Black Hawks trotz 5:4-Sieg gegen Erfurt unzufrieden

Indians zu Gast bei den Black HawksIndians zu Gast bei den Black Hawks
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Pfiffe gegen die eigene Mannschaft, Aufatmen nach der Schlusssirene, Zufriedenheit nur mit dem Ergebnis. Den Heimauftritt der Passau Black Hawks gegen die Black Dragons des EHC Thüringen hätten sich die Zuschauer im „Ice Gate“ trotz des 5:4 (1:0, 0:2, 4:2)-Erfolges anders vorgestellt. Denn die Gastgeber besannen sich erst im Schlussdrittel auf ihre Eishockeytugenden, in den ersten 40 Minuten waren die Hawks vollkommen von der Rolle und ernteten den Unmut ihrer Fans. Die Erwartungshaltung gegen die Rumpftruppe aus Thüringen, Erfurt steckt tief in finanziellen Schwierigkeiten, lag weit über der gezeigten Leistung. Dennoch wollte Trainer Otto Keresztes den Blick vor allem auf das Erfreulichste des Abends lenken: „Wichtig waren die drei Punkte.“

Schon der Auftakt gegen die mit nur 13 Spielern und zwei Torhütern angereisten Black Dragons misslang den Hawks gründlich. Nach nur 14 Sekunden verbuchten die tapfern Gäste ihre erste Großchance und die Hawks ihre erste Strafzeit. Nachdem Richard Tischler wieder aus der Kühlbox zurück war, schien das Spiel seinen erwarteten Verlauf zu nehmen. Wenige Sekunden Powerplay reichten den Hawks zum 1:0, Christian Setz war frei, sein satter Schuss landete in den Maschen (4.). Nur eine Minute später zog Förderlizenzspieler Michael Schwarzkugler auf und davon, legte die Scheibe aber neben dem Tor ab. Warum erlebte dann aber das Spiel der Hawks einen Bruch? Immer besser schafften es die Gäste, die in ihrem Minikader fast ausschließlich namhafte Crack stehen haben, das Passauer Angriffsspiel zu unterbinden. Vor allem auch bedingt durch viele unnötige Fehler der Hawks, die geradliniges Eishockey vermissen ließen. So passierte im ersten Drittel nichts Nennenswertes mehr.

Die zweiten 20 Minuten gerieten völlig daneben. Zunächst schafften die Erfurter den Ausgleich, Oliver Kämmerer schaltete nach einem Abpraller von der Bande am schnellsten und lupfte den Puck über Jozef Ondrejkas Schulter (23.) Es kam noch schlimmer für die Hawks. Oliver Otte setzte sich über links energisch durch und brachte die Black Dragons in Führung (27.), Keeper Jozef Ondrejka machte dabei keine gute Figur. Trainer Otto Keresztes kritisierte, „mein Torwart hat heute einen schlechten Tag erwischt und dreimal nicht gut ausgesehen.“ Aber auch alle anderen Passauer Spieler liefen ihrer Form weit hinterher, gegenüber dem Freitag-Spiel in Kaufbeuren war die Mannschaft nicht wieder zu erkennen. „Das hat jeder gesehen, trotzdem sind wir nach dem 1:2 wieder zurück gekommen“, erwähnte Trainer Otto Keresztes die guten Seiten des Spiels. Vielleicht haben auch die Pfiffe der Fans das Team wachgerüttelt, im Schlussdrittel lief vieles besser. Endlich gelang Andi Popp der ersehnte Ausgleichstreffer (44.), in Überzahl brachte Alex Gantschnig die Gastgeber wieder in Führung (46.). Nach einem Break platzierte Christian Setz die Scheibe neben den Pfosten, im direkten Gegenzug dann wieder die kalte Dusche für die Hawks. Sebastian Buchwieser „kullerte“ die Scheibe ins Tor (47.), wenig später herrschte höchste Alarmstufe vor dem Kasten der Hawks, die sich in der Abwehr auch im Schlussdrittel mehrere dicke Patzer leisteten. Wenigstens war aber auf das Überzahlspiel Verlass, Miro Dvorak hämmerte den Puck von der blauen Linie ins Netz (53.). Der Jubel war noch nicht verhallt als die Hawks noch einen drauf setzten, 15 Sekunden später gelang Jaro Majer das 5:3 (53.). Dieser Doppelschlag sorgte für kollektives Aufatmen auf der Tribüne, dennoch stellten die Hawks die Nerven ihrer Anhänger noch einmal vor eine harte Probe. 57 Sekunden vor dem Ende schafften die Black Dragons erneut den Anschluss, die Hawks hielten ihren Laden aber dicht. „Wir wollten uns so teuer wie möglich verkaufen, das ist uns heute auch gut gelungen“, meinte der von der undurchsichtigen Situation in Erfurt sichtlich mitgenommen Interimscoach Karl-Heinz Mortag nach Spielenden. Ausschlaggebend sei auch der Ausfall von Scott Corbett gewesen, der laut Auskunft seines Trainers an der Oberlippe genäht werden musste und sich einen halben Zahm ausgeschlagen hat. Lob für die couragierte Leistung bekamen die Erfurter von Otto Keresztes: „Die haben trotz ihrer Situation gutes Eishockey gespielt. Ich wünschte, das hätte heute auch meine Mannschaft gemacht.“ Für das nächste Spiel in Miesbach (kommenden Freitag) sollten die Hawks also nun gewarnt sein.

Tore: 1:0 (3:17) Setz (Gomow, Muller), 1:1 (22:18) Kämmerer (Zander, Fischer C.), 1:2 (26:54) Otte (Vait), 2:2 (43:19) Popp (Kujala, Tischler), 3:2 (45:14) Gantschnig, 3:3 (46:12) Buchwieser, 4:3 (52:25) Dvorak (Kujala), 5:3 (52:40) Majer (Gomow, Zollo), 5:4 (59:03) Otte (Brink, Marak). Strafen: Passau 8, Erfurt 8.


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