Bayreuth: 1:0 im Abstiegsderby gegen Schweinfurt
Kampf an mehreren Fronten - Suche nach Geldgebern"Meine Mannschaft geht auf Krücken, aber sie hat wieder einmal bewiesen, dass sie bereit ist zu arbeiten." Bayreuths Trainer Stefan Kagerer fand lobende Worte für sein Rumpfteam nach dem 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) im Abstiegsrundenspiel der Oberliga Nordost über den in vielen Belangen enttäuschenden ERV Schweinfurt.
Dass sich die Zahl der Ausfälle auf Bayreuther Seite nicht vergrößerte, hatten die Oberfranken auch Schiedsrichter Krüger zu verdanken: Tim Donelly hatte sich in der 32. Minute nach einer Schlägerei mit Gästeverteidiger Thomas Sülzner schon das Trikot ausgezogen und mit seiner vorzeitigen Verbannung in die Kabine gerechnet. Kurioserweise war der prügelauslösende Stockschlag seines Gegenübers mit fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe geahndet worden, Boxer Donnely hingegen mit zwei plus zwei Minuten davongekommen. Das ungleiche Ahnden der Aktion stieß auch Schweinfurts Trainer Jamie McKinley sauer auf: "Handschuhe ausziehen und losschlagen gibt laut Regelbuch eine Spieldauer. Aber in dieser Situation war eben nicht nur unser Spieler überfordert, sondern auch der Schiri."
Dennoch wollte der Coach der Mad Dogs nicht allein dem Unparteiischen die Schuld an der Niederlage ankreiden. "Wer keine Tore schießt, kann kein Spiel gewinnen." Allein Sergej Waßmiller hatte mehrere klare Einschussmöglichkeiten, war aber ein ums andere Mal an Bayreuths Bestem, Benjamin Voigt, gescheitert. Der Frust über das eigene Versagen sowie einige aus Sicht der Schweinfurter zweifelhafte Strafzeiten verleiteten den Stürmer im Schlussdrittel zu einer vielsagenden Geste gegenüber dem Schiedsrichter. Der wusste den Wink zu deuten und bedankte sich mit einer Disziplinarstrafe.
Überhaupt waren die Strafbänke gut besucht - so gut, dass sich teilweise neun Spieler in der Kühlbox aufhielten. Der Siegtreffer in der 26. Minute fiel, als beide Mannschaften in voller Stärke auf dem Eis standen. Mit einem feinen Spielzug über Dennis Almagro war Jan Barta allein vor dem Tor von Jan Guryca aufgetaucht und mit einem Schlenzer erfolgreich. (jn)