Bären stellen beim 3:4 gegen Füssen ihre Arbeit nach 17 Minuten ein
Bären basteln am personellen FeinschliffBei der Frage nach der dümmsten Niederlage des Wochenendes haben die Neuwieder Bären trotz eines 3:4 (2:0, 0:3, 1:1) gegen den EV Füssen in der Oberliga Konkurrenz bekommen. Beispielsweise leisteten sich die Münchner den Luxus, gegen Ravensburg nach einer 6:4-Führung - in der 56. Minute erzielt - noch zu verlieren, wobei sie 35 Sekunden vor dem Ende bei eigener Überzahl den 6:6-Ausgleich hinnehmen mussten. Klostersee verlor noch später, elf Sekunden vor Schluss trifft der Ex-Neuwieder Patrick Strauch zum 5:4 für die Moskitos. Die Bären tun aber gut daran, sich an die eigene Nase zu fassen. "Acht Punkte haben wir zu Hause verschenkt", klagte SCM-Trainer Fred Carroll zu Recht. Nach drei von vier verlorenen Heimspielen stellt sich die Frage, ob die Neuwieder einen Heimkomplex haben. "Einige spielen zu Hause nicht das, was sie spielen sollen. Sie glauben wohl, vor den heimischen Zuschauern etwas Besonderes präsentieren zu müssen." Namen nannte der Coach, kündigte aber für diese Woche Einzelgespräche an. Es ist schon verwunderlich, wie die Bären nach der taktisch einwandfreien Leistung von Stuttgart, in der sie lediglich durch den starken Wizads-Keeper Tyrone Garner in Bedrängnis kamen, gegen Füssen nach 17 Minuten und einem 2:0-Vorsprung den Arbeitstag als erledigt abhakten. Schiedsrichter Christian Schummers, der dieses Mal sehr wohlwollend für die Deichstädter pfiff, verhängte in jener Minute zwei Strafen gegen die Gäste. Neuwied konnte dieses zweiminütige 5:3-Powerplay-Geschenk nicht nutzen und stellte den Spielbetrieb ein. Auch als die Mannschaft nach dem Rückstand ab der 35. Minute langsam wieder ins Spiel fand, spielten die Bären zu behäbig, um die Allgäuer ernsthaft unter Druck zu setzen. Trotz des 3:3-Augleichs hatten die Fans nicht das Gefühl, als solle noch einmal eine Wende stattfinden: statt Anfeuerung herrschte eisiges Schweigen. Das hatten sich die Bären sicherlich anders vorgestellt. Zumal die Worte von Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko noch in den Ohren lagen: "Neuwied ist besser als Essen. Sie stehen kompakter und wirken stabiler." Die Frage muss erlaubt sein, warum die erstmals kompletten Bären das zu Hause nicht umsetzten. In den Einzelgesprächen dieser Woche könnte Fred(dy) Carroll gegenüber den Akteuren als Freddy Krüger auftreten. Tore: 1:0 (5.) Marsall (Hergt/Kulczynski), 2:0 (13.) Gomow (Havlik), 2:1 (21.) Berger, 2:2 (27.) Oletskyy (Bleicher/Martinovic), 2:3 (30.) Oletskyy (Bleicher/Martinovic - 4:5), 3:3 (47.) Hergt (5:4), 3:4 (50.) Wörle (Oletskyy/Berger - 5:4). Strafen: Neuwied 2, Füssen 12. Schiedsrichter: Schummers. Zuschauer: 846. (lim)