Derby wird zum Schlüsselspiel

Dass die Wellen vor einem Niederbayernderby hoch schlagen, ist bei der jahrelangen Rivalität der beiden Mannschaften normal. Doch nach den jüngsten Unruhen bei den Passau Black Hawks bekommt die Begegnung mit Deggendorf Fire zusätzliche Brisanz.
Am Montagabend fanden im VIP-Raum des Passauer Eisstadions Krisengespräche zum derzeitigen Formtief der Mannschaft statt. Im Lager der Passauer ist man zunehmend unzufrieden mit der Einstellung der Mannschaft und den schwankenden Leistungen gewesen. Letztendlich lässt sich aber kein Schuldiger ausmachen. Nach Aussagen der Mannschaft ist im Umfeld und untereinander alles soweit in Ordnung, dass von dieser Seite eine vernünftige Leistung machbar ist. Trainer Klaus Feistl fasste sich zum Teil an die eigene Nase. Er sei, bedingt durch seine gesundheitlichen und weitere private Probleme, in der jüngsten Vergangenheit nicht so nahe an der Mannschaft gewesen wie sonst. Desweiteren wird er auch taktisch die Mannschaft noch etwas umstellen, dass diese nicht so leicht auszurechnen ist. Das Spielerpotential für erfolgreiches Eishockey sei auf alle Fälle vorhanden. Für den Fall aber, dass eine Trendwende im Dezember nicht mehr erreicht wird, wird Klaus Feistl seine Konsequenzen ziehen und seinen Rücktritt anbieten. Für den Moment aber glaubt der Trainer nach wie vor an seine Mannschaft und geht hochmotiviert zu Werke.
Diese Probleme hat Norbert Weber auf Seiten von Deggendorf Fire derzeit nicht. Im Gegenteil, seine Mannschaft befindet sich auf einem regelrechten Höhenflug. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat sich die Mannschaft gefunden und verbuchte aus den letzten beiden Spielen sechs Punkte. Dabei konnte sowohl der EHC Klostersee zu Hause klar mit 3:1 besiegt werden, als auch den Dortmunder Elchen auf deren Eis ein 1:0 Sieg abgetrotzt werden. Erfolgsgarant in beiden Spielen war Goalie Niklas Treutle, der mit seinen erst 18 Jahren der Abwehr bereits eine Unmenge an Sicherheit gibt und auch unmögliche Schüsse hält. Das mussten auch die Black Hawks vor knapp drei Wochen erfahren als sie Treutle im letzten Drittel mit Schüssen eindeckten, der ihnen aber den Siegtreffer immer wieder verwehrte. Das führte zu guter Letzt zum ersten Deggendorfer Sieg über die Black Hawks in der laufenden Saison. Doch Kapitän Mike Muller und seine Kollegen wollen die Machtverhältnisse an der Donau am zweiten Weihnachtsfeiertag wieder zurecht rücken. Denn auch für sie geht es in diesen Spielen um viel. Vorstand Christian Eder forderte für das Gehalt seiner Profis auch 100%igen Einsatz. Ansonsten drohen der Mannschaft auch finanzielle Einbußen. Der Gabentisch ist also bereitet für das wohl spannendste Derby in dieser Saison. Die angeschlagenen Passau Black Hawks stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen sich gegen das auflodernde Feuer aus Deggendorf wehren um nicht Playoffplatz und eventuell auch Trainer zu verlieren.