Bad Tölz trotz später Führung mit 1:2 Heimniederlage gegen Hannover

Die Tölzer Löwen mussten am
siebten Spieltag ihre erste Heimniederlage der Saison hinnehemen. Die
Isarwinkler unterlagen den Hannover Indians in einem Schlagerspiel erster Güte mit
1:2 (0:0,0:0,1:2). Erstaunlich dabei: Alle drei Treffer fielen erst in den
letzten drei Spielminuten. Jean-Phillipe Morin brachte die Buam in Führung,
avancierte aber beim zweiten Gegentor zum tragischen Held, als er die Scheibe
als letzter Mann an Ryan Huddy und damit die Begegnung verlor.
Oftmals spricht man über
torreiche Partien in entsprechenden Superlativen. Dabei resultieren die Treffer
zumeist aus Fehlern der jeweiligen Teams. Wirklich hochklassig ging es am
Dienstagabend in Bad Tölz zu. Da begegneten sich zwei sehr starke Oberligisten
auf Augenhöhe, mit höchstem Tempo und taktischer Disziplin. Der torlose
Spielstand war die summierte Konsequenz aus
zwei überragenden Torhütern, starken Unterzahlformationen und hoher
Konzentration auf beiden Seiten. Indians-Coach Joe West sprach hinterher von
einen fast perfekten Auswärtsspiel. Dennoch waren die optisch greifbaren
Argumente eher auf Seiten der Hausherren. Zumindest im ersten Abschnitt kamen
T.J.Mulock und zweimal Yanick Dubé einem Torerfolg sehr nahe. Einzig Roman
Kondelik versperrte den Weg. Selbiges
vollbrachte Thomas Ower nach der Pause gegen Jan Welke und Kyle Doyle. Beide
Torhüter zeigten famose Saves, waren die besten Akteure ihrer Teams.
Auch in den letzten zwanzig
Minuten ging es auf dem Eis hin und her. Nicht nur dort. Auch das ansonsten
gerne zurückhaltende Publikum dokumentierte sein Gefallen am geschehen mit
lautstarker anfeuerung für die nimmer müde anrennenden Buam. Florian Zeller war
es, der nach tollem Solo abermals an Kondelik scheiterte. Kollege Roman Göldner
widerfuhr gleiches Schicksal bei seinem Unterzahlbreak. Ein Unentschieden wäre
sicher ein gerechtes Ergebnis für diese dynamische Begegnung gewesen. Es sollte
anders kommen: Jamie Chamberlain musste auf die Strafbank, die Tölzer wollten
diese letzte Chance unbedingt nutzen. Und tatsächlich fand der Puck, abgefeuert
von Jean-Phillipe Morin, den Weg von der blauen Linie in die rechte untere
Torecke. Die Hacker-Pschorr-Arene avancierte zum Tollhaus. Allenthalben war die
Freude zu spüren. Bei den Aktiven selbst war der Glücksmoment vielleicht ein
wenig zu ausgeprägt. Anders lassen sich die folgenden anderthalb Minuten nicht
erklären. Ungehindert konnte Jan Welke über links durchstarten und Richtung
Tölzer Gehäuse ziehen. Ower parierte erneut bärenstark, musste allerdings den
Nachschuss von Kyle Doyle passieren lassen. „In so einer Situation muss man
einfach total defensiv denken“, bemängelte Axel Kammerer hinterher. Damit nicht
genug. Beim Versuch vielleicht doch noch zum Dreier zu kommen, verlor J.P.
Morin die Scheibe als letzter Mann beim Aufbau an Ryan Huddy, der Thomas Ower
eiskalt verlud und zum 2:1 einschob. Axel Kammerer nahm die Niederlage ob der
tollen Leistung seiner Schützlinge relativ gelassen hin. „Es gibt eigentlich
nichts zu kritisieren, außer dass wir nicht gewonnen haben.“
Oliver
Rabuser
Tölzer Löwen vs Hannover
Indiens 1:2 (0:0,0:0,1:2)
Tore: 1:0 (57:22) Morin (Dubé, Borzecki, 5-4), 1:1 (57:34) Doyle
(Welke), 1:2 (59:01) Huddy
Strafminuten: Bad Tölz
10 - Hannover 14 + 10 (Anderson)
Schiedsrichter: Michael
Fröhlich (VfL Denklingen)
Zuschauer: 1544
Spieler des Spiels: Thomas Ower / Roman Kondelik