Bären auf der Zielgerade: Endspiel gegen Stuttgart steht bevor

Bären basteln am personellen FeinschliffBären basteln am personellen Feinschliff
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Oberligist SC Mittelrhein-Neuwied fährt mit den Nerven von Trainer Fred Carroll und den Bären-Fans Achterbahn. Nach zwei überaus wertvollen Auswärtssiegen in Klostersee und Ravensburg spielten die Neuwieder gegen Essen daheim phasenweise wie ein Abstiegskandidat. Obwohl die Bären nach dem 3:4 gegen die Essener Moskitos nach Verlängerung am Sonntagabend vor der besten Kulisse seit dem Oberliga-Aufstieg (etwa 1600 Zuschauer) nunmehr 15 Zähler besser dastehen im Vergleich zur ersten Vorrundenhälfte gegen die gleichen Gegner, war Bärenbändiger Carroll niedergeschlagen. Er hatte mehr von seiner Mannschaft erwartet gegen den Vorrundenmeister, der sein Meisterstück in der Bären-Höhle vollbrachte. "Wir haben nur fünf Minuten Eishockey gespielt. Es war für uns ein Punktgewinn", wirkte der Kanadier frustriert und wortkarg, obwohl die Bären, so stellte sich nach der Pressekonferenz heraus, weiterhin alle Optionen aus eigener Kraft schaffen können. Definitiv benötigen die Bären aus den beiden Auswärtsspielen in Peiting am Dienstag und am Freitag in Füssen einen Punkt, um am letzten Spieltag gegen Stuttgart daheim mit einem Dreier alles klarzumachen. Dann wären die Neuwieder definitiv vor Stuttgart platziert. Zum Essen-Spiel: Obwohl die Gäste aus der Ruhrmetropole auf zwei Kontingentspieler (Wikström und Anneck) verzichten mussten, ließen sie keine Zweifel aufkommen, dass sie dieses Spiel gewinnen wollten, obwohl eine Endrundenpartie gegen Neuwied finanziell und zeitlich gesehen lukrativer ist, als eine (Tor-)Tour von Essen aus gesehen ins 700 Kilometer entfernte Peiting. Läuferisch waren die Moskitos den Bären überlegen und gestatteten bei numerischen Gleichstand nur wenige Gelegenheiten, ins Essener Drittel vorzustoßen. Die Bären führten dennoch zwischenzeitlich 3:1 durch die Tore von Janne Kujala (2) und Jens Hergt, weil sie zwei Überzahlspiele erfolgreich gestalten konnten. Doch postwendend kamen die Gäste zurück, weil die Gastgeber regelrecht um die Gegentore bettelten. So fiel das 3:3 bei Neuwieder Unterzahl, nachdem der SCM zuvor sich den Luxus eines Wechselfehlers geleistet hatte. In der Verlängerung hatten die Gäste das größere Quäntchen Glück. Nach einer überstandenen Unterzahl gelang dem Ex-Neuwieder Mike Muller das 3:4 (63.). "Ich bin froh, dass meine Mannschaft gefordert wurde, damit bei uns kein Schlendrian aufkommt", bilanzierte Essens Coach Toni Krinner. Fred Carroll vermisste bei seiner Mannschaft die nötige Cleverness wie sie das Team zuletzt in den Auswärtsspielen gezeigt hatte. Carroll: "Wir hätten geduldiger spielen müssen." Am Rande der Bande: Äußerst unbeliebt hatte sich Ex-Bär Mike Muller nach seinem Siegtor in Neuwied gemacht als er zum Bären-Anhang einen unsportlichen Gruß schickte. Muller schien vergessen zu haben, dass im Dezember 2001 die Fans Geld sammelten, damit er einen Vertrag in Neuwied erhielt. Später sagte Muller, für einen anderen Verein als Neuwied wolle er in Deutschland nicht mehr spielen um dann im Sommer nach Essen zu wechseln. SCM-Vorstandsmitglied Burkhard Weller kündigte am Sonntagabend an, mit Muller ein intensives Gespräch zu führen, beide sind nach Wellers Aussage eng befreundet. (lim)


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