Bayreuth: Tigers erkämpfen einen Punkt in Hannover
Kampf an mehreren Fronten - Suche nach GeldgebernDer ESV Bayreuth hat sich bei seinem Auswärtsauftritt bei den Hannover Indians teuer verkauft. Beim 3:4 nach Penaltyschießen erkämpfte sich das personell stark geschwächte Team immerhin einen Punkt. Mit nur 13 Spielern sowie einem Torhüter waren die Tigers nach Hannover gereist, die Chancen auf eine Überraschung standen schlecht. Dabei hatte der ESV durchaus gute Erinnerungen an das Hinspiel. Vor eigenem Publikum siegten die Tigers im Oktober mit 4:3 nach Verlängerung, im Nachhinein wurde das Spiel wegen eines Formfehlers der Indians mit 5:0 zu Gunsten des ESV gewertet. Es war einer von insgesamt drei Siegen, die bisher auf dem Konto der Tigers gelandet sind.
Aber die miese Ausgangslage schien Bayreuth eher zu beflügeln als zu behindert. Trotz einer dünnen Spielerdecke in der Abwehr meisterte der ESV das erste Drittel ohne einen einzigen Gegentreffer und war zumeist Herr in der eigenen Zone. Was die Abwehr nicht aufhielt, das erledigte Torhüter Benjamin Voigt, der wieder einmal glänzend aufgelegt war.
Das Personalproblem in der Defensive verschärfte sich weiter, als Joe Carrabs nach gewonnenem Boxkampf gegen Indians-Angreifer Max Lingemann schon nach 19 Minuten duschen gehen musste. Nachdem Schiedsrichter Axel Ehlert Carrabs nach dem Verursacherprinzip im Gegensatz zu Lingemann zudem mit einer 2+2-Strafe bedachte, fanden sich die Tigers schnell in Unterzahl wieder – und in der 21. Minute auch im Rückstand.
Doch diesmal kämpfte sich der ESV zurück. Auch wenn die Indians im zweiten Drittel eine ganze Reihe guter Möglichkeiten ungenutzt ließen oder sich am überragenden Voigt aufrieben, sorgte ESV-Verteidiger Tim Donnelly in der 36. Minute in Überzahl für den erlösenden Ausgleich.
Aber die Freude währte nur kurz, sorgte Reiss für den Gastgeber noch in der selben Minute für die erneute Führung. Insgesamt drei Mal gerieten die Tigers in diesem Spiel in Rückstand, glichen jedes Mal aber wieder aus. Da mag es ihnen auch entgegengekommen sein, dass Hannovers Trainergespann Greg Thomson / Joe West ihre erste Reihe schonten, um auf die anderen Blöcke mehr Druck auszuüben und sie zu mehr Verantwortung zu zwingen.
Als auch in der Verlängerung keine Entscheidung fiel, setzten die Indians sogar im Penaltyschießen auf rein deutsche Akteure – eine Seltenheit. Erst nach dem sechsten Schützenpärchen konnten die Niedersachen das Spiel schließlich zu ihren Gunsten entscheiden. Mit dem Punkt in Hannover hat sich der Abstand des ESV Bayreuth zum vorletzten Tabellenplatz wieder verringert. Nach einer Niederlage in Schweinfurt haben die Höchstadt Alligators nurmehr zwei Punkte Vorsprung vor den Tigers. (Ingo Schorlemmer)
Hannover Indians – Bayreuth Tigers 4:3 n. P. (0:0; 2:1; 1:2; 0:0; 1:0)
Tore: 1:0 (21.) Ciganovic (Bagu; Überzahltor); 1:1 (36.) Donnelly (Müller, Splitter; Überzahltor); 2:1 (36.) Reiss (Feser, Rohatsch); 2:2 (48.) Barta (Schmitz); 3:2 (51.) Fregoe (Gaudet, Rask); 3:3 (59.) MacIntyre (O’Grady, Müller). – Schiedsrichter: Ehlert (Peißenberg)
– Strafminuten: 4 plus 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Lingemann / 8 plus 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Carrabs. – Zuschauer: 2052