Black Hawks erkämpfen sich den Sieg

Insgesamt 116 Strafminuten hagelte es am Sonntagabend im Passauer Ice Gate. Das lag aber keineswegs an einem überhart geführten Spiel zwischen den Black Hawks und den Roten Teufeln aus Bad Nauheim, sondern vielmehr an der konsequenten Linie, wie das Schiedsrichtergespann unter Leitung des österreichischen Gastschiedsrichters die Partie leitete. Neben den Strafen wurden auch die Tore gezählt: Die Black Hawks Passau besiegten die Roten Teufel Bad Nauheim mit 2:1.
So ergab sich für die Passauer kurz nach Beginn des Spiels auch gleich eine 5:3-Überzahlsituation, die aber noch ungenutzt verstrich da die Nauheimer Verteidiger kaum einen Schuss zuließen. Aber auch auf der Gegenseite brachte die gleiche Situation, als Mike Muller und Andi Popp sogar gleichzeitig vom Eis gestellt wurden, nichts ein. Gegen Mitte des Drittels dann der erste große Aufreger des Spiels. Bad Nauheims Heiko Vogler checkte Alex Feistl als Revanche von hinten, so dass dieser mit dem Kopf in die Bande knallte. Nach dieser rüden Attacke lief Passaus Thomas Vogl, der von der Spielerbank aus die Szene beobachtet hatte, sofort auf die Spielfläche um den Übeltäter zur Rede zu stellen. Die Folge war, dass beide vorzeitig zum Duschen geschickt wurden. Die Black Hawks ließen sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen. Das fällige Überzahlspiel nutzte John Sicinski zur 1:0-Führung für seine Farben. Und auch das nächste Tor fiel quasi noch aus der Powerplayformation. Bad Nauheims Kapitän Alexander Baum kam gerade von der Strafbank zurück als Alexander Popp ein Zuspiel von Philipp Michl verwandelte. In den letzten Minuten des ersten Drittels mussten sich die Black Hawks aber dann wieder gegen eine 5:3-Überzahl wehren. Doch die Stürmer der Roten Teufel scheiterten immer wieder an der kompakten Passauer Verteidigung oder an einem glänzend aufgelegten Daniel Huber.
Im Mittelabschnitt konnte aber auch er nicht verhindern, dass Bad Nauheim durch Tobias Schwab auf 2:1 verkürzen konnte. Die Roten Teufel erarbeiteten sich jetzt ein deutliches Übergewicht, doch immer wieder war es Daniel Huber, der in dieser Phase die Passauer Führung festhielt. So ging es mit dieser knappen Führung in die zweite Pause. Im letzten Drittel erwischte Passau wieder den besseren Start. Nach rund vier Minuten traf John Sicinski mit einem wuchtigen Schuss aber nur den Pfosten. Wenig später jubelten schon die wenigen mitgereisten Bad Nauheimer Fans als der Puck im Tor der Passauer lag. Doch das Schiedsrichtergespann entschied zur Erleichterung der heimischen Fans auf Torraumabseits. Dann begann die spannende Phase des Spiels. Bad Nauheim stemmte sich mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage und die Black Hawks kassierten immer wieder Strafen. Fast die kompletten letzten acht Minuten des Spiels spielte Passau in Unterzahl. Doch die Black Hawks kämpften aufopferungsvoll. Immer wieder warfen sich die Passauer Verteidiger in die Nauheimer Schüsse. Auch als Bad Nauheims Interimstrainer Stefan Himmler für die letzten beiden Minuten Goalie Boris Ackers für einen zusätzlichen Stürmer vom Eis nahm blieb es bei dem hart erkämpften 2:1 Sieg für die Black Hawks. Doch statt sich nach diesem Sieg feiern zu lassen, fuhren die Spieler sofort in die Kabine. Auslöser dafür war ein Plakat einiger Fans. „Die Fanwut wächst“ fasste die Mannschaft wohl als Geringschätzung ihrer Leistung auf. Auch Trainer Klaus Feistl stellte sich nach dem Spiel klar hinter seine Mannschaft: „Es gab bei mir noch keine Mannschaft, die konditionell oder von der Einstellung schwach war. Die Mannschaft hat Charakter und hält zusammen. Auch wenn nicht immer alles gelingt. Wir müssen alle ein bischen mehr zusammenhalten, Mannschaft und Umfeld. Wer meint, dass man einen Keil zwischen mich und Mannschaft treiben kann, der hat sich getäuscht. Solange ich da bin, gibt die Mannschaft alles. Und deshalb bin ich stolz auf diese Mannschaft.“
Tore: 1:0 (14:17) Sicinski (Michl, Dvorak/5-4), 2:0 (15:44) Alexander Popp (Michl, Dvorak), 2:1 (25:00) Schwab (Gare). Strafen: Passau 24 + 10 (Meier) + 10 (Michl) + Spieldauer (Vogl), Bad Nauheim 12 + 10 (Schwab) + Matchstrafe (Vogler). Zuschauer: 932.