Brandon Cook: Mein Job ist es, die Stürmer zu stoppen

Brandon Cook: Mein Job ist es, die Stürmer zu stoppenBrandon Cook: Mein Job ist es, die Stürmer zu stoppen
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Vor einiger Zeit hat der Berliner SC Preussen den Verteidiger Brandon Scott Cook von den Penn State Icers verpflichtet. Brandon Cook ist Kanadier und wurde am 20. März 1980 geboren. Hockeyweb sprach mit dem Neu-Berliner.

Warum hast Du ein deutsches Team als Dein erste Profiteam in Deiner Karriere ausgewählt?

Ich habe mich aus verschiedenen Gründen dazu entschieden, nach Deutschland zu kommen. Ich mag die Idee, auf hohem Level professionelles Eishockey zu spielen, während ich in einem kulturell reichen Land wie Deutschland lebe. Ich mag Deutschland sehr, Familienmitglieder von mir wohnen in Hannover. Im NHL-Farmsystem hätte ich eine solche Möglichkeit nicht gehabt. Der NHL Lockout und alle Probleme, die er in allen Ligen Nordamerikas verursacht, waren ein weiterer Grund.

Was weißt Du über das deutsche Eishockey, kennst Du deutsche Spieler?

Ich habe in den letzten sechs Monaten hart trainiert und mich über das deutsche Eishockey informiert. Ich kenne eine Menge deutscher Spieler, vor allem die NHL-Spieler wie Seidenberg und Sturm. Außerdem waren mein neuer GM, Gori Köpf, und der Agent, der mir geholfen hat, nach Berlin zu kommen, Thomas Müller, DEL-Spieler, so weit ich weiß.

Kennst Du bereits Spieler aus dem Preussen-Team?

Bislang kenne ich keine Preussen-Spieler. Aber ich freue mich darauf, sie kennenzulernen.

Wie würdest Du Deine Art, Eishockey zu spielen, beschreiben? Wo liegen Deine Stärken, was könnte besser sein?

Ich bin ein sehr starker Verteidiger, habe auch in einer Powerplay-Formation für Penn State gespielt. In dieser Hinsicht bin ich auch offensiv stark. Man hat mir immer beigebracht, dass Verteidiger verteidigen, aber auch das Spiel kontrollieren - sogar die Offensive, in dem sie sie einleiten. In der Sommerpause habe ich an meiner Kondition gearbeitet, besonders an meinem Geschwindigkeitstraining und an meinem Power Skating. Das erlaubt mir, ein starker Skater zu sein und viel Ausdauer zu haben, um lange auf dem Eis zu stehen. Meine Geschwindigkeit ist immer etwas, an dem ich arbeite. Schließlich sind die besten Stürmer die schnellsten. Und mein Job ist es, sie zu stoppen.

Was erwartest Du von der kommenden Saison - sowohl bezogen auf Dich als auch auf das Team?

Ich möchte einfach eine tolle Saison haben - als Team. So viel ich gehört habe, können wir ganz vorne mitspielen. Der Erfolg des Teams ist für mich sehr wichtig. Persönlich möchte ich einfach in jedem Spiel gut genug spielen, um zum Erfolg beizutragen und um in diesem Spiel einer der besten Verteidiger auf dem Eis zu sein. Ich weiß, dass ich noch einige Dinge zu lernen habe und freue mich darauf, das zu tun. Daher will ich keine Erwartungen formulieren, die zu anmaßend klingen.

Bist Du zum ersten Mal in Deutschland?

Nein, ich war schon einige Male in Deutschland oder deutschsprachigen Ländern. So hatte ich im Jahr 2001 ein Praktikum bei der Deutschen Telekom und habe im Herbst 2003 in Wien meinen Universitätsabschluss gemacht. Ich bin mehrmals durch Deutschland und Berlin gereist, da ich wie gesagt Verwandte in Hannover-Northeim habe, mit denen meine Familie in Kanada sehr eng verbunden sind. Außerdem bin ich der Patenonkel des Sohnes meines Cousins.

Wo hast Du eigentlich Deutsch gelernt?

Deutsch habe ich auf dem Gymnasium und an der Universität gelernt. Die Eltern meiner Mutter sind Deutsche. Mit meiner Oma in Toronto spreche ich ein bisschen Deutsch. Vielleicht hätte ich alle Antworten auf Deutsch geben sollen (Anm.: das Interview wurde auf Englisch geführt). Derzeit warte ich auf meinen deutschen Pass.

Wann und wo hast Du angefangen, Eishockey zu spielen?

Eiszulaufen habe ich gelernt, als ich zwei Jahre alt war. Mit vier oder fünf Jahren habe ich in Toronto mit dem Eishockey angefangen.

Du hast Du ja für die Penn State Icers gespielt? Was hast Du an der Pennsylvania State University studiert?

Ich habe Wirtschaft und internationale Geschäftsbeziehungen an der Penn State studiert.

Erzähl uns ein bisschen von Deinem alten Team, den Penn State Icers, und Deinen Erfolgen dort.

Ich habe in allen vier Jahren, in denen ich für das Universitätsteam der Icers spielen durfte, auch für das Team auf dem Eis gestanden. Die Icers sind ein Team, das nicht an ein Stipendium gebunden ist, und gelten als unabhängiges Team in der NCAA. Sie spielen in einer Division mit Schulen wie Ohio University, Iowa State University, West Virginia University, der US Navy Academy und so weiter. Jedenfalls gelten wir als unabhängiges Team, weil wir in jedem Jahr unseren eigenen Spielplan aufstellen, der auch Spiele gegen NCAA-Teams auf dem Division-I-Level beinhaltet. Penn State hat sich keiner der sechs Division-I-Conferences angeschlossen, da sie in diesem Fall gemäß den NCAA-Regeln auch ein Frauen-Team melden müssten. Derzeit wartet die Uni aber noch auf einen neue Arena. Der derzeitige Headcoach bemüht sich allerdings darum, dass sich das Team innerhalb der nächsten Saisons einer Conference anschließen kann. Wie hatten oft Erfolg, wenn wir gegen Conference-Schulen angetreten sind, daher wird Penn State durchaus mithalten können, wenn sich das Team einer Conference anschließt. In der ACHA, in der wir mitgespielt haben, haben wir in den vier Jahren, in denen ich dort gespielt habe, vier nationale Titel gewonnen. In der Saison 2001/02 war ich Assistenz-Kapitän, in der Saison 2002/03 Kapitän der Icers. Ich wurde 2001 und 2003 in das All-Star-Team der ACHA-Meisterschaftsendrunde berufen. Außerdem wurde ich 2003 zum All-American und zum besten Defensivspieler meines Teams gewählt. (ft)


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