Bayreuth: Der Griff nach den Sternen - Pokalteilnahme greifbar nah
Kampf an mehreren Fronten - Suche nach GeldgebernNürnberg, Köln, Augsburg, Düsseldorf, Ingolstadt – die Liste der großen Namen im deutschen Eishockey ist lang und sie bildet die Grundlage für die Kraftanstrengungen, die der ESV Bayreuth am Sonntag (18 Uhr) im heimischen Eisstadion unternehmen wird. Mit einem erneuten Sieg gegen die Höchstadt Alligators in der Qualifikation zum Deutschen Eishockey Pokal könnte ein solch großer Name Anfang der kommenden Saison zu Gast sein in Bayreuth.
Der ESV, der in der Liga seit langem am unteren Ende der Tabelle steckt, steht in der Qualifikationstabelle hingegen weit oben. Dabei profitierten die Tigers natürlich von der günstigen Zusammensetzung der Spiele, die in diese Tabelle einflossen. Vier Mal sollte es gegen die Alligatoren aus Höchstadt gehen, die Bayreuth mittlerweile als Schlusslicht in der Oberliga Nordost beerbt haben.
Zwei Spiele davon hat Bayreuth bereits gewonnen, eines verloren. Am Sonntag soll der dritte Sieg folgen, dann hätten die Tigers gute Chancen, in den Pokal zu rutschen. Der 5:2-Punktspielsieg gegen den HEC in der vergangenen Woche zeigt, dass diese Hoffnungen durchaus realistisch sind. Um für dieses Spiel Zuschauer zu mobilisieren, senkt der ESV Bayreuth am Sonntag die Eintrittspreise. Sitzplätze werden für alle Preisgruppen um 3,50 Euro verbilligt, ein Stehplatz kostet 2,50 Euro weniger (ausgenommen Kinder, die einen Euro zahlen).
Es ist das insgesamt achte Aufeinandertreffen mit den Mittelfranken in dieser Saison. In der Liga liegen die Alligatoren mittlerweile sieben Punkte hinter dem Vorletzten Bayreuth, der Rauswurf von Trainer Ivan Horak hat in der Mannschaft noch keinen Aufwärtstrend erzeugen können. Zuletzt gab es eine 0:5-Niederlage gegen Spitzenreiter Dresden, der einmal mehr deutlich machte, dass die Oberliga Nordost bestenfalls eine Zwei-Klassen-Gesellschaft ist. „Ihre dritte Reihe ist stärker als unsere erste“, betonte auch Höchstadts neuer Coach Jan Cizek das Gefälle im Leistungsvermögen zwischen beiden Mannschaften. Allerdings kann der HEC noch am Freitag möglicherweise ein bisschen Selbstvertrauen tanken. Dann spielen die Alligators gegen Oberhausen, wo durchaus ein Sieg im Bereich des Möglichen liegt. Das Höchstadter Interesse am Pokal dürfte hingegen gering sein, da die Mannschaft keine Chance mehr hat, sich zu qualifizieren.
Anders als der HEC hat der ESV am Freitag (20 Uhr) eine schier unlösbare Aufgabe vor sich. Dann nämlich müssen die Tigers in Dresden antreten. Seit Monaten dominieren die Eislöwen die Liga, zuletzt nur von den Berliner Preussen ernsthaft angefochten. Ziel ist ganz klar der Aufstieg in die Zweite Liga. Nicht zuletzt deshalb sind drei Punkte gegen Bayreuth Pflicht, auch wenn sich die Sachsen durchaus noch ein wenig auf ihrem komfortablen Punktepolster ausruhen könnten. Dass mit den Eislöwen dennoch nicht zu spaßen ist, zeigten sie am vergangenen Wochenende. Sie gewannen gegen Höchstadt und die Eisbären Juniors, ohne ein einziges Tor zu kassieren. Sie selbst trafen hingegen zwölf Mal. (Ingo Schorlemmer)