Berwanger bleibt gegen Füssen ungeschlagen

Die Starbulls Rosenheim gewannen am Freitagabend vor 1823 Zuschauern gegen den EV Füssen mit 7:4.
Es war das erwartet torreiche Spiel, das den Fans im Kathrein-Stadion geboten wurde. Und die Starbulls lieferten eine starke, mannschaftlich geschlossene Leistung ab. Wenn es etwas Negatives zu bemängeln gibt, dann lediglich das Powerplay, das trotz fünf Überzahlsituationen zu keinem Erfolg führte. Nachdem die Partie mit etwa 15-minütiger Verspätung begann (eine Scheibe hinter dem Tor auf der Seite der Stadiongaststätte ging beim Warmmachen zu Bruch und musste ausgetauscht werden), hatten die Rosenheimer nach 58 Sekunden die erste große Chance. Duncan Dalmao zog ab, Füssens Keeper Christian Krüger konnte den Puck nicht festhalten und John Snowden verpasste im Nachschuss nur knapp.
Nach genau neun Minuten gingen dann allerdings die Gäste durch Tom Fiedler in Führung, die Nathan Metcalf zwölf Sekunden später mit dem Ausgleich beantwortete. Nach Chancen durch Stephan Stiebinger (14.) und Ryan Smith (16.) gingen die Starbulls schließlich in der 19. Minute in Front. Nach Vorarbeit von Maxi Peters und Smith traf Manuel Kofler zum 2:1. Alle Zuschauer hatten nach Wiederbeginn noch gar nicht ihre Plätze eingenommen, da verpasste Ruslan Bezhchasnyy nach nur 43 Sekunden den Hausherren mit dem 2:2-Ausgleich die „kalte Dusche“. Die Grün-Weißen ließen sich dadurch aber nicht irritieren und Kofler kam zwei Minuten zu seinem zweiten Treffer.
Ein Bandencheck von Paul Weismann sorgte in der 28. Minute für eine Verletzung des Füsseners Raphael Rohwedder, Weismann kassierte eine Spieldauerdisziplinarstrafe und die Starbulls hatten ein fünfminütiges Unterzahlspiel zu überstehen. Drei Minuten ging dies auch gut, doch in der 31. Minute glich Nick Anderson zum 3:3 aus, wobei etwa 15 Sekunden zuvor eine Abseitsstellung nicht abgepfiffen wurde. Ab der 37. Minute ging es dann Schlag auf Schlag: Erst brachte Smith nach Vorlage von Snowden die Gastgeber erneut in Führung, in Minute 39 erhöhte das selbe Gespann in gleicher Konstellation auf 5:3. Anstatt mit diesem komfortablen Vorsprung in die Kabine zu gehen, kam jedoch Florian Häfele zum Schuss und er verkürzte auf 4:5 aus Sicht der Allgäuer.
Zu Beginn des Schlussabschnitts machte Stiebinger für die Rosenheimer alles klar: In der 43. Minute bediente ihn Christian Gegenfurtner, er fuhr ein Solo durch das gegnerische Drittel und vollendete zum 6:4, zwei Minuten später sorgte er nach Zuspiel von Anton Bernard für das 7:4. Bis zur Schlusssirene hatten die Schützlinge von Markus Berwanger, der seit seinem Amtsantritt als SBR-Trainer gegen Füssen ungeschlagen bleibt, noch weitere Chancen zu einem höheren Sieg zu kommen. Doch Michael Rohner (49.), Smith bei einem Break in Unterzahl (51.), Metcalf (53.) und noch einmal Smith (55.) vergaben aus aussichtsreichen Positionen.
Trainerstimmen:
Dave Rich (EV Füssen): Es war keine gute Leistung, wir haben teilweise aufgehört zu spielen und ich bin unzufrieden. Normalerweise spielen und kämpfen wir zusammen, aber einige Spieler meinten, sie können alleine spielen.
Markus Berwanger (SBR): Es war eine Superleistung und jeder einzelne Spieler hat tolles Eishockey gespielt. Und hat nichts aus der Bahn geworfen, weder der 2:2-Ausgleich nach 40 Sekunden des zweiten Drittels, noch die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Paul Weismann noch das vierte Gegentor vier Sekunden vor der zweiten Pause. Es war eine der besten Saisonleistungen.