, entscheidet sich allerdings erst kurzfristig.
Gute Voraussetzungen also für einen Erfolg der Wizards, die dabei natürlich auch auf die Unterstützung der Zuschauer bauen. „Die Mannschaft hat auf alle Fälle lautstarke Anfeuerung verdient. Wir sind Aufsteiger und spielen trotz der verpassten Meisterrunde eine sehr gute Saison. Unser Ziel war und ist der Klassenerhalt, und den werden wir schaffen“, ist Trainer Duszenko sicher.
Damit die Zuschauer nicht nur bei den Darbietungen auf dem Eis auf ihre Kosten kommen, haben sich die Verantwortlichen der Wizards für das Duell der Hauptstädte etwas besonderes einfallen lassen. Unter dem Motto „Hot meets Cold“ wird die Salsa-Gruppe der Stuttgarter Tanzschule Clavisol in der ersten Drittelpause dem Publikum mit heißen Rhythmen einheizen. Clavisol ist eine der führenden Salsa-Schulen Stuttgarts und bietet ein breites Kurs-Spektrum von Salsa über Rumba bis zu Merengue. Neben dem Vermitteln von Musikverständnis und Tanzstil steht bei den Inhabern Judith Benitez Almenares aus Havanna/Kuba und ihrem Ehemann Volker Mann in den Workshops „Alegria“ – Spaß und karibische Lebensfreude – an erster Stelle.
Nach dem Duell mit den Capitals aus Berlin steht für die Wizards am Sonntag die Auswärtspartie in Kempten auf dem Programm. Nach zuletzt zwei Niederlagen im Allgäu (0:1, 2:3) „haben wir noch eine Rechnung offen“, so Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko. „Die wollen wir begleichen und werden alles tun, um dieses Mal als Sieger vom Eis zu gehen.“
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