Begegnungen am Wochenende sind Schlüsselspiele

Es gibt Momente, da sind die Aussagen von Aliens-Präsident Andreas Teusch an Klarheit nicht zu überbieten: "Peiting, Füssen und Berlin sind unsere nächsten Gegner. Gegen diese Teams wird sich entscheiden, ob wir einen Platz unter den ersten zehn Mannschaften erreichen. Wer dort stehen will, muss in diesen Spielen als Sieger vom Eis gehen."
Das Ziel, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern, hat Udo Schmid nicht aus den Augen verloren: "Wenn ich zum Beispiel sehe, wie sich unsere dritte Reihe präsentiert, zeigt das beispielhaft die Bereitschaft der Spieler, auf dem Eis und im Training viel zu tun, um sich in dieser Liga durchsetzen zu können und den Klassenerhalt frühzeitig zu schaffen. Wirklich chancenlos habe ich meine Mannschaft bisher nur in Hannover gesehen", meint der Coach. "Gegen Peiting und Füssen wird es zwar mit Sicherheit nicht einfach werden, aber wir müssen hier mit der nötigen Ruhe zu Werke gehen und unsere Chancen nutzen."
Vor Beginn der Saison 2004/05 gönnten sich die Verantwortlichen in Peiting einen groß angelegten Umbau ihres Kaders. Dabei lagen sie absolut richtig und zählten zu den großen Überraschungen der abgelaufenen Spielzeit. Für die ungeliebte eingleisige Oberliga wurde der Kader, abgesehen von Eigengewächsen und ambitionierten Spielern aus der Region, die fast alle schon einmal in Peiting gespielt haben, nach den Abgängen von Marc Dillmann und Jason Melong ausgerechnet mit dem Ex-Adendorfer Varian Kirst und Stürmer Darryl McKinnon verstärkt.
Die Leoparden aus Füssen betonten im Sommer immer wieder, dass sie nur zwangsweise in der eingleisigen Oberliga mitmischen und unterstrichen das bisher kaum durch überzeugende Auftritte. "Diesen Gegner darf man trotzdem unter keinen Umständen unterschätzen", warnt Udo Schmid vor der langen Fahrt. Während sich die Aliens auf jeden Besuch ihres Lieblings Michaela Kiefer freuen, können die Leoparden mit einem weiblichen Stammgast aufwarten. Mit Jennifer Harß gehört die aktuelle Junioren-Nationaltorhüterin zum Kader.
Personell kann Udo Schmid in den beiden Begegnungen fast aus dem Vollen schöpfen. "Da die DEL aufgrund der Länderspielpause an diesem Wochenende keine Spiele hat, fehlen wirklich nur die verletzten Spieler. Neben Neale Schönfeld wird auch Jürgen Schulz voraussichtlich nicht dabei sein. Er will nach der abschließenden Untersuchung am Freitag wieder ins Training einsteigen. Außerdem fehlt Daniel Hatterscheid. "Bei ihm wird es noch ein oder zwei Wochen dauern, was sehr schade ist, da er sich in Köln und bei uns sehr gut präsentiert hat", bedauert Udo Schmid die Zwangspause für den Kölner Förderlizenzspieler.
Präsident und Trainer vertrauen dem Team
Die Ratinger Ice Aliens haben knapp ein Drittel der Saison absolviert und liegen in der Oberliga gut im Rennen, der anvisierte zehnte Platz befindet sich in Reichweite. "Wir stehen derzeit auf einem zweistelligen Tabellenplatz, aber das wirft das Team nicht aus der Bahn", ist sich Trainer Udo Schmid sicher. "Die Mannschaften auf den Plätzen sechs bis zwölf liegen sehr dicht beieinander. Innerhalb nur eines Wochenendes können sich da große Veränderungen ergeben."
Personelle Veränderungen wünschen sich einige Kritiker im Umfeld der Ice Aliens, doch Präsident Andreas Teusch vertraut der bestehenden Mannschaft. "Wenn jetzt noch ein Spieler länger ausfallen würde, müsste man sicherlich reagieren. Ansonsten sehe ich nur dann Handlungsbedarf, wenn sich in den nächsten Spielen nichts an der Zahl der Gegentore ändert", meint Teusch. "Wir haben in der letzten Saison zur richtigen Zeit Personalentscheidungen getroffen und ich bin mir sicher, dass uns das auch in dieser Spielzeit wieder gelingen wird."
In der Kritik stehen bei einigen Anhängern auch die jungen Spieler. Trainer Udo Schmid wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass für einen Teil der jungen Spieler durch die Kombination aus Eishockey und Ausbildung eine Doppelbelastung existiert, die nicht mal eben mit links bewältigt werden kann. "Es wäre fahrlässig, wenn die Jungs ausschließlich auf die Karte Profisport setzen würden. Die Oberliga soll junge Spieler ausbilden, aber sie müssen auch das Recht haben, sich anderweitig abzusichern", sagt Schmid, der einst selbst eine Ausbildung absolvierte. "Sie bemühen sich alle. Hier ist eben auch Geduld gefragt, da sie sich Leistungsverbesserungen hart erarbeiten müssen."