Cleverer 4:2-Sieg der Falken in Ratingen

Nicht immer gewinnt die nach der Chancenanzahl bessere Mannschaft. So
war es auch am gestrigen Dienstag, als die Heilbronner Falken bei den
Ratinger Ice Aliens zu Gast waren. Danny aus den Birken konnte sich
über mangelnde Beschäftigung jedenfalls nicht beschweren.
Die Außerirdischen begannen druckvoll und aus den Birken musste schon
in der ersten Spielminute retten. Der starke Beginn versprach eine
spannende Partie. Zunächst waren jedoch die Ratinger die aktive
Mannschaft auf dem Eis und ließen selbst bei Überzahl für die Falken
kaum Schüsse zu. Es schien, als müssten die Käthchenstädter die ca. 350
km lange Anreise erst noch aus den Knochen bekommen. So beschränkten
sie sich zunächst auf die Verteidigung. Dies gelang auch ganz gut, bis
sich Petrozza wegen Stockschlags auf der Strafbank wiederfand. Das
Powerplay der Rot-Weißen strahlte weitaus mehr Gefahr aus und so musste
nicht nur aus den Birken alles aus sich rausholen, es wurde auch das
Torgestänge zur Mithilfe bewogen. Doch bei einer schönen Kombination
von André Grein, der hinter dem Tor auf Ryan Smith passte, hatte aus
den Birken keine Chance. Die Gastgeber führten verdient mit 1:0. Fortan
wachten die Württemberger etwas auf und kamen ihrerseits zu Chancen.
Die Größte vergaben Chris Stanley und Frank Petrozza, als letzterer den
Puck auf dem Weg ins Tor aus Versehen wieder in die Gegenrichtung
lenkte. Manch einer hatte sich mit dem Rückstand im ersten Drittel
schon abgefunden, die Falken aber noch nicht. Bei einer
5-gegen-3-Überzahlsituation 33 Sekunden vor Drittelende markierte T.J.
Caig mit einem satten Schlagschuss unter die Latte den Ausgleich. Nur
zehn Sekunden später bei 5-gegen-4 erhöhte Chris Stanley gar auf 2:1.
Im Mittelabschnitt entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf
beiden Seiten. Wobei die gefährlicheren Chancen auf Ratinger Seite zu
sehen waren und Danny aus den Birken ab und an wahre Wunder
vollbrachte. Die Spannung flachte etwas ab, als Andre Schietzold nach
einem Zuckerpass von Frank Petrozza im Alleingang auf die Reise
geschickt wurde und bilderbuchreif verwandelte. Ab diesem Moment saßen
die Württemberger auf einmal fast konstant auf der Strafbank, ob
berechtigt oder nicht liegt wohl im Auge des Betrachters.
Auch im Schlussabschnitt hatten die Falken zunächst einige
Unterzahlsituationen zu überstehen, die sie aber bravourös meisterten.
Unter anderem auch eine doppelte Unterzahl, als sich sowohl Heiko
Vogler als auch Jean-Francois Caudron eine überflüssige Strafe
einhandelten. Gerade als Vogler das Eis wieder betrat, passierte es:
Jan Taube gelang der Anschlusstreffer für die Aliens. Neun Minuten
waren noch zu spielen und an Spannung kaum zu überbieten. Ratingen
mobilisierte nochmals all seine Kräfte und stürmte auf das Drittel der
Falken ein. Gerade in der größten Druckphase schwächten sich die Aliens
selbst durch eine Strafzeit. Doch Coach Thomas Popiesch entschied sich
in einer Auszeit dafür, Torwart Ronny Glaser für einen fünften Mann vom
Eis zu nehmen. Dies nutzte Luigi Calce, um mit dem 4:2 ins leere Tor
den Schlusstreffer für die Falken zu setzen.
Auswärts hui, daheim (meist) pfui, so lautet wohl die Devise der
Falken, denn nach der bitteren Heimniederlage gegen die Blue Devils
Weiden am Sonntag wurden die Fans nun mit einem packenden
Eishockeyspiel in Ratingen entschädigt. Nichts für schwache Nerven.
Nach fünf Tagen Powerprogramm dürfen sich die Spieler nun einen Tag
Ruhe gönnen, um sich am Donnerstag erneut auf die Aufgaben des
Wochenendes vorzubereiten. Am Freitag sind die Käthchenstädter in
Peiting zu Gast, am Sonntag gastiert der TEV Miesbach in der
Knorr-Arena.
FG82