Bayreuth: Deutlicher Sieg bei alten Bekannten
Kampf an mehreren Fronten - Suche nach GeldgebernMan sieht sich immer zehnmal im Leben. Zumindest wenn man beim ESV Bayreuth und dem Höchstadter EC ist. Den mittlerweile siebten Vergleich dieser Saison entschieden die Tigers am Freitagabend mit 5:2 für sich.
Schon am kommenden Sonntag treffen beide Mannschaften erneut aufeinander – die achte Begegnung, dann in der Qualifikation zum Deutschen Eishockey Pokal. Zwei weitere Partien stehen dann in der Abstiegsrunde der Oberliga Nordost bevor.
Es dürfte keine Mannschaft der Liga geben, die der ESV mittlerweile besser einschätzen kann als die Alligatoren. Zu sehr haben sich beide Vereine aneinander gewöhnt. Dass auch die Leistungsstärke beider Teams nicht allzu weit auseinander liegt, zeigen die knappen Ergebnisse der meisten der bisherigen Aufeinandertreffen.
Diesmal spricht das Ergebnis eine deutlichere Sprache, doch könnte sie missverstanden werden. Von einer Überlegenheit des ESV kann lediglich in der ersten Hälfte der Partie gesprochen werden. Spätestens nach der 5:0-Führung aber wendete sich das Blatt und Höchstadt war am Drücker. So kamen die Gäste von der Aisch zu zwei Treffern – und ließen dabei eine ganze Reihe weiterer guter Möglichkeiten aus. „Wir haben ein Problem, Tore zu schießen“, analysierte Höchstadts Trainer Jan Cizek das Geschehen auf dem Eis.
Damit zeigt sich, was letztendlich den Unterschied zwischen beiden Mannschaften ausgemacht hat: die Torhüterfrage. Während Bayreuths Goalie Dennis Endras alles wegfischte, was wegzufischen war, leistete sich sein Gegenüber Andreas Herzog, der den Vorzug vor Emanuel Fredriksson erhalten hatte, einige Unsicherheiten. Cizek stellte sich dennoch vor seinen jungen Keeper: „Die Verteidiger haben ihn aber auch im Stich gelassen.“ Herzog werde weiter seine Chance bekommen, sich zu beweisen. Nach dem fünften Gegentreffer jedoch, wurde Herzog durch Fredriksson ersetzt.
Dann kam Bayreuth zu keinen weiteren Toren mehr, auch weil der Drang nach vorne spürbar nachgelassen hatte. „Wir müssen lernen, das wir 60 Minuten spielen und nicht den Schlendrian einkehren lassen“, sagte ESV-Coach Stefan Kagerer angesichts der guten ersten beiden und des schlechten dritten Drittels. Angesichts der deutlichen 5:0-Führung, bei dem es zum Teil sehr klug heraus gespielte Überzahltore zu sehen gab, hatten es die Tigers deutlich ruhiger angehen lassen. „Von unserer Seite war das ein Spazierenfahren“, meckerte Kagerer. Allerdings trug auch die Vielzahl an Strafzeiten auf beiden Seiten dazu bei, dass nur wenig Spielfluss aufkommen konnte.
Mit dem Sieg hat der ESV nunmehr ein beruhigendes Punkte-Polster zum Tabellenschlusslicht Höchstadt aufgebaut. Nun kann man sich verstärkt auf die Pokal-Qualifikation konzentrieren. In dem Vier-Spiele-Vergleich führt Bayreuth derzeit mit 2:1. Mit einem Sieg am kommenden Sonntag wäre der ESV einer Qualifikation sehr nahe. (Ingo Schorlemmer)
ESV Bayreuth – Höchstadter EC 5:2 (2:0; 3:0; 0:2)
Tore: 1:0 (2.) Almagro (O’Grady; Überzahltor); 2:0 (4.) O’Grady (Donelly, Carrabs; Überzahltor); 3:0 (30.) O’Grady (Carrabs, Donelly; 4 gegen 4); 4:0 (35.) Stoyan (Plate, Hemmerich); 5:0 (37.) Schmidt (Gundel, Basse); 5:1 (42.) Kurtz (Schmidhuber, Paaki; 5-3-Überzahltor); 5:2 (52.) Ekrt (Kurtz, Paaki; Überzahltor)
Schiedsrichter: Seckler (Geretsried). – Strafminuten: 24 plus 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Hemmerich / 22 plus 10 Minuten Disziplinarstrafe gegen Popek. – Zuschauer: 786