Bayreuth: Revanche-Wunsch blieb unerfüllt

Es hat nicht geklappt. Eigentlich wollten die Tigers die 1:5-Hinspiel-Pleite gegen Klostersee vergessen machen, aber dazu ist mehr Durchsetzungsfähigkeit vor dem gegnerischen Tor gefragt, als der ESV Bayreuth am Freitag seinen Fans präsentieren konnte. Trotz hervorragendem Beginn blieben die Tigers-Tatzen am Ende nämlich leer: Die drei Punkte nahmen die Grafinger mit nach Oberbayern. 2:3 nach 60 Minuten – darauf hatte noch im ersten Spielabschnitt wenig hingedeutet.
Im Gegenteil: Die Tigers waren die dominierende Mannschaft, sie schienen zeigen zu wollen, dass sie es besser können als zu Beginn der Abstiegsrunde. Vor allem der erste und dritte Block taten sich dabei positiv hervor.
Keine Frage: Die 2:0-Führung der Gastgeber nach 20 Spielminuten war redlich verdient, nachdem sich die gut aufgelegten Jarret Reid und Ben Maidment beim Toreschießen freundlich abgewechselt hatten. Das Duo hat sich mit Benjamin Kustermann an seiner Seite zu den torgefährlichsten Bayreuther Angreifern in der Abstiegsrunde gemausert. Und auch die dritte Reihe mit dem wieder einsatzfähigen Christoph Splitter (dessen Knieverletzung weniger schlimm war als zunächst befürchtet) wirbelte erfrischend durch des Gegners Drittel – auch wenn Tigers-Trainer Doug Irwin auf den verletzen Michael Thurner verzichten musste.
Klostersees neuer Coach Ludvik Kopecky hingegen konnte am ersten Spielabschnitt nur wenig Gefallen finden: Einzig sein Goalie Florian Hochhäuser war richtig in Fahrt gekommen, sein Sturm aber zunächst völlig abgetaucht. Kein Wunder: Allein fünf Absagen hatte Grafings Coach vor der Partie aus den Reihen seiner Spieler kassiert, darunter auch Cori Sicorschi, der in den ersten Sturm aus beruflichen Gründen eine Lücke reißen musste. Nicht zuletzt deshalb waren die Gäste zunächst noch auf der Suche nach dem richtigen Konzept für Tore.
Aber den erfolgreichen Weg nach vorne hatte Coach Kopecky seinem Team in der ersten Drittelpause eindringlich aufgezeigt, ab dem zweiten Spielabschnitt drehte sich das Blatt. Klostersee kam immer besser ins Spiel, während die zuvor noch fehlerfreie Bayreuther Abwehr nun einige Unsicherheiten zeigte. So kam der Gast zum Ausgleich, während Bayreuths Spitzen vergaßen, selbst noch ein paar Treffer zu erzielen. „Wir haben es im zweiten und dritten Drittel versäumt, den dritten und vierten Treffern nachzulegen“, resümierte ein enttäuschter Doug Irwin. Allerdings hatten seine Jungs im Spiel nach vorne auch Pech: Gleich mehrmals rettete das Torgestänge den Gästen den kleinen Vorsprung über die letzen Spielminuten - oder eben Torwart Hochhäuser.
Dermaßen stark in der Defensive konnte Klostersee beruhigt und geduldig auf die richtigen Gelegenheiten warten, um mit schnellen Kontern den Tigers noch einmal richtig weh zu tun. So nahm zwar der ESV optisch das Geschehen in die Hand, der Erfolg wollte sich jedoch so recht nicht einstellen. Stattdessen feierten die Gäste im dritten Spiel unter ihrem neuen Coach auch den dritten Sieg.
„Eine der schlechtesten Saisonleistungen“ des ESV war es allerdings beileibe nicht, wie Irwin noch nach dem Hinspiel in Klostersee hatte zugeben müssen, sondern sicherlich einer der besten Tigers-Auftritte in der Abstiegsrunde. Gereicht hat es dennoch nicht.