Dennis Endras wieder im Tor - Goalie-Wechsel beim ESV Bayreuth

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„Bis später.“ Die Verabschiedung von Höchstadts Trainer Ivan Horak fiel bei den Bayreuth Tigers nach dem Spiel in der Pokal-Qualifikation am Dienstagabend denkbar knapp aus und war mit einem gehörigen Schuss Ironie versehen. Kein Wunder: Nur drei Tage nach dem Aufeinandertreffen in Bayreuth sehen sich beide Mannschaften heute bereits wieder, diesmal in Höchstadt (Spielbeginn 20 Uhr). Am Sonntag (18 Uhr) treten die Tigers vor eigener Kulisse gegen die Eisbären Berlin Juniors an.


Nach dem 3:2-Sieg vom Dienstag herrscht in Bayreuth Zufriedenheit, Hoffnung und ein bisschen Aufbruchstimmung. Stefan Kagerer und sein Co-Trainer Dave Stevens scheinen neuen Schwung in die Mannschaft gebracht zu haben. Nun sieht man in Bayreuth ernsthafte Chancen, in den nächsten beiden Partien weitere Punkte einzusammeln. Tabellennachbar Höchstadt könnte im Falle eines Auswärtssieges überrundet werden. Erstmals seit den ersten Oktobertagen könnten die Tigers den letzten Platz wieder verlassen.


Vorher muss aber noch eine Personalie geklärt werden. Denn noch ist nicht klar, wer eigentlich als Ersatztorhüter mit nach Höchstadt fahren soll. Zwar ist Förderlizenz-Goalie Dennis Endras vom DEL-Club Augsburger Panther wieder nach Bayreuth zurückgekehrt, dafür wurde der zuletzt ausgesprochen sichere Benjamin Voigt im Austausch nach Augsburg berufen. Da der etatmäßige zweite Keeper Felix Feser weiter verletzt ist, klafft hinter Endras erst einmal eine Lücke. Mit welchem Namen sie geschlossen wird, ist noch unklar. Schon am Dienstag spielten die Tigers mit Risiko und verzichteten auf einen Ersatzmann.


Gemessen an den personellen Kraftakten, die die Eisbären Juniors zu vollbringen haben, sind die Bayreuther Sorgen aber vergleichsweise marginal. Gleich sechs Spieler des Farmteams für die DEL-Mannschaft Eisbären Berlin werden Bundestrainer Ernst Höfner zur U20-WM nach Grand Forks in die USA begleiten. Was für die Spieler ein Traum ist, ist für Vereinstrainer Jeff Tomlinson ein Albtraum. Denn von seinem ursprünglichen Kader bleibt kaum etwas übrig, zumal der DEB auch seine U18-Spieler zu sich holt – weitere drei Akteure fallen Tomlinson damit aus. Hinzu kommt, dass das DEL-Team einige Spieler für den eigenen Kader abzieht. Am Ende bleiben Tomlinson sieben bis acht Spieler seiner ursprünglichen Formation, einen Torhüter hat er eigentlich nicht mehr.


Aber der Berliner Antrag auf Verlegung der drei Begegnungen mit Schweinfurt, Bayreuth und den Berliner Preussen lehnte die Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (ESBG) ab, weil die Gegner nicht zustimmten. Lediglich Schweinfurt hatte sich bemüht, die Eishalle zu einem Ersatztermin zu bekommen. „Etwas mehr Entgegenkommen hatten wir uns hier schon erhofft“, zeigte sich Eisbären-Geschäftsführer Andreas Hobuß gegenüber dem Internetmagazin Hockeyweb.de enttäuscht. Trainer Tomlinson griff sogar zu einem ausgefallenen Mittel, um die gegnerischen Vereine zum Einlenken zu bewegen: Er wollte es ihnen freistellen, drei Spieler aus dem Berliner Kader zu benennen, die Tomlinson in der Partie gegen den entsprechenden Verein nicht einsetzen darf.


Doch auch dieses ungewöhnliche Angebot stieß auf taube Ohren. Angesichts der Finanzlage könne man auf ein Heimspiel im Dezember nicht verzichten, hieß es in Bayreuth. Ohne das Spiel gegen Berlin hätte der ESV nur drei Heimspartien im Dezember gehabt, eine davon am ohnehin zuschauerschwachen Dienstag. So wird Tomlinson gezwungen sein, mit einer Notbesetzung nach Oberfranken zu fahren. Er wird das Team voraussichtlich mit 14- und 15-jährigen Spielern besetzen, die künftig in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) auflaufen werden. Die Konkurrenzfähigkeit der Truppe würde erheblich leiden.


Mangelnde Konkurrenzfähigkeit hat auch Bayreuths Ex-Trainer Joe West als Grund für die Trennung vom ESV angegeben. Gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung äußerte sich West erstmals öffentlich zur Vertragsauflösung mit Bayreuth: „Man hat mir einen großen Kader und eine ausgeglichene Mannschaft versprochen – am Ende habe ich zeitweise mit nur neun Feldspielern trainiert, weil kein Geld da war, um einen konkurrenzfähigen Kader zu bezahlen. Da hat eine weitere Zusammenarbeit keinen Sinn gemacht. Deshalb haben wir schnell einen Schlussstrich gezogen.“ (Ingo Schorlemmer)


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