Debakel für die Black Hawks

Indians zu Gast bei den Black HawksIndians zu Gast bei den Black Hawks
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Nun brennt bei den Passau Black Hawks die Rote Laterne. Nach dem 5:8 (1:3, 2:2, 2:3) gegen den TEV Miesbach haben die beiden Teams ihre Tabellenplätze getauscht, die Hawks sind nun mit einem Zähler Rückstand auf die Oberbayern Letzter. „Dort wollten wir als Aufsteiger natürlich nie stehen“, meinte Vorstand Christian Eder enttäuscht. Den Frust der gut 600 Anhänger im „Ice Gate“ bekam Trainer Otto Keresztes zu spüren, einige Fans skandierten nach der Schlusssirene „Otto raus“! Viel zu spät fanden die Hawks am Sonntag ins Spiel, brachten aber die Gäste trotz zwischenzeitlichem 1:5-Rückstand aber noch einmal in Bedrängnis und verkürzten vier Minuten vor Schluss auf 5:6. Nach einem individuellen Fehler, einer von vielen, bog der TEV Miesbach aber auf die Siegerstraße ein.

Erwartungsgemäß boten die Kellerkinder der Oberliga am Sonntag im Passauer „Ice Gate“ Eishockey-Magerkost. Die Gäste präsentierten sich aber spritziger und agiler als die Black Hawks, deren Aufbau über weite Strecken unkonzentriert und planlos wirkte. Dazu kamen viele Fehler, die der TEV ausnutzen konnte. Bereits nach knapp drei Minuten kehrte zum ersten Mal Ernüchterung im Stadion ein, in Überzahl brachte Ronny Martin Miesbach in Front (3.). Nur 95 Sekunden später die nächste kalte Dusche, Patrick Neuendorfer stand frei und hatte keine Mühe auf 0:2 zu erhöhen (5.). Bis dahin schienen die Hawks noch nicht auf dem Eis angekommen zu sein, das erste echte „Lebenszeichen“ sendete Dustin Hughes. In Unterzahl behauptete sich der Kanadier am Puck, verkürzte auf 1:2 (9.). Der Miesbacher Konter folgte wenig später, ein Powerplay brachte den Oberbayern das 1:3 durch Patrick Neuendorfer (11.), der Zwischenstand nach den ersten 20 Minuten. „Mit dieser Leistung sind wir Abstiegsanwärter“, ärgerte sich Vorstand Christian Eder in der Pause und orakelte, „wenn wir noch ein Tor kriegen, geht’s bitter aus.“ Er sollte zunächst Recht behalten.

Das zweite Drittel begann mit einer Bankstrafe gegen die Hawks wegen Spielverzögerung, zu allem Überfluss passierte mitten in einer kurzen, angedeuteten, Drangperiode ein kapitaler Fehler, der Andrew Schembri seinen ersten Alleingang und das 1:4 ermöglichte (25). Als nicht einmal eine Minute später Florian Mayer das 1:5 folgen ließ (26.) musste man im „Ice Gate“ tatsächlich Schlimmes befürchten. Die Fans bejubelten die Gäste, hatten „die Schnauze voll“. Plötzlich besannen sich die Hawks aber eines Besseren. Vladimir Gomow (37.) und in derselben Minute Ruben Kapzan weckten mit ihren Toren zum 3:5 sowohl bei Fans als auch bei der Mannschaft neue Hoffnungen.

Als kurz nach Beginn des Schlussabschnitts Daniel Zollo der vierte Passauer Treffer gelang (42.), schien das Spiel zu kippen. Miesbachs Trainer Ludvik Kopecky nahm eine Auszeit. „Wir haben Passau zu einfach wieder ins Spiel kommen lassen“, begründete er seinen Schritt. Der Schachzug ging auf, erneut durfte Andrew Schembri nach einem Konter jubeln (46.). Was wie die Vorentscheidung aussah, war sie nicht. Mike Muller machte es gut vier Minuten vor dem Ende mit dem 5:6 noch einmal spannend. Wenigstens für kurze Zeit, denn wieder war es ein schlimmer Fehler im Aufbau, wieder war es Andrew Schembri und wieder war es der Konter, der die Hawks endgültig auf die Verliererstraße und den letzten Tabellenplatz brachte (58.). Nur noch statistischen Wert hatte der achte Miesbacher Treffer ins mittlerweile verwaiste Passauer Gehäuse durch Dori Tisdale (60.). „13 Niederlagen in Folge, das habe ich noch nie erlebt, es ist unmenschlich“, fehlten Passaus Trainer Otto Keresztes nach dem Spiel fast die Worte. Während sich sein Gegenüber Ludvik Kopecky darüber freute, den letzten Platz abgegeben zu haben, „unser erstes Ziel“, forderte Keresztes „es müssen Taten folgen, man kann nicht immer nur reden.“ Ihm seien als Trainer vielfach die Hände gebunden, sein Blick in die Zukunft: „Ich weiß nicht, wie lange das noch so weiter geht.“

Tore: 0:1 (2:59) Martin (Cousins, Neuendorfer) [+1], 0:2 (4:34) Neuendorfer (Schembri, Read), 1:2 (8:46) Hughes (Kapzan, Gantschnig) [-1], 1:3 (10:12) Neuendorfer (Cousins, Martin) [+1], 1:4 (24:39) Schembri, 1:5 (25:27) Mayer (Tisdale, Detterer), 2:5 (36:25) Gomow (Suchomski), 3:5 (36:55) Kapzan (Popp Al., Gantschnig), 4:5 (41:47) Zollo (Gantschnig, Hughes), 4:6 (45:05) Schembri (Read), 5:6 (55:47) Muller (Suchomski) [+1], 5:7 (57:09) Schembri, 5:8 (59:57) Tisdale (Toumi) [EN]. Strafen: Passau 18, Miesbach 16. Zuschauer: 617.

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