Beim Familientag gegen Kempten soll Heimsieg her
Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneSechs Spieltage vor Ende der Oberliga-Abstiegsrunde kommen die Stuttgart Wizards richtig auf Touren. Nach drei Siegen in Folge rückt der vorzeitige Klassenerhalt für den Aufsteiger in greifbare Nähe und nun streben die Blau-Gelben nach Höherem: Mit weiteren Erfolgen am kommenden Wochenende wäre für den Tabellendritten, der mit 20 Punkten nur vier Zähler hinter dem Ersten EV Füssen rangiert, sogar wieder der Einzug in den Deutschen Eishockey-Pokal 2004/05 möglich. Der Erstplatzierte der Oberliga-Relegation darf sich in diesem Wettbewerb mit den Großen des deutschen Eishockeys aus DEL und 2. Bundesliga messen. „Für uns wäre das eine tolle Sache“, sagt Stuttgarts Coach Wilbert Duszenko, „wir werden in den verbleibenden sechs Matches alles geben und die Aussicht auf die Pokalteilnahme ist natürlich für jeden Spieler zusätzliche Motivation.“ Um vor möglichst großer Kulisse ihre Erfolgsserie fortsetzen zu können, haben sich die Wizards für die Heimpartie gegen die EA Kempten (7. März, 15.30 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) etwas Besonderes einfallen lassen. Beim Sonntagsspiel zur besten Ausflugszeit haben Familien verbilligten Eintritt. Auf den Stehplätzen bezahlen sie nur 12 Euro, auf den Sitzplätzen (ohne Komfort-Tribüne) 16 Euro. Bereits am Freitag (5. März, 19.30 Uhr) sind die Württemberger bei den Berlin Capitals zu Gast, wo sie die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel ausmerzen wollen. „Mit den Berlinern haben wir noch eine Rechnung offen, die wir natürlich begleichen wollen“, gibt Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko die Marschrichtung für den Auftritt der Wizards in der Bundeshauptstadt vor. Ende Januar sorgten die Capitals mit ihrem 2:1-Erfolg in Stuttgart für den ersten und bislang einzigen dunklen Fleck auf der ansonsten blütenweißen Heim-Weste der Wizards in der Qualifikationsrunde. Beim Blick auf seinen Kader bekommt Duszenko leichte Sorgenfalten, stehen ihm in Berlin doch gleich eine knappe Handvoll Akteure nicht zur Verfügung. Davon besonders betroffen ist die dritte Sturmreihe, in der Artur Votler und Gabriel Gaube (beide beruflich verhindert) nicht werden auflaufen können. Ebenfalls aus beruflichen Gründen passen muss Verteidiger Erich Singaitis, der Einsatz von Andrej Jaufmann (Asthma) und Markus Wartosch, der noch immer an einer Rückenverletzung laboriert, steht noch in den Sternen. „Wenn so viele Akteure ausfallen, ist es immer schwer. Die Mannschaft ist jedoch gefestigt, deswegen bin ich sicher, dass wir die Ausfälle wegstecken können. Zugleich sind sie eine Chance für die jungen Tim Becker und Jannik List, die sich im dritten Block beweisen können. Für Erich Singaitis wird Marc Mundil zusätzlich in die Defensive rücken“, gewährt Duszenko Einblick in seine Planungen für Freitag. Die Berlin Capitals können im Gegensatz zu den Wizards personell fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf den ehemaligen DEL-Star Pavel Gross (Rekonvaleszent nach Meniskusoperation) sind alle Mann an Bord. Am kommenden Sonntag kreuzen die Wizards bereits zum dritten Mal in der laufenden Saison mit den Eisbären der EA Kempten die Schläger im Stuttgarter Eissport-Zentrum Waldau. Die Wizards wollen natürlich einen weiteren Heimsieg einfahren und werden alles geben, um den Abstand zu Rang eins weiter zu verkürzen. Die Chancen, dies zu schaffen, stehen nicht schlecht. Die Gäste aus Kempten stehen seit ihrem Insolvenzantrag im Dezember als sportlicher Absteiger fest und sind momentan abgeschlagener Tabellenletzter. Zwar überzeugt die Rumpftruppe von Trainer Georg Holzmann in jedem Spiel durch unbändigen Einsatz, doch etliche Ausfälle schwächten das ohnehin nur dünn besetzte Team zusätzlich und so reihte sich zuletzt Niederlage an Niederlage. „Wir werden die Eisbären sicherlich nicht unterschätzen. Wozu sie in der Lage sind, haben sie uns bei den drei Auftritten in Kempten gezeigt, als wir jedes Mal als Verlierer vom Eis gingen“, sagt Wizards-Coach Wilbert Duszenko, „aber ein Sieg am Sonntag ist ganz klar das erklärte Ziel.“ Auf Kemptener Seite fehlt mit dem Ex-Stuttgarter Frank Petrozza ein absoluter Leistungsträger. Den Italo-Kanadier plagt eine Schulterverletzung, die in dieser Saison keinen Einsatz mehr zulässt. Zumindest fraglich ist der Einsatz von Eric Nadeau, dem zweiten Top-Ausländer im Eisbären-Sturm. Der Franko-Kanadier wird derzeit – ebenso wie Armin Schneider – von einer Knieverletzung gehandicapt. Ob der ehemalige Augsburger Andreas Klundt (Magen-Darm-Grippe) am Sonntag in Stuttgart wird auflaufen können, dürfte sich wohl erst kurzfristig entscheiden.