Bayreuth: Tom O’Grady verstärkt die Tigers
Kampf an mehreren Fronten - Suche nach GeldgebernEs ist durchaus ein gut klingender Name, den der ESV Bayreuth nun in seinem Kader stehen hat. Tom O’Grady wird die Ausländerposition besetzen, die zuletzt der gefeuerte Jeremy Cheyne innehatte. Der Kanadier wechselt von den Sterzing Broncos aus der italienischen Serie A2 zu den Tigers. Er wird bereits am Freitag im Heimspiel gegen die Mad Dogs Schweinfurt (Spielbeginn 19.30 Uhr) auf dem Eis stehen.
Der 29-jährige Mittelstürmer ist in Deutschland keinesfalls ein Unbekannter. In den vergangenen beiden Spielzeiten stand er im Aufgebot des EC Peiting. Dort sammelte er bei 110 Einsätzen 59 Tore und gab 49 Vorlagen. Für Sterzing absolvierte er am Mittwochabend sein letztes Spiel. In den vorangegangenen fünf Begegnungen hatte er zwei Treffer erzielt und drei weitere vorbereitet. Vor seiner Zeit in Peiting lief er unter anderem für Hamm, Rießersee, Bad Tölz, Adendorf und Peißenberg in mehreren deutschen Eishockeyligen auf.
O’Gradys Statistiken weisen den Stürmer als einen torgefährlichen Angreifer aus, also als einen Spieler, auf den die Tigers dringend gewartet haben. War doch die Abschlussschwäche zuletzt das große Manko der Tigers. Mit dem Neuzugang entspannt sich der personelle Engpass, mit dem Trainer Joe West zuletzt zu kämpfen hatte, etwas. Zudem dürfte der Sieg gegen die Hannover Indians vom vergangenen Sonntag den Spielern Selbstvertrauen eingeflößt haben.
Die Begegnung gegen Hannover wird rückwirkend sogar mit drei Punkten und 5:0 Toren für die Tigers gewertet. Die ESBG straft Hannover damit für den Einsatz von Ron Gaudet, dessen Spielerpass nicht mehr gültig war. Ursprünglich hatte Hannover bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung immerhin einen Punkt aus Bayreuth entführt. Das gleiche Schicksal wie Hannover ereilte auch den SC Mittelrhein-Neuwied, dessen Partie gegen Leipzig aus den selben Gründen zu Gunsten der Sachsen gewertet wurde. Der Protest gegen die Wertung des Auswärtsspiels in Berlin am vergangenen Freitag wurde vom ESV Bayreuth inzwischen fallen gelassen.
Für die Partie gegen Schweinfurt am Freitag will der Verein außerdem Schüler und Studenten mit verbilligten Eintrittskarten ins Bayreuther Eisstadion locken. Nach Vorlage eines gültigen Schüler- oder Studentenausweises kostet die Karte and der Abendkasse nur fünf Euro. An diesem Tag werden sich die Tigers zudem in ihren neuen Aufwärmtrikots präsentieren, die vom Förderverein „Initiative Eishockey“ an die Mannschaft übergeben wurden. Das Trikot ist werbefinanziert und trägt die Spitznamen der Spieler. Eine begrenzte Anzahl an Trikots wird auch zum Verkauf angeboten. Der Gewinn dieser Aktion kommt dem ESV-Nachwuchs zu Gute.
Freitags-Gegner Schweinfurt kann in der noch jungen Saison mittlerweile auf eine ähnliche Situation zurückblicken, wie sie der ESV Bayreuth jüngst durchlebte. Nach nur vier Spieltagen befand sich das Team bereits in einer sportlichen Krise. Der Verein reagierte und beurlaubte Trainer Larry Suarez, dessen Mannschaft bis dato nur zwei Punkte geholt hatte. Eine Woche später wurde Suarez gänzlich entlassen, nachdem Jamie McKinley in dessen Trainersessel Platz genommen hatte. Seitdem haben sich die Unterfranken in der Tabelle nach oben gearbeitet. Dies mag auch mit der Systemumstellung zu tun haben, die McKinley seiner Mannschaft verordnete. Seitdem spielen die Mad Dogs ein „kontrolliertes Forechecking“, das heißt der Gegner wird erst ab der Mittellinie attackiert.
Am vergangenen Wochenende heimsten die Mad Dogs mit dieser Spielweise gar sechs Punkte ein. Sie triumphierten mit 11:1 über die Revier Löwen Oberhausen und gewannen in Höchstadt mit 3:2. Großen Anteil am überraschend hohen Erfolg über Oberhausen hatte Garret Prosofsky, der sich mit einem Hattrick in der Mannschaft zurückmeldete. Er war erst kürzlich wieder zur Mannschaft gestoßen, nachdem er mehrere Wochen verletzungsbedingt und aus familiären Gründen in Kanada verbracht hatte. Mit Prosofskys Rückkehr und der Genesung mehrerer Verletzter kann Schweinfurts Coach McKinley nun wieder auf einen größeren Kader zurückgreifen als zuletzt.
Am Sonntagabend treten die Bayreuth Tigers zu einem Freundschaftsspiel beim EHC Klostersee an. Beide Teams haben an diesem Tag in ihren Oberliga-Gruppen spielfrei. (Ingo Schorlemmer)