Bayreuth Tigers: Schlüsselspiel am Sonntag - Heute Derby gegen Selb

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Noch ist der Traum von Platz fünf der Eishockey-Oberliga Südost in Bayreuth nicht ausgeträumt. Das Punkteloch, das den ESV zwischenzeitlich von diesem Rang trennte, ist wieder deutlich geschrumpft – spätestens nach dem vergangenen Sechs-Punkte-Wochenende. Nun gilt es, am Sonntag (17 Uhr) beim derzeitigen fünftplatzierten ES Weißwasser den Riss endgültig zu schließen. Doch zuvor muss noch das Prestigeduell gegen den Lokalrivalen ERC Selb (Donnerstag, 19.30 Uhr) überstanden werden.

Und ausgerechnet in diesem Derby fällt Kämpfernatur Christoph Splitter aus, der sich beim Auswärtsspiel in Höchstadt eine Spieldauerdisziplinarstrafe einhandelte und nun gesperrt ist. Außerdem muss Trainer Doug Irwin den nach Ravensburg abgewanderten Martin Löhle ersetzen. Michael Thurner rutscht für Löhle ins Team, aber Sportlicher Leiter Peter Diener und auch Irwin haben vor zu hohen Erwartungen an den 28-Jährigen bereits gewarnt. Der große Trainingsrückstand des Neulings wird sich zunächst noch bemerkbar machen. Irwin jedenfalls geht von einem harten Kampf mit Selb aus – Ausgang ungewiss.

Vor allem, weil die Selber Wölfe ihre Bestbesetzung aufbieten können. Dort hat man eine vage Hoffnung auf Platz 5 noch nicht aufgegeben, auch wenn bei den Wölfen derzeit nur halb so viele Punkte auf dem Konto prangen wie bei Bayreuth. Allerdings wäre das Erreichen der Aufstiegsrunde fast schon mehr als nur ein Wunder.

Denn noch immer ist Selbs Coach Doug Karavich nicht zufrieden mit der Leistung seiner ausländischen Sturmspitzen. Und auch in der Abwehr häuften sich seit Saisonbeginn die Probleme: Der 37-jährige Vaclav Drobny musste nun einsehen, dass er in der Oberliga nicht mehr mithalten kann; das Präsidium verlängerte seinen Probevertrag nicht mehr.

Dennoch haben die Wölfe einen Anstieg der Leistungen des Teams registriert, nachdem der Vorstand Trainer Tapio Rautalammi geschasst und mit Karavich ersetzt hatte. Zwar blieben die Selber am vergangenen Wochenende ohne Punkte, doch da musste man sich schließlich mit den beiden bestplatzierten Teams der Liga messen. Ein Sieg gegen den alten oberfränkischen Rivalen wäre da mehr als nur eine Genugtuung, es wäre auch ein Aufbruchssignal.

Auf einen solchen Durchbruch hoffen auch die Lausitzer Füchse. Zwar überraschten sie zuletzt mit einem deutlichen 8:3-Erfolg gegen Tabellenführer Bremerhaven, doch intern hängt der Haussegen noch schief. Boris Fuchs war erster Leidtragender einer sportlichen Talfahrt der Füchse, die Weißwasser auf Platz 5 abstürzen ließ. In der Lausitz herrscht nun Angst vor der sportlichen Mittelmäßigkeit. Als Fingerzeig an die Mannschaft soll deshalb der Rauswurf von Boris Fuchs zu verstehen sein – und das Team hat verstanden: Nicht nur, dass die Füchse Bremerhaven schlugen, in Schweinfurt verloren sie erst in der Verlängerung.

Trotz des kleinen Aufwärtstrends hält der ES Weißwasser die Augen nach Verstärkung offen, musste zuletzt aber einen Rückschlag wegstecken. Der langjährige DEL-Verteidiger und Ex-Nationalspieler Michael Bresagk sagte den Füchsen nach langen Verhandlungen aus familiären Gründen ab. Nun muss Weißwasser am Sonntag ohne ihn versuchen, Platz 5 gegen Verfolger Bayreuth zu verteidigen. Es wird ein Schlüsselspiel. (Ingo Schorlemmer – Bayerische Rundschau)


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