Berlin: Preussen siegen im Derby und entlassen ihren Torwart
Preussen haben die LizenzDerbyzeit in Berlin. Zum zweiten Mal standen sich die Cracks des BSchC Preussen und die Young Guns der Eisbären Juniors gegenüber. So richtig Derbyatmosphäre wollte vor dem Spiel noch nicht aufkommen. Noch leer war die eigens für die Eisbärenfans halb abgesperrte Südtribüne in der Charlottenburger Deutschlandhalle. Erwartet wurden noch die Anhänger aus Hohenschönhausen, welche aber erst später eintrafen wegen des DEL-Spieles im heimischen Wellblechpalast.
Nicht nur das unlängst verlorene Derby, sondern auch die bittere 1-4 Niederlage jüngst bei den Revier Löwen sorgten auch im Umfeld nicht gerade für Begeisterungsstürme. Recht schroff reagierte beispielsweise Vorstandsmitglied Walter Schimmel auf die im Umlauf gebrachte Trainerdiskussion um Andreas Brockmann. Mangelnde Motivation war seines Erachtens nach der Punkt warum der Kader gegenwärtig unter ihren Möglichkeiten spielt. Gar von Konsequenzen soll die Rede sein – aber eher an den Spielern als am Trainer. Wie man im Nachhinein erfuhr, stand mit Goalie Kai Fischer das erste „Opfer“ bereits fest.
Scheint also so, als bliebe den Charlottenburger Cracks nur die Antwort auf dem Eis schuldig:
Scott Matzka ließ auch in der fünften Spielminute Taten folgen, als er Ziffzer im Juniors-Gehäuse überwinden konnte. Zuvor war das Spiel aber eher ausgeglichen, wobei die Hohenschönhausener mit Fiedler und Mueller ebenfalls den noch eingesetzten Preussen-Keeper Fischer prüfen konnten.
Recht umstritten waren aus Juniors-Sicht teilweise die Entscheidungen des Schiedsrichter Korb, welcher erst Martens wegen hohen Stockes vom Eis schickte, er traf Martin Lapointe an der Lippe und als in der dreizehnten Spielminute auch noch Miller die Strafbank drücken musste, war freie Bahn für Doug Murray, bei einer fünf zu drei Überzahl, zur 2-0 Führung. Die Schützlinge von Jeff Tomlinson gaben aber nicht auf. Auch nicht nach Beginn des zweiten Drittels, als der mittlerweile aus Hohenschönhausen eingetroffene Anhang ihren Youngsters kräftig einheizte. Trotz alle dem konnten sie bis dahin ihre sich bietenden Chancen nicht ins Zählbare ummünzen. Selbst als sie mit zwei Mann mehr auf dem Eis standen, hielt die Preussen-Defensive wie ein Bollwerk.
Aber nicht nur im verteidigen machten sie an diesem Sonntagnachmittag einen guten Job, sondern mit Marcus Witting konnte einer der Ihren sich gar in der Torschützenliste verewigen. Mit einem schnellen Konter konnte er Ziffzer, der zuvor stark parierte, zum 3-0 überwinden.
Zu Beginn des Schlussdrittels drehten die Hohenschönhausener noch einmal auf. Obwohl die Preussen bis dato immer noch gleichwertig waren, nutze Richard Mueller die sich bietende Chance und erzielte den Anschlusstreffer zum 1-3 und wenig später gar zum 2-3. Peussen-Coach Brockmann zögerte nicht lange und nahm Kai Fischer aus dem Tor, wohl des Wissens das dieser eh nach dem Spiel seine Sachen packen konnte. Einzigst an ihm schien der Übungsleiter die zwei Tore festgemacht zu haben. Fischers Ersatz und Ex-Eisbär Tobias John machte seine Sache recht ordentlich und hielt dem Sturmlauf der Gäste stand.
Nach dem Spiel sah Brockmann aber immer noch nicht recht glücklich und zufrieden aus. Weniger über sein Team sondern mehr über das Nachwuchsprojekt der Eisbären diktierte er der spärlichen Pressevertreterschar in ihre Notizzettel. „Bei denen sind 10 bis 15 Spieler bei die wir in den nächsten Jahren in der DEL spielen sehen könnten! Sie machen schon eine gute Arbeit und ich glaube sie schaffen noch die Meisterrunde.“, sprach er im Bezug auf die Schützlinge von Trainer Tomlinson, dessen Zusammenfassung recht kompakt war. Letzten Endes soll wohl der Glauben an eine Wiederkehr der Ereignisse des letzten Derbys, als in letzter Sekunde noch der Ausgleich gelang, Grund zur Hoffnung sein.
Letzten Endes erfüllten die Juniors ihre Erwartungen und beim BSchC Preussen muss noch viel gerichtet werden. Vielleicht klappt es ja mit Fischer-Nachfolger Marco Suvelo, ein Finne der einst bei den Bremerhavener Fishtown-Pinguins für Furure sorgte. (ovk)