Bayreuth Tigers schnuppern an Platz 5

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Die Bayreuther Fans hatten kaum ausgejubelt, da trat Tigers-Trainer Doug Irwin kräftig auf die Euphorie-Bremse: „Wir müssen auf dem Teppich bleiben.“ Denn Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall – und das wäre das letzte, was der ESV Bayreuth jetzt brauchen könnte. Jetzt, da er nur ein einziges Tor von Platz 5 entfernt ist. Jetzt, nachdem er Weißwasser mit 3:1 geschlagen hat.

Punktgleich mit dem Fünftplatzierten Schweinfurt, nur noch drei Punkte bis Hannover auf Rang drei. Das Ringen um die letzten drei Meisterrunden-Plätze ist zu einem Vierkampf geworden. Denn alle Teams, die sich bisher recht sicher auf diesen Rängen eingenistet hatten, mussten am Dienstag Niederlagen einstecken: Hannover gegen Bremerhaven, Schweinfurt gegen Selb und eben auch Weißwasser in Bayreuth.

„Ich habe mir das anders vorgestellt“, räumte Füchse-Trainer Horymir Sekera unumwunden ein, nachdem ihm die drei Punkte durch die Finger gerieselt waren, ohne dass er es hätte verhindern können. Denn die Tigers spielten clever und geduldig, sie wurden am Ende zu Recht belohnt. In der Defensive gewinnen sie derzeit ihre Spiele, auch Weißwasser dufte an den Abwehrreihen verzweifeln. Dort hatte Irwin endlich wieder sechs Männer zur Verfügung, nachdem Kapitän Marco Zimmermann sich gesund gemeldet hatte.

Das Defensivkonzept von Doug Irwin hat dem ESV den Aufschwung beschert, es lässt die Tigers wieder an Platz 5 schnuppern. Da kam die Begegnung mit Weißwasser gerade recht: Die Füchse sind technisch eine völlig andere Liga als Bayreuth. Allein Neuzugang Todd Gill ist ausgestattet mit der Erfahrung aus mehr als 1000 Spielen in der nordamerikanischen Profiliga NHL, der besten Liga der Welt. Der Zug der Sachsen sollte eigentlich in die Zweite Liga führen.

Doch jetzt müssen sie erst einmal zittern, denn Klasse kann manchmal auch Bürde sein. Es war meist ein bisschen zuviel des Guten, was Weißwasser sich spielerisch beweisen wollte. Sie machten zwar ungeheuren Druck auf das Tor von Udo Döhler, doch der entscheidende Pass kam bei den Sachsen nur selten an. Zu leger traten die Füchse auf. Trainer Sekera weiß nicht, woran es lag, dass seine Mannschaft den Ernst der Situation oft nicht erkennt, aber er weiß, dass das richtig wehtun kann: „Wir haben schon viele Punkte verschenkt.“

Da, wo es wehtat, war zumeist auch Bayreuths Abwehr-Hüne Thomas Gödtel zu finden. Der baumlange Verteidiger bot eine ausgezeichnete Leistung, er bewies Spielwitz, hatte das Auge für den Nebenmann und zeigte unbändigen Kampfgeist, wenn es darum ging, Weißwassers Spitzen vom Puck zu trennen. Ohne Zweifel hat Gödtel großen Anteil am Bayreuther Sieg.

Trainer Irwin hat die steil aufsteigende Formkurve in der Abwehr zufrieden registriert und verteilte reihenübergreifendes Lob: „Die Verteidiger spielen mit sehr viel Selbstvertrauen. Und auch die Stürmer helfen hinten mit, das macht viel aus.“

Pauschales Schulterklopfen für eine gute Mannschaftsleistung. Die Tigers haben sich energisch an Platz 5 herangekämpft, doch für ein gemütliches Zurücklehnen ist es jetzt noch viel zu früh. Denn die Tour ist nicht gewonnen, der Erfolg gegen Weißwasser war eben nur ein Etappensieg. Weitere müssen folgen; man darf gespannt sein. (Ingo Schorlemmer)

ESV Bayreuth – ES Weißwasser 3:1 (1:1; 2:0; 0:0)

Tore: 1:0 (8.) Jun (Gödtel); 1:1 (11.) Vait (Gill, Sekera); 2:1 (26.) Gödtel (Reid, Jun; 4 gegen 4); 3:1 (34.) Maidment (Reid, Zimmermann; 4 gegen 4)

Schiedsrichter: Oswald (Bad Wörrishofen). – Strafminuten: 14 / 20. – Zuschauer: 1410


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