Beeindruckende Darstellung völliger Überlegenheit

Im ersten Halbfinale der
diesjährigen Oberliga.Playoffs wurden die Tölzer Löwen ihrem Status als
Topfavorit für den Aufstieg nachhaltig gerecht. Beim 5:0 (2:0,2:0,1:0) der
Isarwinkler über den EHC Freiburg war die Mannschaft von Axel Kammerer ihrem
Widersacher in allen Belangen deutlich überlegen. 4000 Zuschauer zeigten sich
beeindruckt von einer taktischen Meisterleistung.
Vor der Partie gab es
zunächst ungläubige Blicke. Mit Thomas Ower fehlte der statistisch beste
Torhüter der Saison beim Aufwärmen. Der 22-jährige meldete sich kurzfristig mit
einer Grippe ab und wurde durch Sebastian Vogl ersetzt. Vogl steht den Tölzern
– bedingt durch das Saisonende in Ingolsatdt – während der gesamten Restsaison
zur Verfügung. Glücklicherweise muss man sagen. Denn Damen-Nationatorhüterim
Viona Harrer weilt bei der Weltmeisterschaft in China, so dass lediglich noch
Nachwuchs-Goalie Florian Riesch zur Verfügung gestanden wäre. So viel vor ab:
Sebastian Vogl machte ein sehr gutes Spiel.
Der Auftakt hätte besser
nicht sein können. Erste Überzahl, erster Schuss aufs Freiburger Gehäuse,
erstes Tor. Marc St. Jean pfefferte die Scheibe in Petr Taticek-Gedächtnismanier
mit Urgewalt unter die Latte. Die anfänglich latente Nervosität der Hausherren
ebbte dadurch rasch ab. Erst recht als Travis James Mulock zu einem eng
gesteckten Slalom startete, bei dem Freiburgs Abwehrspieler wie Statisten
wirkte. Weil Mulock auch noch Ronny Glaser düpierte muss dieses Treffer bei der
Wahl zum Tor des Jahres zwingend Berücksichtigung finden. Freiburg versuchte
mitzuspielen, fand aber kaum die Mittel, sich gegen die kompakte Defensive der
Löwen durchzusetzen. Der erste Knackpunkt der Partie waren zwei längere 5-3
Situationen der Wölfe, aus denen keinerlei Tormöglichkeiten resultierten. „Da
haben wir das Unterzahlspiel hervorragend gespielt“, freute sich Axel Kammerer
hinterher.
Der Rest ist schnell erzählt.
Freiburgs Physis erinnerte sich zunehemend an die lange Serie mit den Hannover
Indians. Die Regeneration dahingehend war bei weitem nicht ausreichend, um
topfitte Tölzer in Bedrängnis zu bringen. Yanick Dubé mit seinem siebten
Playoff-Tor und Florian Zeller in der Schlussequenz des zweiten Abschnitts
entschieden die Partie frühzeitig. Auf Freburger Seite vergab Christia Billich
beim Stande von 0:3 die beste Möglichkeit, als er die freie Torecke zu
fahrlässig anvisierte. Im Schongang spielten die Buam die Begegnung runter.
Selbst die vierte Reihe brachte die Breisgauer immer wieder in Verlegenheit,
traf sogar in Person von Franz Mangold. Freiburg wird am Sonntag im Heimspiel
sicherlich alle Kräfte mobilisieren, um die Serie offen zu halten. Denn in
dieser Verfassung waren die Wölfe nicht mehr ein Spielball für
aufstiegshungrige Löwen. (or)
EC Bad Tölz – EHC
Freiburg 5:0 (2:0,2:0,1:0)
Tore: 1:0 (02:24) St. Jean
(Dubé, Mulock, 5-4), 2:0 (12:57) Mulock (St. Jean, Bergmann, 5-4), 3:0 (30:38)
Dubé (Pfaff), 4:0 (33:45) Zeller (St. Jean, Waldowsky), 5:0 (45:31) Mangold
(Fischhaber, Morin)
Strafminuten: Bad Tölz
14 - Freiburg 10
Schiedsrichter: Ulpi
Sicorschi (Waldkraiburg)
Zuschauer: 3840
Spieler des Spiels: Marc St.
Jean