Deutlicher Sieg gegen starke Indianer

Die Rostock Piranhas besiegten die Hannover Indians in einem schnellen, hochklassigen Spiel mit 5:1.
Noch völlig elektrisiert von einem der besten Spiele das man in der Schillingallee erleben durfte, an dieser Stelle mein aufrichtiges Bedauern für alle die die dieses Spiel nicht sehen konnten. Wer bisher noch kein Fan dieses schnellen Sports gewesen ist, wäre es sicher nach diesem Spiel oder nie mehr geworden. Beide Mannschaften agierten von der ersten Minute an mit einem unglaublichen Tempo und direktem Zug zum Tor. Obgleich der deutliche Endstand von 5:1 einen sicheren Sieg vorgaukelt, konnten sich die Piranhas bis in das 3. Spieldrittel ihres Heimerfolgs nicht sicher sein. Die Hannover Indians waren der erwartet starke Gegner in der Schillingallee. Wie jedoch die Hausherren diese Herausforderung annahmen, brachte ihnen die lautstarke Unterstützung und Bewunderung der Piranhasfans von den ersten Minuten an. Da auch die zahlreichen Gästefans nicht auf den Mund gefallen waren, erlebten 1332 Zuschauer das stimmungsvollste Heimspiel seit langem. Zahlreiche Torchancen und schnelle Spielzüge sorgten in den ersten Minuten für Begeisterung auf den Rängen. Das heimische Publikum jubelte zum ersten Mal, als Karol Bartanus auf Vorlage von David Hördler und Christian Franz die Gastgeber in der 13. Minute mit 1:0 in Führung brachte. Sofort setzten die Piranhas nach und eroberten sich in dem bisher sehr ausgeglichen Drittel leichte Vorteile. So hatte Roman Kondelik in dieser Spielphase mehr zu tun als sein Gegenüber Branislav Hippik. Zur großen Freude der Piranhasfans konnte André Grein den Gästegoalie gekonnt zum 2:0 überwinden und die leichte spielerische Überlegenheit in Zählbares umwandeln. Pavel Blaha und David Hördler bereiteten diesen nicht nur vom überglücklichen Torschützen euphorisch gefeierten Treffer vor. Ein begeistertes Publikum entließ die Mannschaften mit viel Beifall in die wohlverdiente Drittelpause.
Nach der kurzen Regenerations- und Analysephase ging es in das 2. Drittel. Und beide Teams hielten das Tempo auch weiterhin hoch. Die Hannover Indians jetzt etwas stärker als die Piranhas, die gleich zu Drittelbeginn in der 21. und 23. Minute Strafzeiten kassierten. Dank aufopfernder Verteidigung und eines starken Branislav Hippik überstanden die Piranhas ihre Unterzahlsituationen ohne Gegentore. Erst als Karol Bartanus etwas umstritten in der 33. Minute wegen Spielverzögerung auf der Bank saß nutzten die Gäste ihre numerische Überlegenheit zum 2:1 Anschlusstreffer durch Peter-Tobias Baumgartner. Aufgelegt wurde dieser Treffer der Indians durch Thomas Morrow. Das hätte der Wendepunkt des Spieles werden können. Jetzt versuchten die Indians nach zusetzen. Aber die Piranhas fingen sich auch dank lautstarker Unterstützung von den Rängen rasch. Und knappe 3 Minuten nach dem Anschlusstreffer der Gäste nutzten die Piranhas ihr Überzahlspiel zum Torerfolg. Pavel Blaha und Karol Bartanus spielten Christian Franz frei, dessen straffer Schuss über den Schläger von Roman Kondelik in das Gästetor sprang.
Letzte Drittelpause. Letzte Erholung. Letzte Anweisungen. Das Drittel musste die Entscheidung bringen. Zwei Tore sind im Eishockey keine Welten. Und die Gäste versuchten noch einmal alles wieder heran zu kommen. Da aber auch die Piranhas und insbesondere „Hippo“ keine Schwächen zeigten gelang den Gästen kein weiterer Torerfolg. In der 47 Minute machte dann Martin Ekrt auf Vorlage von Martin Vojcak alles klar. Abgezockt versenkte der erfahrene Center den Puck im gegnerischen Netz und ließ die Piranhasfans ausgelassen feiern. Den Schlußpunkt in diesem Eishockeyfest setzte dann Slawa Koubenski in der 58. Minute. Die Vorlagepunkte gingen an Paul Stratmann und Jens Stramkowski. Doch schon lange vor diesem Treffer wurde die Mannschaft von ihren Fans mit Sprechchören und Gesängen gefeiert. Und nach Abpfiff und Handschlag beider Mannschaften wurden die Piranhas auf der Ehrenrunde und vor den Fanblöcken bejubelt. Beiden, Fans und Mannschaft stand es in den strahlenden Gesichtern geschrieben: Das war ein ganz besonderer Eishockeyabend.
Roy Stahn