Baldys dreht Spiel fünf Sekunden vor dem Ende
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzLast-Minute-Erfolg für die Roten Teufel Bad Nauheim in der Oberliga: Mit 3:2 (0:0, 1:0, 1:3) gewinnt das Team von Michael Eckert bei den Eisbären Berlin Juniors und fährt somit den ersten Saisonsieg ein. Held des Abends war Stürmer Mathias Baldys, der fünf Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Treffer für die Kurstädter markierte.
Im ersten Spiel mit einer guten Aussicht auf etwas Zählbares ließ EC-Coach Michael Eckert von Beginn an mit nur drei Blöcken agieren, um sogleich Druck auf den Gastgeber auszuüben. Dadurch erspielten sich die Kurstädter zunächst zwar die größeren Spielanteile, Treffer blieben jedoch aus. Die Eisbären Juniors warteten hingegen die weiteren Entwicklungen ab, während sie in der Defensive sicher standen. Insgesamt bewegte sich das Spiel im ersten Abschnitt auf einem eher mäßigen Niveau, das sich erst in den letzten Minuten ein wenig steigern sollte. In diesen hatte zwei Mal Nauheims Torjäger Jeff Golby die Führung auf dem Schläger, doch freistehend vor dem Kasten von Tobias Güttner verzog er beide Male. Die komplett angetretenen Juniors, die am heutigen Samstag ein weiteres Heimspiel bestreiten und aus diesem Grund zwei Spieler des DEL-Kaders in ihren Reihen hatten, erspielten sich Chancen ausschließlich im Powerplay. In beiden Überzahlsituationen während der ersten 20 Minuten konnten sie somit immerhin jeweils einen Lattentreffer für sich verzeichnen.
Nach dem torlosen ersten Abschnitt sollte es dann aber Treffer geben - aus Gäste-Sicht jedoch zunächst auf der falschen Seite. Man hatte soeben zwei Strafen gegen Bernhardt und Hammond und somit eine 3:5-Unterzahl überstanden, da zog Berlins Bruce Becker in Höhe des Bullypunktes auf der linken Seite einfach mal ab. Die Scheibe fand irgendwie ihren Weg ins Nauheimer Tor zur 1:0-Führung für die Hauptstädter, wobei EC-Goalie Torsten Schmitt nicht allzu glücklich aussah. In der Folgezeit kamen die Hessen auch aufgrund von eigenen Überzahlszenen wieder besser auf und zu aussichtsreichen Möglichkeiten, aber auch Jonathan Villeneuve schaffte es zwei Mal freistehend nicht, den Puck im Netz unterzubringen. In der 33.Minute jubelte die Gäste-Bank bereits, nachdem Mat Ponto von der blauen Linie abzog, und das Hartgummi vom Pfosten über die Linie zu kullern schien. Güttner konnte sich jedoch irgendwie das Objekt der Begierde schnappen, so dass er seinem Team die Null nach 40 Minuten festhielt.
Nach dem 2:0 durch Pielmeier in der 44. Minute, als Schmitt erneut nicht die beste Figur machte, schien die Partie gelaufen zu sein. Die Juniors konzentrierten sich nicht zuletzt aufgrund des harten Wochenendes auf Verteidigen des Ergebnisses, allerdings zeigte sich die Mannschaft zu unerfahren, um solch einen Vorsprung über die Zeit retten zu können. Hinzu kamen plötzliche Leichtsinnsfehler der Berliner, was die Gäste eiskalt ausnutzten. Zunächst traf Jason Deleurme in Überzahl zum Anschlusstreffer (52.), dem ein einziger Sturmlauf der Teufel folgte. Als Berlins Torwart Güttner sich einen Fehler erlaubte, war Jan Barta zur Stelle und schob zum Ausgleich ein (58.). Alle wähnten sich schon in der Verlängerung, da fasste sich Mathias Baldys ein Herz und traf exakt fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff mit einer tollen Einzelleistung zum Siegestreffer für sein Team. Insgesamt gesehen geht der Nauheimer Erfolg in Ordnung, da man stest Einsatz und Kampf anbot und auch nach dem Zwei-Tore-Rückstand nicht aufsteckte. Ein Eisbären-Punkt wäre unter dem Strich zwar ebenfalls verdient gewesen, so aber fahren die Kurstädter, die am morgigen Sonntag ab 18.30 Uhr die Hannover Indians erwarten, die ersten drei Zähler der Saison ein.
Tore: 1:0 (25:53) Becker (Thomas), 2:0 (43:12) Pielmeier (Weiß), 2:1 (51:36) Deleurme (Hammond, Bernhardt/5-4), 2:2 (57:09) Barta (Baldys, Ponto), 2:3 (59:55) Baldys (Bernhardt, Lehmann). Strafen: Berlin 12, Bad Nauheim 12.