Die erste Hürde ist genommen – EHC München im Halbfinale
Es ist vollbracht: In nur drei Spielen setzte sich der EHC München gegen den Erzrivalen aus Rosenheim durch und steht damit im Halbfinale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am Ostermontag entschieden die Landeshauptstädter mit 5:3 (0:1;3:1,2:1) auch das dritte Derby für sich, warten nunmehr auf ihren nächsten Gegner, der im Vergleich zwischen Mittelrhein und Leipzig ausgespielt wird. Nach zaghaftem Beginn mit einer zwei Tore Führung der Gäste war ein starkes Mitteldrittel hauptursächlich für den Erfolg. Einzig die Unsicherheiten ihres Torhüters mussten die Münchner stets kompensieren. Jochen Vollmer war bei allen drei Gegentoren nicht frei von Schuld.
In der Anfangsphase war es eine wenig ansehnliche Begegnung. Rosenheim verschanzte sich im eigenen Drittel, ließ den Hausherren wenig Raum für Offensivaktionen. Für einen Münchner Akteur war das Derby bereits nach vier Minuten beendet. Basti Schwele brach sich bei einem Zusammenprall zwei Rippen. Nach acht Minuten fand sich Schorschi Kink in aussichtsreicher Position wieder, schlenzte aber knapp am SBR -Gehäuse vorbei. Angesichts des Stellenwerts dieses dritten PlayOff Spiels ging es auch in Sachen Körpereinsatz wenig zur Sache. Zwölf Minuten dauerte es, bis sich zum ersten Mal die Türe zur Strafbank öffnete. Von da an wurde es lebhaft. Mario Jann hatte die Möglichkeit zum Shorthander, konnte Häusler dabei jedoch nicht überwinden. Prompt fiel im Gegenzug der Führungstreffer der Gäste. Ein Zuspiel von Uli Drechsler bugsierte Struch an Jochen Vollmer vorbei in die Maschen. Beim ersten Powerplay für die Hausherren gab es dann sogleich eine ganze Reihe von Einschussgelegenheiten, welche Oliver Häusler jeweils in höchster Not entschärfen konnte.
Völlig aus dem Nichts legten die Starbulls unmittelbar nach der Pause nach. Andi Schneider mogelte die Scheibe an der EHC -Verteidigung vorbei, kam glücklich noch einmal an die Scheibe und schob diese an Vollmer vorbei über die Linie. Verglichen mit dem ersten Treffer war der Münchner Keeper hier frei von Schuld. In den Folgeminuten wirkten die Gastgeber etwas ratlos. Erst ein Fehler von Oliver Häusler brachte sie zurück ins Spiel. Er ließ einen - zugegebenermaßen knallharten - Schlagschuss von Mike Burman durch die Fanghand rutschen. Beflügelt durch das Anschlusstor machte der EHC jetzt ernst. Mister Playoff Tim Leahy glich im Powerplay aus, keine Minute später traf Schorschi Kink zum 3:2 unter die Latte.
Wo Jochen Vollmer zu Beginn des letzten Abschnitts mit seinen Gedanken war, bleibt wohl sein Geheimnis. Es war Vollmers dritter Patzer an diesem Nachmittag, als er den Distanzschuss von Stephan Gottwald regungslos passieren ließ. Allerdings wusste der EHC hierauf schnell eine Antwort, zudem eine äußerst sehenswerte. Ein Bilderbuchkombination in Überzahl über Fabian von Schilcher und Thomas Vogl schloss Alex Leinsle zur entscheidenden Führung ab. Denn danach war vorbei mit dem Widerstand der Rosenheimer und auch deren Saison. Fabian von Schilcher beseitigte mit einer schönen Einzelaktion fünf Minuten vor dem Ende jegliche Zweifel.
Rosenheims Trainer war nach der Partie verständlicherweise etwas traurig darüber, dass es „nun vorbei ist. Schließlich arbeitet man das ganze Jahr auf die Playoffs hin. Er gratulierte dem EHC und rechnet nicht damit, dass sich die Wege beider Teams nächstes Jahr wieder kreuzen werden: „München steigt auf“, prophezeite Ron Chyzowski. Münchens Sportmanager lobte seine Mannschaft für die Art und Weise wie sie nach den zwei unglücklichen Gegentoren zurückgekommen ist. „Der erste Schritt ist jetzt getan, weitere sollen folgen“, so Winkler. (orab)
Tore:
0:1(13:02) Struch (Drechsler 5-4), 0:2 (20:30) Schneider (Senger), 1:2 (29:01) Burman (Newhook), 2:2 (34:28) Leahy (Leinsle, v. Schilcher 5-4), 3:2 (35:17) Kink (F.Vollmer), 3:3 (20:14) Gottwald, 4:3 (42:39) Leinsle (v.Schilcher, Th.Vogl 5-4), 5:3 (55:03) von Schilcher (Leinsle, Th.Vogl)
Strafen: München 14 - Rosenheim 14
Schiedsrichter: Peter Bertl (Peissenberg)
Zuschauer: 3481 (Vereinsangabe)
Spieler des Spiels: Alex Leinsle