Bayreuth: Deftige Niederlage in Haßfurt sorgt für Unruhe

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Wenige Tage nach der bitteren 2:8-Niederlage des ESV Bayreuth beim ERC Haßfurt hat sich der Vorstand des Bayreuther Eishockeyclubs in einer Erklärung an Fans, Werbepartner und Mitglieder gewandt. Darin bitten die Verantwortlichen angesichts der dritten Niederlage aus vier Spielen um Geduld: „Der Ligastart war bisher durchwachsen, aber jetzt schon die Flinte ins Korn zu werfen, sollte nicht der Weg sein.“

Dieser Erklärung vorausgegangen war ein schlechter Auftritt des Teams um Trainer Joe West am Freitag in Haßfurt. Lediglich im Schlussabschnitt der ansonsten einseitigen Partie gelang es den Bayreuthern spielerisch mitzuhalten. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Tigers aber bereits hoffnungslos mit 0:7 zurück.

Es hatte gerade einmal 25 Sekunden gedauert bis Ex-Tiger Dennis Mayer zum ersten Mal für Haßfurt getroffen hatte. Dennis Endras war dabei von seiner Abwehr im Stich gelassen worden, denn das Tor fiel erst mit dem dritten Nachschuss. Knackpunkt des Spiel war jedoch die 17. Minute: Einem Tor des Bayreuthers Jan Barta verweigerte Schiedsrichter Michael Krüger nach Diskussion mit Haßfurter Spielern die Anerkennung, im direkten Gegenzug erhöhten die Gastgeber auf 2:0.

Besonders deprimierend für die Tigers verlief das zweite Drittel, in dem sie allein fünf Gegentreffer hinnehmen mussten. Nach dem Tor zum 0:4 versuchte Joe West seine Mannschaft mit einer Auszeit und dem Wechsel von Torhüter Dennis Endras zu Felix Feser wachzurütteln, doch das Bemühen des Bayreuther Coachs verpuffte ohne große Wirkung. „Die Mannschaft hat kein Defensivverhalten gezeigt“, schimpfte der Trainer deshalb nach dem Spiel.

Erst im dritten Abschnitt gelang es dem ESV, die Begegnung zumindest etwas ausgeglichener zu gestalten. Der Lohn waren zwei Treffer von Barta und Nachwuchsmann Matthias Gundel, der für Jacek Wilk ins Team gerutscht ist. Wilk hatte am Donnerstag seinen Vertrag aufgelöst.

Angesichts der hohen Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten um das letzte Ticket für die Meisterrunde, der ebenfalls im Sommer ums finanzielle Überleben kämpfte und ebenso spät wie Bayreuth in die Vorbereitung auf dem Eis startete, ist große Unruhe ins Fanlager gekommen. Daraufhin reagierte der ESV-Vorstand mit einer Erklärung, die im Internet veröffentlich wurde. Darin verweisen die Verantwortlichen noch einmal auf die schwierigen Rahmenbedingungen in dieser Saison und verteidigen ihre Personalpolitik: „Bei der Auswahl neuer Spieler legten wir Wert auf Charakter und Mannschaftsdienlichkeit jedes einzelnen.“ Auch in Zukunft werde es keine personellen Schnellschüsse geben. „Zu hoffen ist, dass das Umfeld unseren neuen Weg aus der finanziell angespannten Lage, mit der drastischen Umbesetzung der Mannschaft und das Konzept zum Einbau Bayreuther Eigengewächse auch tragen wird.“ Die Erklärung schließt mit dem Appell, den Verein weiterhin zu unterstützen, damit Oberliga-Eishockey in Bayreuth erhalten werden kann. (Ingo Schorlemmer)

Haßfurt Sharks – Bayreuth Tigers 8:2 (2:0; 5:0; 1:2)

Tore:

1:0 (1.) Meyer (Bigam, Kalinowski); 2:0 (17.) Heindl (Meyer); 3:0 (23.) Bigam (Ahrens, Meyer; Unterzahltor); 4:0 (25.) Meyer (Bigam, Kalinowski); 5:0 (27.) Ortlib (Almagro, Ullmann); 6:0 (33.) Bigam (Heindl, Schwab; Überzahltor); 7:0 (36.) Kraft (Cermak); 7:1 (47.) Barta (Cheyne); 7:2 (58.) Gundel (MacIntyre, Carrabs); 8:2 (58.) Kraft (Ortlib, Cermak)

Schiedsrichter: Krüger (Dinslaken)
Strafminuten: 22 / 12
Zuschauer: 668


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