Bayernliga: Wölfe verschenken klare 4:1-Führung

Die Selber
„Wölfe“ sahen im Match Nummer eins der „Best-of-Five“-Serie gegen die Germering „Wanderers“ bereits wie der
Sieger aus. Doch dann vergaßen die VER-Cracks nach einer 4:1-Führung das
Eishockey spielen und bezogen letztlich noch eine 4:7-Niederlage. Somit
verspielte man sich den Vorteil, mit einem beruhigenden Sieg in die nächsten
Spiele zu gehen.
Ohne Kraus und Trolda, dafür mit den zuletzt gehandicapten Schramm und
Thumm konnte das „Wölfe“-Team zum ersten Auswärtsspiel
der Serie nach Germering reisen. Mit dabei rund 200 Schlachtenbummler, die zur
Unterstützung ihrer Mannschaft dabei waren. Die Anhänger sahen dabei zunächst
auch die erste Chancen auf ihrer Seite, Lamich
scheiterte allerdings an Keeper Bertet. Allmählich
kamen auch die Einheimischen ins Spiel. Bedingt durch etwas Unkonzentriertheit
bei den Franken konnten so Porak und Meier zu ersten
Möglichkeiten kommen. Die Führung war dann auch schnell hergestellt. Steidle hatte hier freie Schussbahn und zog zum 1:0 in die
Maschen. Mit dem ersten Überzahlspiel glichen die „Wölfe“ aber rasch aus. Hendrikson konnte hier den Puck mit einem strammen Schuss
einnetzen. Fortan beherrschten die VER-Cracks das
Spielgeschehen. Der Treffer ließ nicht lange auf sich warten. Holdens Schuss von der Blauen Linie verlängerte Bartels zum
Selber 2:1, welches man bis zum Drittelende sicher hielt.
Viele packende
Szenen bekamen die Zuschauer im zweiten Spielabschnitt geboten. Anfangs hatten
diese vor allem die Selber. Schade verpasste es aber bei einem Konter, den frei
mitlaufenden Sturmkollegen Schramm rechtzeitig zuzuspielen. Kurz darauf konnte
der VER die Führung allerdings doch ausbauen. Bullygewinn im Angriffsdrittel, die Scheibe ging zu Bartels,
der vor dem Tor nur noch einzuschieben brauchte. Germering machte daraufhin
gewaltig Druck. Klett zog knapp am Selber Gehäuse vorbei, Socher traf nach Poraks Pass die Scheibe nicht richtig und Michaelis traf nur
den Außenpfosten. In Überzahl kombinierten dann wiederum die Setzer-Schützlinge.
Bartels war schließlich der Torschütze
nach einem feinen Zusammenspiel. In der Folge konnte Wohn im Selber Kasten gegen
Leitner glänzend parieren, dann wurde es aber hektisch. Aus dem Chaos vor dem Tor der „Wanderers“ brachte ein
„Gelber“ den Puck mit dem Schlittschuh in den eigenen Kasten. Die Referees
entschieden berechtigterweise auf das 5:1 für den VER. Minutenlanges
Protestieren von Germering half dem Schiedsrichtergespann zum urplötzlichen
Umdenken, das Tor wurde wieder aberkannt. Warum auch immer, trotz der
eigentlichen beruhigenden Führung brach diese Fehlentscheidung das Genick der
„Wölfe“. Wohn erwies sich in Unterzahl bei einem wahren Schussfeuerwerk der
Hausherren als Turm in der Schlacht. Dann war es um die Herrlichkeit der Selber
allerdings geschehen, als Wiesheu zum 2:4 die Scheibe ins Tor knallte und wenig
später zugleich das 3:4 durch Leinsle folgte.
Schließlich verpasste man es bis zur Drittelpause, aus drei
Power-Play-Situationen Kapital zu schlagen.
In den letzten 20
Spielminuten überstand der VER zunächst drei Unterzahlspiele, auch wenn Porak und Kurnosow hochkarätige
Chancen hatten und Zink die Scheibe nur an das Torgestänge drosch. Völlig frei
ließ man schließlich aber Wiesheu zu Schuss kommen, der das mittlerweile
schwache Selber Stellungsspiel zum Ausgleichstreffer nutzen konnte. Ohne einen
einzigen Torschuss endete eine 5/3-Überzahlsituation für Selb, Hendriksons Nerven versagten schließlich bei einem
Alleingang, nachdem er zuvor von Bartels mit einem weiten Pass bedient wurde.
Die mangelnde Verwertung sollte sich rächen. Porak
brachte seine Farben schließlich in Führung wenngleich die Referees eine
Abseitsstellung klar übersehen hatten. Ein Tor, das selbst dem Stadionsprecher
schon zu peinlich war, durchzusagen. Das
Selber Spiel war schließlich vorbei, Germering erhöhte kurz darauf auf 6:4. Der
Schlusstreffer 15 Sekunden vor Spielende war nur noch
Ergebniskosmetik.
Letztendlich
versäumten es die „Wölfe“ selbst, den Sack zuzumachen und verschenkten einen
„Bigpoint“ in der Serie gegen Germering. So stehen die
Vorwerk-Cracke nun schon unter Druck, am kommenden Freitag im Heimspiel (Beginn
20 Uhr) auszugleichen und am nächsten Sonntag aufs Neue einen Auswärtssieg in
Angriff zu nehmen. Diesmal wäre er mehr als im nur im Bereich des Möglichen
gewesen.
Germering Wanderers – VER Selb 7:4 (1:2; 2:2;
4:0)
Zuschauer: ca. 700
Schiedsrichter: H.
Wenzel, H. Guth
Strafminuten:
Germering 22, Selb 24
Tore:
7:01 – 1:0 Steidle
(Michaelis)
10:11 – 1:1 Hendrikson (Horvath; 5-4)
13:36 – 1;2 Bartels
(Holden; 4-4)
22:49 – 1:3 Bartels
(Lamich)
27:28 – 1:4 Bartels
(Holden, Porzig; 5-4)
32:56 – 2:4 Wiesheu
(Steidle, Leinsle;
5-4)
34:03 – 3:4 Leinsle
47:19 – 4:4 Wiesheu
(4-4)
52:02 – 5:4 Porak
54:43 – 6:4 Meier
(Socher, Zink; 5-4)
59:45 – 7:4 Meier
(Leinsle, Michaelis; 5-4)