Dezimierte Hawks ohne Chance

Das hätten sich die Black Hawks Passau anders vorgestellt, die Blue Lions Leipzig sorgten aber mit ihrem klaren 9:3 (1:0, 4:1, 4:2)-Sieg für eine harte Landung der Passauer.

Das hätten sich die Black Hawks Passau anders vorgestellt, die Blue Lions Leipzig sorgten aber mit ihrem klaren 9:3 (1:0, 4:1, 4:2)-Sieg für eine harte Landung der Passauer. Allerdings mussten die Hawks auf drei Stammkräfte, Mike Muller und Richard Tischler waren gesperrt, Alex Gantschnig ist verletzt, verzichten. Zu allem Überfluss grassiert in der Mannschaft derzeit ein Grippevirus, mehrere Cracks sind angeschlagen und konnten unter der Woche kaum trainieren. Außerdem erwischte Keeper Jozef Ondrejka einen rabenschwarzen Tag, „vier Gegentore gehen allein auf seine Kappe“, kritisierte Team-Manager Rainer Schuster. Einen recht passablen Einstand gab dagegen Neuzugang Dustin Hughes. Obwohl ihm deutlich die mangelnde Bindung ans Spiel anzumerken war, traf er zweimal.

„Drei Punkte, das ist das Ziel in jedem Heimspiel“, gab Rainer Schuster erneut als Devise aus, diesmal konnte das die Hawks aber nicht umsetzen. Dabei sah es in den ersten 20 Minuten nicht nach einem Debakel für die Gastgeber aus. Trotz dreier Ausfälle und mehreren grippegeschwächten Akteuren hielten sie das Spiel offen, hatten sogar vor dem gegnerischen Tor einige Male Pech. Gästetrainer Zdenek Travnicek gab zu, „dass uns erst noch die lange Fahrt in den Knochen steckte und wir bei Pfostenschüssen der Hawks viel Glück hatten.“ Andererseits nutzten die Blue Lions beinahe jede sich bietende Gelegenheit aus. Nach an Höhepunkt armen Anfangsminuten hatten die Hawks gerade besser ins Spiel gefunden, als die Gäste in Führung gingen (14.). Max Kenig nutzte eine Unachtsamkeit nach einem Bully aus. „Wir hätten einfach mehr Druck machen müssen, taten uns aber sehr schwer, weil uns Mike Muller und Richard Tischler gefehlt haben“, sagte Rainer Schuster nach Spielende. Die größte Chance zum Ausgleich vergab Janne Kujala, der in die Fanghand von Keeper Varian Kirst zielte. Im zweiten Drittel kam es dann für die Passauer knüppeldick: Zunächst trafen die Blue Lions nur die Latte, dann aber binnen 20 Sekunden zweimal ins Netz. In Überzahl, den Hawks unterlief ein Wechselfehler, war zunächst Jozef Potac erfolgreich, dann nutzte Florian Eichelkraut die Passauer Konfusion (30.) und Leipzigs Neuzugang Michal Rohacik erhöhte auf 4:0 (35.). Damit bogen die Leipziger bereits früh auf die Siegerstraße ein, auch wenn die Hawks nach dem Anschlusstreffer durch Dustin Hughes im Powerplay noch kurz Hoffnungen schöpften (37.). 10 (!) Sekunden später ließ sich Jozef Ondrejka, „die schwächste Leistung seit er in Passau ist“, so Rainer Schuster, von Esbjörg Hofverberg düpieren. Der Schlussabschnitt begann turbulent, zum Leidwesen der Hawks. Denn der zweite Doppelschlag der Blue Devils, sie brauchten für zwei Treffer nur 12 Sekunden, verdarb den rund 650 Zuschauern endgültig die gute Laune. Daniel Bartell und Michal Rohacik (43.) durften sich in die Torschützenliste eintragen, zuviel für Keeper Ondrejka, der entnervt seinen Kasten verließ und Andi Gegenfurtner Platz machte. Doch auch er konnte das 1:8 durch Kaspar Kenig nicht verhindern (44.), erst dann schafften es die Hawks, sich ein wenig besser gegen die Blue Lions zu stemmen. Neuling Dustin Hughes gelang sein zweiter Treffer im Hawks-Dress (45.) und Janne Kujala überwand den starken Goalie Varian Kirst in Überzahl. Die Antwort fanden erneut die Gäste, gut elf Minuten vor Schluss stellte Patrick Czajka den 3:9 Endstand (59.) her. Danach plätscherte das Spiel vor sich hin, bei einigen Passauer Angriffen fehlte Fortune im Abschluss. „Die Ausfälle und den Grippevirus können wir nicht kompensieren, man hat gemerkt, dass wir keinen Druck aufbauen konnten“, meinte Team-Manager Rainer Schuster. Loben wollte er die Fans, „sie haben uns sehr gut unterstützt“ und Neuzugang Dustin Hughes: „Ich bin zufrieden. Man sieht, es fehlt ihm die Bindung zum Spiel, gerade in Überzahl wäre das wichtig aber er hat zwei Tore gemacht und ist immer anspielbar. Man muss ihm noch Zeit geben.“ Auch Gästetrainer Zdenek Travnicek durfte sich über seinen Neuzugang Michal Rohacik freuen, „ich bin sehr zufrieden mit ihm“, betonte aber, dass er vor Passau ein wenig Bammel hatte. „Ich hab’ meine Mannschaft gewarnt, wir hatten in einigen Situationen auch Glück. Aber insgesamt haben wir guten Druck ausgeübt, der Erfolg war schon verdient.“

Tore: 0:1 (13:12) Kenig M. (Bartell, Kenig K.), 0:2 (29:20) Potac (Rohacik, Kenig K.), 0:3 (29:40) Eichelkraut (Henk, Kruminsch), 0:4 (34:54) Rohacik (Hoffmann, Czajka), 1:4 (36:31) Hughes (Kujala, Hadamik) , 1:5 (36:41) Hofverberg (Henk, Eichelkraut), 1:6 (42:12) Bartell (Potac, Eichelkraut), 1:7 (42:24) Rohacik (Czajka, Hoffmann), 1:8 (43:27) Kenig K. (Kenig M., Bartell), 2:8 (44:04) Hughes (Kujala, Hadamik), 3:8 (45:54) Kujala (Hadamik) , 3:9 (48:51) Czajka (Bartell, Hoffmann). Strafen: Passau 10, Leipzig 14. Zuschauer: 641.