Brisantes Duell um Rote Laterne

Die bisher emotionalsten Begegnungen mit dem Nachbarn liegen schon vier Jahre zurück, als beide Mannschaften als Topteams der damaligen Bayernliga aufeinandertrafen. Letztendlich schaffte dann Passau den Meistertitel und Deggendorf als Vizemeister durfte mit aufsteigen. Die letzten Jahre war es dann eigentlich immer ein Duell, das irgendwo im Niemandsland der Tabelle angesiedelt war, doch an diesem Sonntag geht es wieder um etwas. Die „Rote Laterne“, das Tabellenschlusslicht in der Oberliga Süd, winkt dem Verlierer der Partie als unrühmlicher Preis. Das bringt entsprechende Emotionen mit sich. Schon lange wurde in den Foren der beiden Vereine nicht mehr so heiß diskutiert und gestichelt wie vor diesem Spiel. „Die Emotionen vor so einem Derby sind immer da, doch angesichts der jetzigen Tabellensituation sind sie eben noch etwas höher“, stellt Christian Eder fest. Der erste Vorstand und Organisationsleiter Heinz Geisenberger hatten deshalb in dieser Woche auch einen Ortstermin mit Ordnungsamt und Polizei um bereits im Vorfeld ein tragfähiges Sicherheitskonzept für dieses Spiel auszuarbeiten. „Wir setzen wieder eine Sicherheitsfirma zur Einlasskontrolle ein und auch die Polizei wird uns entsprechend unterstützen. Ich bin mir sicher, dass die Fans trotz der Brisanz sich vernünftig verhalten werden. Wir haben bekannten Randalierern auch bereits Stadionverbot erteilt“, erläutert Christian Eder die wichtigsten Eckpunkte des Konzeptes.
Auf dem Eis hingegen sind die Emotionen natürlich erwünscht, denn den Gegner aus Deggendorf dürfen die Hawks auf keinen Fall unterschätzen. Vor Wochenfrist gelang der Mannschaft von Norbert Weber das Kunststück dem großen SC Riessersee die erste Niederlage beizufügen, wenngleich auch erst nach Overtime durch einen Penalty. In erster Linie hatte Fire diesen Erfolg seiner ersten Angriffsreihe um die Kontingentstürmer Sullivan und Rand zu verdanken. Andererseits kann sich Passau auch berechtigt Hoffnung machen, denn Deggendorf zeichnet sich auch durch eine eklatante Auswärtsschwäche aus. Seit Februar diesen Jahres, also seit der letzten Saison, konnte Fire auf gegnerischem Eis keinen Sieg mehr einfahren. Durch eine deutliche 3:6 Niederlage in Füssen wurde das frisch gewonnene Selbstbewusstsein von Fire auch am Sonntag gleich wieder zunichte gemacht. Aber gegen den Erzrivalen aus Passau konnten die Deggendorfer schon immer über sich hinauswachsen. Die Black Hawks brauchen deshalb die massive Unterstützung der heimischen Fans um die rote Laterne den Gästen mit nach Hause zu geben und damit auch erstmal den Blickkontakt zu dem ungeliebten Schlusslicht zu verlieren.