Die Erfolgsserie reißt nicht ab - Sechster Sieg in Folge für den SCR

Freitagabend, 19.50 Uhr vor dem Garmischer Eisstadion: Lange
Schlangen an den Kassen kurz vor Beginn des Oberligaspiels gegen Klostersee.
Haben die verwöhnten Zuschauer endlich wieder ihr Herz für den SCR entdeckt?
„Jein“, sagt Riessersee-Boss Ralph Bader. Zwar ist er mit den 1202 Besuchern
recht zufrieden, andererseits könnten es angesichts der guten Serie des Teams
ruhig etwas mehr sein. Die Schlangen vor den Kassen sind eine typische
Garmischer Erscheinung: Man kommt immer erst in letzter Sekunde zum Spiel.
Und das Warten in der Schlange hat sich bestimmt gelohnt:
Die Fans sahen ein flottes Spiel, das vor allem im zweiten Drittel seine
Höhepunkte hatte.
Nach zähem Beginn und einem Tor von Andreas Klundt im ersten
Abschnitt, fielen danach die Tore wie reife Früchte: Mulock (2), Derek Meyer
(„) und Troy Stevens erhöhten auf 6:0 und die Halle tobte. Doch dann ließen es
die Garmischer Cracks genug sein, was deren Trainer Brockmann ziemlich
aufregte: „In den letzten 10 Minuten sind wir nur noch spazieren gefahren,
deshalb bin ich sauer. Das war eine reine Kopfsache. Unsere Spieler hatten das
Match abgehakt und völlig die Konzentration verloren.“
Kein Wunder, dass die bis dahin harmlosen Gäste Tor um Tor
aufholten und bis auf 6:4 verkürzen konnten. Erst ein Schuss ins verlassene
Grafinger Gehäuse von Tyson Mulock zum 7:4 brachte die Entscheidung .
Trotz dieses Durchhängers sahen die Zuschauer einige flotte
Kombinationen ihres Teams und waren letztlich sehr zufrieden.
Dass die Werdenfelser nicht nur gegen Teams aus dem unteren
Tabellendrittel gewinnen können, stellten sie in Weiden eindrucksvoll zur
Schau. Taktisch von Trainer Andreas Brockmann hervorragend eingestellt, fuhr
man den sechsten Sieg in Serie ein. Garanten für den 4:1-Triumph (1:0,2:0,1:1)
waren erneut die starke Defensivleistung und ein gewohnt sicherer Torwart Mark
McArthur.
Die erste Drangphase der Blue Devils gleich nach Spielbeginn
wurde fast mühelos im Keim erstickt. Von den Offensivabteilungen beider Teams
war fast nichts zu sehen. In der fünften Minute folgte jedoch ein Paukenschlag.
Blaine Bablitz schickte Dave Noel-Bernier auf die Reise. Der bediente Simon
Maier mustergültig und schon stand es 1:0 für den Sportclub. Eine Reaktion der
Gastgeber suchte man vergebens. Zwei Schüsse an das Torgestänge waren noch die
einzigen nennenswerten Chancen der blassen Hausherren. Im Mittelabschnitt bot
sich den Zuschauern dasselbe Bild. Weiden lief immer wieder gegen das Abwehrbollwerk
von der Zugspitze an, doch spätestens bei Mark McArthur war Endstation. Besser
machten es erneut die Garmischer. Im Gewühl nach einem Bully behielt Tyson
Mulock die Übersicht und passte zu Troy Stephens, der allein vor Lukas Lang
einnetzen konnte. Damit aber noch nicht genug. Nur 33 Sekunden später durfte
endlich der so lange glücklose Dave Noel-Bernier jubeln. In Überzahl fälschte
er einen Schlagschuss von Josef Frank ins Tor ab. Dieser Doppelschlag kurz vor
Ende schockte die Hausherren und ließ die mitgereisten Gäste-Fans jubeln. Die Entscheidung fiel schließlich in der
43.Minute, als Tyson Mulock einen Handgelenkschuss aus kurzer Distanz über die
Schulter des Goalies in die Maschen hämmerte und den Blue Devils endgültig das
Genick brach. Manfred Eichberger hätte sogar noch auf 5:0 erhöhen können,
scheiterte aber mit seinem Alleingang an Lukas Lang. Den Schlusspunkt setzte
der Weidener Top-Scorer Antti Karhula. Sein Treffer war jedoch nicht mehr als
Ergebniskosmetik.
Nach dieser Erfolgsserie (sechs Siege für den SCR in Folge)
sind die Fans ganz heiß auf das Schlagerspiel am kommenden Freitag gegen die
Überraschungsmannschaft aus Landsberg. Bereits in dieser Begegnung erhält der
kleine Garmischer Kader eine Blutauffrischung: Anton Saal, das 19-jährige
Stürmertalent, kehrt nach einem kurzen Gastspiel bei Bremerhaven wieder in die
alte Heimat zurück.