Bayreuth: Tigers gaben nicht auf - 3:2-Penaltyerfolg beim REV Bremerhaven

„Wir haben gezeigt, dass wir nicht aufgeben.“ Ein Satz von Doug Irwin, den der Bayreuther Trainer am Sonntag aussprach und dabei dennoch den Blick schon auf Dienstag gerichtet zu haben schien. Nicht aufgegeben haben die Tigers nämlich auch im zweiten Vergleich innerhalb von drei Tagen mit dem Tabellenführer Bremerhaven Pinguins. Und sie wurden dafür belohnt: Mit 3:2 nach Penaltyschießen siegten sie auch an der Küste.
Mit null Punkten gerechnet, fünf geholt – die Bilanz des ESV in den jüngsten zwei Spielen kann sich sehen lassen. Zumal mit den beiden Siegen die Euphorie bei einigen Fans zurückgekehrt ist. Der Abstand zu Tabellenplatz 5 ist zwar trotz des überraschenden Doppelschlages nicht kleiner geworden, immerhin aber auch nicht größer. Dafür hat man die siebtplatzierten und mit dem finanziellen Aus ringenden Berlin Capitals wieder ein Stückchen distanziert.
Und schuld daran ist Bayreuths Abwehr. Robin Sochan und Kollegen standen sicher und kompakt, ließen trotz großen Bemühens der Gastgeber nur wenige gute Chancen der Pinguine zu. Und wenn es doch einmal gefährlich wurde, dann schnappte Torhüter Udo Döhler Bremerhavens Spitzen den Puck weg – zwei ganze Drittel lang.
Und immer wieder unternahmen auch Bayreuths Spieler Ausflüge ins gegnerische Drittel, besaßen dabei aber genauso wenig Durchsetzungsvermögen wie ihre Kollegen von der anderen Seite. Bei den Pinguinen war dann eben Marc Pethke im Tor zur Stelle – nichts zu wollen für die Tigers. Fast schien es angesichts des gegenseitigen Mattsetzens so, als sei die norddeutsche Zwei-Tore-Führung durch zwei Überzahltreffer in der 41. und 52. Minute der Schlusspunkt.
„Wir haben gezeigt, dass wir nicht aufgeben.“ Doug Irwins Satz hätte den Pinguinen Warnung genug sein müssen, denn kämpfen, das können die Tigers. Und sie taten es. Robin Sochan, der Verteidiger, peitschte sein Team mit dem Anschlusstreffer in der 59. Minute nach vorne. Und als sich der Bremerhavener Stürmer David Del Monte nach einer Strafzeit kurz vor Schluss noch auf die Strafbank verziehen musste, nutzte Coach Irwin die Gunst der Stunde: Torhüter Döhler raus, ein sechster Feldspieler rein und direkt vor der Schlusssirene erzwang Jarret Reid mit dem Ausgleich die Verlängerung.
Als auch die Zusatzminuten keine Klarheit gebracht hatten, musste das Penaltyschießen über Sieg und Niederlage entscheiden. Wieder war es Robin Sochan, der mit dem fünften Penalty eine Bremerhavener Führung ausglich und eine sechste Runde erzwang. Und dann bewies Dave Tremblay Nervenstärke – der Sieg der Tigers war perfekt.
Am heutigen Freitag (19.30 Uhr) muss der ESV an diese Leistung anknüpfen, denn der ERC Haßfurt gastiert in Bayreuth. Haie-Trainer Stefan Kagerer wird die Begegnung nutzen, um seinem Sorgenkind Matt Holmes eine letzte Chance zu geben. Der Stürmer musste im Dienstags-Derby gegen Schweinfurt die volle Spielzeit auf der Bank bleiben – aus disziplinarischen Gründen.
Der verbliebene Rest der ohnehin von Verletzungen arg gebeutelten Rumpftruppe spielte dann aber groß auf: Mit nur zwei Blöcken beendeten die Haie eine elf Partien dauernde Niederlagenserie gegen den Nachbarverein, gegen den man noch am Sonntag deutlich den Kürzeren gezogen hatte. „Das waren die Haie, wie wir sie sehen wollen“, freute sich Kagerer nach der Begegnung. Eine Drohung in Richtung Bayreuth? Denn manchmal werden solche Sätze ja auch im Folgespiel noch einmal wahr. Siehe oben. (Ingo Schorlemmer)
REV Bremerhaven – ESV Bayreuth 2:3 n. P. (0:0; 0:0; 2:2; 0:0; 0:1)
Tore:
1:0 (41.) Reader (Pysz; Überzahltor); 2:0 (52.) Stasiuk (Pysz, Coudron; Überzahltor); 2:1 (59.) Sochan (Tremblay); 2:2 (60.) Reid (Tremblay; 6-4-Überzahltor)
Schiedsrichter: Kathmann (Hamburg). – Strafminuten: 8 / 14. – Zuschauer: 1600