Bayreuth: Tigers machen einen großen Schritt nach vorne

Endlich wieder ein Sechs-Punkte-Wochenende! Lange haben die Tigers auf den Befreiungsschlag gehofft, der sie aus dem Tabellenkeller katapultieren sollte. Mit dem 5:3-Sieg in Füssen scheint sich die Hoffnung nun erfüllt zu haben. Noch am vergangenen Wochenende standen die Tigers auf dem vorletzten Tabellenrang, nun ist die Spitze des Tableaus in Reichweite.
Solche Tatsachen verdeutlichen die Leistungsdichte in der Abstiegsrunde der Eishockey-Oberliga. Kein Team kann sich großartige Ausrutscher erlauben, ohne dafür bitter bestraft zu werden. Und umgekehrt können schon zwei Siege in Folge Großes bewirken.
Zunächst hatte das Spiel in Füssen aber ganz und gar nicht so ausgesehen, als hätte es im Sinn, Bayreuth die Punkte zu schenken. Schon in der 3. Spielminute waren die Leoparden in Führung gegangen. Zu diesem Zeitpunkt – und auch in den Folgeminuten – bot die Bayreuther Defensive ein jämmerliches Bild. Unkoordiniert, ohne Übersicht, ohne Durchsetzungsvermögen – den Tigers-Fans schwante Fürchterliches, zumal die Leoparden in der 9. Minute noch ein Tor drauflegten. Allein der wiederum guten Leistung des Bayreuther Jung-Goalies Dennis Endras war es zu verdanken, dass die Hausherren nicht noch höher in Führung gehen konnten.
Aber die Tigers fanden ihren Kampfgeist wieder. Beharrlich kämpften sie sich immer näher an den Ausgleich heran, bis sie ihn neun Minuten vor Spielende endlich herstellen konnten. Und als der gut aufgelegte Ben schließlich zwei Minuten vor dem Ende seine Mannschaft erstmals in Führung schoss, verdunkelte sich die Miene von Heimcoach Franz-Josef Baader. Zumal es wiederum Maidment war, der den Leoparden mit einem Empty-net-Goal in der letzten Minute endgültig die Punkte wegschnappte.
„Bitter“ sei die Niederlage gewesen, räumte Füssens Trainer nach der Schlusssirene ein. Viel zu fahrlässig sei sein Team mit den zahlreichen Torchancen umgegangen. Die Möglichkeit, die drei Punkte im Allgäu zu behalten, schien die Mannschaft nicht nutzen zu wollen. Und selbst als der Ausgleich gefallen war, rafften sich die Leoparden kaum auf, um das Spiel doch noch zu gewinnen. „Wir haben regelrecht auf das 3:4 gewartet“, monierte Baader.
Da hatte sein Gegenüber Irwin wesentlich mehr Grund zur Freude. „Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie kämpfen kann“, lobte er sein Team. Auch wenn er mit den konfusen Anfangsminuten keineswegs zufrieden war. Jedoch habe der Spielverlauf gezeigt, dass der Teamgeist stimme. (Ingo Schorlemmer)
EV Füssen – ESV Bayreuth 3:5 (2:1; 1:1; 0:3)
Tore: 1:0 (3.) Driendl (Knöpfler); 2:0 (9.) Murkhanov (Kharchenko, 4 gegen 4); 2:1 (18.) Maidment (Reid, Kustermann); 3:1 (21.) Koziol (Oletskyy, Kharchenko); 3:2 (33.) Jun (Sochan, Maidment; Überzahltor); 3:3 (51.) Jun; 3:4 (58.) Maidment (Reid); 3:5 (60.) Maidment (empty-net-goal)
Schiedsrichter: Sander (Peiting). – Strafminuten: 16 plus 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Sänger / 24. – Zuschauer: 842.