Blue Lions gehen mit Millionenetat in neue Saison

In der Oberliga laufen noch die Halbfinal-Play-offs, bei den Blue Lions Leipzig wird schon fleißig an der neuen Saison gewerkelt, denn bis zum 15. April müssen die Lizenzunterlagen samt Etatplanung bei der die Oberliga betreuenden ESBG in München abgegeben werden. 14 Spieler stehen bereits für die neue Spielzeit unter Vertrag, stellt sich natürlich die Frage – nach einem Defizit von knapp 100.000 Euro in dieser Saison – wie soll ein weiteres Jahr Eishockey in Liga drei finanziert werden.
Gesellschafter Wolfgang Weinhardt erklärte, dass dies durch höhere Sponsoreneinnahmen geschehen soll. Dafür wird neben der schon bekannten Fachfrau für Marketing, Susanne Risse, die mittlerweile ihre Arbeit für die Blue Lions aufgenommen hat, in Kürze noch der Posten des Marketingleiters besetzt. Einen Namen wollte sich der 73-jährige allerdings noch nicht entlocken lassen. Klar ist aber: Auf das neue „Vermarktungsteam” der Messestädter kommt einiges an Arbeit zu, so müssen sie nicht nur zahlungskräftige Geldgeber für die sich auf etwas mehr als 100.000 Euro belaufende Etaterhöhung finden, sondern auch Mindereinnahmen bei den Zuschauern ausgleichen. Denn die Blue Lions planen, laut Weinhardt, nach einem klar verfehlten Schnitt von 1600 in dieser Spielzeit, in der nächsten Saison nur noch mit etwas mehr als 1000 zahlenden Zuschauern. Die Verwendung der Gelder der Etaterhöhung begründet Wolfgang Weinhardt mit gestiegenen Energiekosten und Personalkosten für das neue „Vermarktungs-Team”. Zusätzlich kommen Mehrausgaben für Spielergehälter von rund fünf Prozent und Kosten für die Instandhaltung und Erneuerung der Bandenkonstruktion samt Plexiglas auf die Blue Lions zu, wie der zweite Gesellschafter der SKM GmbH Kaveh Hakim Elahi ergänzte.
Klar ist auch, wieder einmal müssen Sponsoreneinnahmen vorgezogen werden, damit die Saison annähernd mit einer schwarzen Null abgeschlossen werden kann und die Höhe der Bürgschaft gegenüber der ESBG diesmal nicht ganz so hoch ausfällt wie noch vergangene Saison. Da mussten die Blue Lions über 100.000 Euro bei der Ligenbetreibergesellschaft in München hinterlegen. Mittlerweile haben die Messestädter aber den kompletten Betrag zurückerhalten, was im Umkehrschluss heißt, offene Forderungen gegenüber dem Verband bzw. der ESBG haben die Blue Lions nicht. Ein gutes Zeichen also, nun müssen nur noch die Mitarbeiter der Sponsorenaquise ein genauso gutes Händchen haben, wie Sportchef Thomas Meyer bei den Spielerverpflichtungen. Der hat den Kader eigentlich schon komplett, will aber noch keine weiteren Namen nennen, da sich einige Cracks noch in den Play-offs befinden. Namen nennen kann man aber der Seite der Spielabgänge. So werden Michael Grimm, Sebastian Meindl, Marc Weigant, Patrick Weigant, sowie Back-up-Goalie Varian Kirst die Blue Lions verlassen. Unklar bleiben hingegen die Weiterpflichtung von Markus Witting und Kontigentverteidiger Michal Rohacik. Beide haben ein Angebot der Messestädter vorliegen, Witting erbat sich noch Bedenkzeit und Rohacik muss weiter darauf hoffen, dass Esbjörn Hofverberg möglichst bald seinen deutschen Pass erhält, denn nur dann wäre die für den Slowaken nötige Ausländerstelle im Kader der Blue Lions wieder frei. (www.eishockey-leipzig.de)