Black Hawks auf Leopardenjagd

Das Eis wird dünn am legendären Kobelhang in Füssen. Vier Spieltage vor dem Ende der regulären Saison steht der Altmeister EV Füssen, bei dem die Black Hawks Passau am Sonntag antreten, immer noch auf dem letzten Tabellenrang. Doch die Geduld, die Trainer Georg Holzmann von Beginn der Saison an gefordert hatte, scheint sich auszuzahlen. Seit Anfang Februar kommen die Leoparden immer besser in Tritt und spielen mit ihrem Kapitän Eric Nadeau attraktives Eishockey. Dabei überraschte das Schlusslicht mit je einem Punktgewinn gegen den Herner EV und den EHC Dortmund. Selbst im Duell gegen die Starbulls Rosenheim war das Spiel bis zur letzten Minute offen und die Holzmann-Truppe hätte sich bei der 6:7-Niederlage einen Punkt redlich verdient gehabt.
Diese Leistungssteigerung in den letzten Wochen hat dazu geführt, dass sich der EV Füssen immer näher auch an die Playoffplätze herangearbeitet hat. Mit 36 Punkten sind die Leoparden jetzt Punktgleich mit Bad Tölz und liegen nur fünf Punkte hinter dem EHC Klostersee, der derzeit auf dem letzten Playoffrang liegt. Deshalb dürfen die Passau Black Hawks die Reise zum Altmeister auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Die Leoparden werden die Krallen ausfahren und um ihre Chance kämpfen die rote Laterne abzugeben. Dabei ist die Gefahr des Abstiegs in dieser Saison eigentlich kaum gegeben. Der Letzte der Hauptrunde soll zwar planmäßig in den Landesverband absteigen, aber durch die wahrscheinliche Neugliederung der Oberliga kann sich am grünen Tisch auch noch eine Menge ändern. Und der EV Füssen gehört auf alle Fälle in eine höhere Eishockeyliga. Zu groß ist die Eishockeytradition im Allgäu und zu erfolgreich ist auch die Jugendarbeit beim Altmeister. Trotzdem werden die Black Hawks keine Sympathiepunkte an die Leoparden verschenken. Durch ihren letzten Auftritt am Kobelhang haben die Habichte noch etwas gut zu machen. Mit 3:8 waren sie im Dezember dort unter die Räder gekommen. Trotz einer 2:0 Führung im ersten Drittel, verschliefen die Black Hawks das Mitteldrittel und gaben gleich sieben Tore ab. Da konnte auch ein ausgeglichener Schlussabschnitt nichts mehr ändern. Laut Passaus Trainer Craig Streu sind seine Jungs aber in Anbetracht der bevorstehenden ersten Playoffteilnahme in Topform und können ihr bestes Eishockey präsentieren. Immer noch können sie sich auf Platz sechs vorkämpfen, was in einer möglichen Zweitrundenbegegnung dann auch Heimrecht bedeuten könnte. Vor Allem aber will die Mannschaft um Kapitän Mike Muller im Tritt bleiben um in der entscheidenden Saisonphase für jeden Gegner zum Prüfstein zu werden. Dafür spricht auch die derzeitige Ausgeglichenheit der Sturmreihen. In schöner Regelmäßigkeit beteiligen sich derzeit alle vier Blöcke an den Toren. Das macht die Habichte auch für routinierte Raubkatzen unberechenbar.