Bad Nauheim verliert im Spitzenspiel
Bad Nauheim verliert im SpitzenspielDas Spiel war von Beginn an geprägt durch viele Strafzeiten, so dass man sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass hier fast schon ein Play-off-Spiel kurz vor Beginn der Zwischenrunde stattfand. Da man sich mit einiger Wahrscheinlichkeit in dieser wiedersehen wird, sollten somit Duftmarken vor den nächsten Partien gesetzt werden. Die Gäste wurden hierbei vom Referee anfänglich allerdings mit mehr Strafzeiten bedacht: als Igor Filobok in der zehnten Minute 2+2 Minuten absaß, traf Duisburgs Bader mit einem Schlagschuss zur 1:0-Führung der Füchse. Doch Bad Nauheim antwortete, traf nach einem Schwab-Schuss zwei Minuten später aber nur die Latte. Lanny Gare hatte in der 16. Minute ein Break für die strukturiert nach vorne spielenden Hessen, doch sein Schuss rutschte durch den Torraum vorbei am geschlagenen Goalie und auch knapp vorbei am Pfosten des Duisburger Gehäuses. Das Match war stets nicklig und mit vielen Strafzeiten versehen, alleine im ersten Durchgang sprach der Unparteiische 54 Strafminuten aus. Ein echter Spielfluss kam somit nicht auf, zudem mussten die Gäste nach einem Fehler von Stephen Ritter, der den Vorzug vor Markus Keller bekam, das 0:2 nach einem Bader-Schuss hinnehmen. Das Hartgummi rutschte dem Deutsch-Amerikaner durch die Fanghand und mitten ins Herz der gut 50 mitgereisten EC-Fans. Einen Stockstich von Taube gegen Nauheims Baldys sah der Referee nach dem ersten Pausenpfiff nicht, stattdessen gab es lediglich zwei Minuten wegen hohen Stocks gegen den Duisburger, der hierdurch weiter mitwirken konnte.
Somit starteten die Hessen mit einem Powerplay ins zweite Drittel, genutzt werden konnte dies allerdings nicht. Sogar zwei weitere Male hatte man einen Mann zusätzlich auf dem Eis, mehr als ein Gare-Schuss (25.) sprang dabei leider nicht heraus, denn Duisburg stand hinten sicher und ließ die Kurstädter erfolglos anrennen. Besser machten es hingegen die Hausherren in der 31. Minute, als sie ein Powerplay - Bernhardt saß auf der Strafbank - durch Schöbel zum 3:0 nutzen konnten. Das Match blieb sich treu, und es wurden weiter Strafen verteilt, doch nun profitierten die Hessen mehr davon. Aber selbst eine Zwei-Mann-Überzahl konnte kurz vor der zweiten Pause nicht genutzt werden. Zu dieser Zeit war Duisburgs Abwehrrecke und doppelter Torschütze Bader aufgrund einer Spieldauerstrafe schon nicht mehr dabei, so dass der Anschlusstreffer mehr als wichtig gewesen wäre.
So sang- und klanglos wollten sich die Hessen aber nicht aus diesem Spitzenspiel verabschieden, stattdessen kamen sie noch einmal mit Elan aus der Kabine. Nach zwei erfolglosen Schüssen von Gare und Althenn traf Piwowarczyk in der 42. Minute schließlich zum ersten Bad Nauheimer Treffer, als er Duisburgs Goalie Björn Linda tunneln konnte. Die Gäste machten weiter Druck, doch die Füchse spielten ihre ganze Stärken aus und standen in der Defensive sehr sicher. Aber auch sie mussten sich einiger Fouls bedienen, um die Angriffe der Hessen zu stoppen, so dass die Roten Teufel in der 51. Minute für gut 90 Sekunden erneut mit zwei Mann mehr agieren konnten. Beste Zeit also für den zweiten Treffer, doch die erfahrenen EVD-Abwehrrecken – allen voran der Ex-Kasselaner Brad Burym - hielten hinten dicht. Als die Füchse wieder komplett waren, und anschließend Alexander Althenn zwei Minuten kassierte, war es eben dieser Brad Burym (als Verteidiger drittbester Duisburger Scorer), der das vorentscheidende 4:1 für die Hausherren markierte, das bis nach dem Schlusspfiff Bestand hatte.
Am Sonntag gastiert der Herner EV im Bad Nauheimer Colonel-Knight-Stadion, und angesichts von drei Heimspielen in den letzten drei Vorrundenpartien zählen hier nur neun Punkte, um die Moskitos sowie die Füchse möglicherweise doch noch abzufangen. Vor dem Match gegen den HEV (Beginn bereits um 15.45 Uhr) spielt die 1b-Mannschaft ab 12 Uhr gegen die Kassel Huskies, die von mehreren hundert Fans begleitet werden. Somit findet am Sonntag Eishockey pur im Bad Nauheimer Kurpark statt.
Tore: 1:0 (9:20) Bader (Fiedler, Burym/5-4), 2:0 (18:41) Bader (Taube, Selivanov/4-4), 2:0 (30:23) Schöbel (Schmidt, Fiedler/5-4), 3:1 (42:44) Striepeke (Piwowarczyk, Kohl), 4:1 (53:06) Burym (Fiedler, Selivanov/5-4). Strafen: Duisburg 40 + 10 + Spieldauer (Bader), Bad Nauheim 32 + 10 (Althenn) + 10 (Kohl) + 10 (Gare). Zuschauer: 1024.