Bad Tölz verliert Schlagerspiel um Platz zwei in der Schlussphase

Alte Rivalität, gepaart mit
dem Kampf um Platz zwei ist eine Symbiose, die sogar das sonst eher
zurückhaltende Publikum in Heilbronn in die Knorr-Arena lockt. Gut gefüllt
präsentierte die Heimspielstätte der Falken einen würdigen Rahmen für das
Gipfeltreffer der Oberliga. In einer Begegnung die eigentlich keinen Verlierer
verdient gehabt hätte, setzten sich die Heilbronner Falken gegen die Tölzer
Löwen in einem furiosen Endspurt mit 6:3 (1:1,2:2,3:0) durch. Dadurch haben die
Käthchenstädter alle vier Vergleiche der Vorrunde für sich entschieden.
Von Beginn an entwickelte
sich ein Kampf um jeden Meter Raum, um jede Scheibe. Das durchgehend hohe Tempo
unterstrich die Qualität beider Teams. Die Falken wirkten in den ersten Minuten
etwas giftiger, hatten auch erste Schussgelegenheiten. Unter die Kategorie
„fein herausgespielt“ fiel der Führungstreffer. Chris Stanley bediente präzise
und hart den vor Marko Suvelo lauernden Frank Petrozza. Der musste die Scheibe
nur noch hinter die Linie bugsieren. War die Brisanz alleine noch nicht der
Grund für höchste Konzentration, so wirkte dieses Gegentor als endgültiger
Wachruf für den Gast. Fortan lagen die Vorteile auf Seiten der Isarwinkler, für
deren Ausgleich es allerdings einer doppelten Überzahl bedurfte. Trevor Sherban
markierte dabei seinen ersten Treffer für die Bad Tölzer. Fünf Powerplays im
Vergleich zu deren drei auf Heilbronner Seite hätten durchaus für eine Führung
ausgereicht. Bis zur Pause blieb es jedoch beim leistungsgerechten Remis.
Gleich im ersten
Überzahlspiel nach der Pause war es aber soweit. Alan Reader verwertete den
Pass von Trevor Sherban gewinnbringend. Das wiederum ließen die Falken nicht
auf sich sitzen und starteten einen furiosen Angriffswirbel. Der Ausgleich war
einer Dummheit von Adam Borzecki geschuldet. Bei angezeigter Strafe für Max
Prommersberger malträtierte der Pole den Rücken seines Gegenspielers vor dem
Tor derart nachhaltig, dass Referee Aumüller auch ihn mit einer Pause bedachte.
Allgemein zeigte sich Axel Kammerer hinterher mit der Leistung seines Leaders
nicht bedingungslos zufrieden. Heiko Fischer traf im anschließenden Poweplay
zum Ausgleich. Knapp vier Minuten später war der erste richtige Abwehrfehler
bei den Mannen von Axel Kammerer zu verzeichnen. Nach scheinbar geklärter
Scheibe sah sich Trevor Sherban plötzlich zwei Falken-Angreifern gegenüber.
Routinier Luigi Calce ließ sich nicht zweimal bitten, stellte auf 3:2. Es war eine
rassige Partie, das Prädikat „Spitzenspiel“ authentisch. Nun war Bad Tölz
wieder am Drücker. Einen schnellen Gegenstoß nutzten Kurt MacSweyn und Alan
Reader zum neuerlichen Gleichstand. Dieser Angriff war eines der Highlights an
diesem Abend.
Die Entscheidung sollte in
den letzten zehn Minuten fallen. Erst hatten beide Teams ihre Möglichkeiten
abermals in Front zu gehen. Dann war es aber ausgerechnet ein Fehler des sonst
ausgezeichnet spielenden Trevor Sherban, der für die Vorentscheidung zu Gunsten
der Hausherren sorgte. Anstatt die Scheibe aus dem eigenen Drittel zu
manövrieren, visierte der Tölzer Neuzugang die Kelle von Saschar Blank an. Der sagte
Danke Schön und überwand Marko Suvelo mit einem platzierten Flachschuss. Die
Buam durften unmittelbar nach dem Rückstand noch zwei Mal mit einem Spieler
mehr das Falken-Gehäuse berennen. Die Effektivität vorangegangener
Überzahlspiele war aber dahin. In den beiden Schlussminuten gelang den Schwaben
noch eine kosmetische Korrektur des Resultats.
Oliver Rabuser
Heilbronner Falken vs EC
Bad Tölz 6 : 3 (1:1, 2:2,3:0)
Tore: 1:0 (07:45) Petrozza
(Stanley, Esdale,5-4), 1:1 (15:37) Sherban (Borzecki, Mulock, 5-3), 1:2 (22:35)
Reader (Sherban, MacSweyn, 5-4), 2:2 (29:51) Fischer (Weilert, Schietzold,
5-3), 3:2 (33:31) Caig (Calce, Caudron), 3:3 (35:27) Reader (MacSweyn,
Schönberger), 4:3 (49:01) Blank, 5:3 (58:21) Stanley (Fischer, 5-4), 6:3
(59:46) Caig (Walther, Caudron)
Schiedsrichter: A.Aumüller
(Ottobrunn)
Strafminuten: Heilbronn
24 - Bad Tölz
20
Zuschauer: 2681