Deutlicher Auswärtssieg für Dortmund
Ein kleiner Schritt
„Unser
Sieg ist sicherlich zu deutlich ausgefallen. Ein 1:4 als Endergebnis hätte auch
ausgereicht. Landsberg hat keine schlechte Mannschaft, sie wurden etwas unter
Wert geschlagen“ formulierte Elche-Cheftrainer Frank Gentges nach dem sehr
deutlichen und überraschenden 8:1-Auswärtssieg des EHC Dortmund am Freitagabend
beim EV Landsberg. Sein Gegenüber Norbert Zabel haderte etwas mit dem
Schicksal: „Wir versuchen in der Woche beim Training die Fehler abzustellen und
machen sie dann am Wochenende trotzdem wieder.“
Dabei sah
es dreißig Minuten lang nach einer eher offenen Begegnung aus. Zwar hatten die
Westfalen Elche den besseren Start und kamen folgerichtig in Überzahl nach acht
Minuten durch eine gute Aktion von Jake Brenk zur Führung, aber nach einem
Pfostenschuss von Alexander Janzen in der 11. Minute kamen dann doch auch die
Gastgeber besser ins Spiel. Nach einem Stellungsfehler in der Elche-Defensive
fiel der 1:1-Ausgleich in der 15. Minute, als Landsbergs tschechischer Stürmer
Michal Kapicka an der blauen Linie zum EHC-Verteidigungsdrittel den Puck
aufnehmen und frei aufs Tor laufen konnte. Benjamin Finkenrath, der nach
überstandener Verletzung sein erstes Meisterschaftsspiel für Dortmund bestritt,
hatte keine Chance. Auch den zweiten Abschnitt begannen die Westfalen Elche mit
leichten Vorteilen und in der 28. Minute lag das EVL-Tor dann sogar fast 60
Sekunden lang unter Dauerbeschuss. Zwei Minuten später dann die umgekehrte
Situation, als die Elche sich in Unterzahl vor dem eigenen Gehäuse belagert
sahen. Zehn Sekunden vor Ende dieser Strafzeit konnte sich der EHC befreien.
T.J. Sakaluk schnappte sich die schwarze Scheibe, fuhr ein schnelles Break und
passte mustergültig auf Vitali Stähle, der von der linken Seite einschieben
konnte. Es folgten weitere gute Möglichkeiten durch Alexander Janzen, Stephan
Stiebinger und T.J. Sakaluk, bevor dann in der 38. Minute ein Doppelschlag
innerhalb von 26 Sekunden die Dortmunder Treffer drei und vier brachte. Zuerst
war es Ryan Martens, der einen überlegten Querpass von Alexander Janzen
verwertete, dann war es wieder die erste Reihe, die durch T.J. Sakaluk das 1:4
markierte. Die Gastgeber aus der Lechstadt bäumten sich zu Beginn des letzten
Abschnitts noch einmal auf, aber das fand in der 44. Minute ein jähes Ende.
Frei nach dem Motto „Torwart sucht Puck“ kam Jake Brenk in Überzahl zum 1:5. In
der 49. Minute kam es dann zu einer sehr unglücklichen Situation, als Ryan
Martens und Landsbergs Boris Zahumensky hinter dem Tor der Gastgeber im Kampf
um den Puck mit den Schultern zusammenstießen und der slowakische Verteidiger
dabei sehr unglücklich gegen die Bande prallte. Er musste anschließend mit der
Trage vom Eis gebracht werden. Ryan Martens bekam eine Spieldauerdisziplinarstrafe
wegen Bandenchecks, obwohl keinerlei Absicht erkennbar war. Der absolut faire
Dortmunder Stürmer (in den bisherigen 5 Meisterschaftsspielen erst eine einzige
Zweiminutenstrafe) saß anschließend fassungslos in der Kabine und ließ sich über
den Zustand seines Gegenspielers informieren. Eine genauere Diagnose lag nach
Spielschluss aber noch nicht vor, es bleibt nur zu hoffen, dass er keine schwer
wiegende Verletzung davon getragen hat. Die fünfminütige Unterzahl überstand
der EHC mit Bravour und einigen guten Paraden von Benjamin Finkenrath, in der
51. Minute konnte Alexander Janzen in Unterzahl sogar auf 1:6 erhöhen. Damit
war die Moral der Gastgeber endgültig gebrochen und die Westfalen Elche konnten
sogar noch durch die Youngster Damian Martin und Benjamin Proyer auf 1:8
erhöhen.
Fazit: Der
EHC kann auch im dritten Auswärtsspiel in Bayern seine konditionelle
Überlegenheit vor allem im Schlussdrittel ausspielen und damit die nächsten
drei Punkte einfahren. Erwähnenswert ist außerdem noch, dass Frank Gentges über
weite Strecken auch der jungen vierten Reihe viel Eiszeiten gab und sich mal
wieder die kämpferische Einstellung und mannschaftliche Geschlossenheit
auszahlte. Einziger Wehrmutstropfen ist die nach einer
Spieldauerdisziplinarstrafe obligatorische Sperre von Ryan Martens, der nun am
Sonntag beim Spitzenspiel zuhause gegen Herne zuschauen muss.
Torfolge:
0:1 (07:47) Jake Brenk
(Vitali Stähle, Jörg Wartenberg) +1
1:1 (14:06) Michal
Kapicka (Derek Switzer, Fabian Krull)
1:2 (31:06) Vitali Stähle (T.J. Sakaluk, Roman Weilert) -1
1:3 (37:09) Ryan
Martens (Alexander Janzen, Ronny
Schneider)
1:4 (37:35) T.J.
Sakaluk (Vitali Stähle, Jake Brenk)
1:5 (43:56) Jake Brenk
(T.J. Sakaluk, Jörg Wartenberg) +1
1:6 (50:54) Alexander
Janzen (Roman Weilert) -1
1:7 (55:51) Damian
Martin (Lorenz Schneider, Matthias
Potthoff)
1:8 (58:51) Benjamin
Proyer (Lorenz Schneider, Kevin Thau)
Strafminuten: EVL 12 / EHCDO 13 + SD Ryan Martens
Zuschauer: 738
Schiedsrichter: Adam Niejodek – Johannes Bartl, Florian Kunz