Bayreuth Tigers holen erstmals sechs Punkte

Der ESV Bayreuth hat vier Spieltage vor Ende der Doppelrunde sein erstes Sechs-Punkte-Wochenende gefeiert. Dem Sieg am Freitag gegen Oberhausen ließen die Tigers am Sonntagabend einen 2:1-Auswärtserfolg in Schweinfurt folgen.
Klammheimlich mag sich zwischen die Freude über die Punkteausbeute auch Genugtuung darüber mischen, dass mit dem Ergebnis vom Sonntag die Mad Dogs Schweinfurt wohl nur noch theoretische Chancen auf die Meisterrunde haben. Acht Punkte trennen die Unterfranken derzeit von den sechstplatzierten Eisbären Juniors, die als letzte Mannschaft in die Meisterrunde einziehen würden. Da jedoch nur noch zwölf Punkte bis zum Ende der Doppelrunde zu vergeben sind, scheint eine Schweinfurter Aufholjagd fast unmöglich.
Damit ginge ein Bayreuther Wunsch in Erfüllung, schließlich sähen die Tigers ihren fränkischen Rivalen viel lieber bei sich in der Abstiegsrunde. Denn im Gegensatz zu den kleinen Eisbären bringen die Mad Dogs einige Zuschauer zu ihren Auswärtsspielen mit. Zudem ist die Fahrt nach Schweinfurt für den ESV billiger als eine Reise nach Berlin.
Bis der Sieg in Schweinfurt feststand, hatten die Tigers jedoch ein hartes Stück Arbeit zu erledigen. Obwohl der Gastgeber nur mit 13 Feldspielern aufwarten konnte, waren die zahlenmäßig überlegenen Tigers über weite Strecken des Spiels in die Defensive gedrängt. Einmal mehr konnte Torhüter Benjamin Voigt sein großes Talent unter Beweis stellen. Denn er war es, der Bayreuth mit seinen Paraden vor allem im Schlussabschnitt die Punkte festhielt.
Sechs Minuten vor dem Ende sah sich Bayreuths Trainer Stefan Kagerer angesichts des enormen Schweinfurter Drucks genötigt, eine Auszeit zu nehmen, um seine Mannschaft neu zu ordnen. Mit Kampf und Einsatzbereitschaft gelang es schließlich, die knappe Führung über die Zeit zu retten.
Mit ein bisschen Glück hätten die Tigers allerdings auch schon einen ihrer gelegentlichen Entlastungskonter in eine höhere Führung ummünzen können. Außerdem profitierte der ESV von der hohen Zahl an Strafen, die Schiedsrichter Schornik gegen Schweinfurt verhängte. So fielen beide Bayreuther Treffer in Überzahl. Die Mad Dogs hingegen nutzten ihre Powerplay-Chancen nicht aus. Mit dem Sieg am Sonntag hat der ESV seinen neu erkämpften Platz 8 zunächst gesichert. Verfolger Revier Löwen Oberhausen verloren nämlich zeitgleich gegen Spitzenreiter Dresden. Somit haben die Tigers nun drei Punkte Vorsprung auf die Westdeutschen. (Ingo Schorlemmer)
Mad Dogs Schweinfurt – ESV Bayreuth 1:2 (0:2; 0:1; 0:0)
Tore: 0:1 (14.) O’Grady (Donelly, Carrabs; 4-3-Überzahltor); 0:2 (17.) Barta (Bovenschen, Plate; Überzahltor); 1:2 (22.) Cermak (Waßmiller, Hägele)
Schiedsrichter: Schornik (Harsefeld). – Strafminuten: 22/ 16