Bad Nauheim steht im Halbfinale

Das Spiel begann wie erwartet mit einem Abtasten beider Teams, die sich zu Beginn natürlich keine Blöße geben wollten. Peiting kam allerdings ein wenig druckvoller in die Partie und zu einer guten Chance von Dibelka, die Markus Keller in der zweiten Minute entschärfen konnte. In der Folgezeit übernahmen die Hessen aber mehr oder minder das Geschehen – auch begünstigt durch viele provozierte Abspielfehler, nachdem die Roten Teufel wie von Fred Carroll ausgegeben die neutrale Zone gut zustellten. Baldys (4.) und Barta (5.) kamen dadurch zu aussichtsreichen Gelegenheiten, die jedoch ungenutzt blieben. Erst eine Überzahl der Bayern nach einer Strafe gegen Mangold sollte wieder Chancen für die Peitinger bringen, doch weder Dibelka noch Vavrusa konnten Keller überwinden. Wieder komplett spielten die Gäste mit fairem Körperspiel nach vorne, was sich in der zwölften Minute auszahlte: Pöpel erkämpfte sich die Scheibe gegen Vavrusa, bediente mit einem Querpass Dennis Cardona, der zum 1:0 für die Hessen einnetzen konnte. Mit dieser tollen Vorlage bestätigte Pöpel seinen Einsatz in der dritten Reihe, obwohl Igor Filobok nach Sperre wieder mit dabei war. Die Hausherren zeigten sich geschockt, denn Bad Nauheim drückte auf den zweiten Treffer. Diesen erzielte Matthias Baldys in der 18. Minute - doch sein Schläger war dabei zu hoch angesetzt, so dass Schiedsrichter Hascher (Miesbach) das Tor zu Recht nicht anerkannte. Diese Situation zeigte aber, dass etwas drin war in diesem Match für die Wetterauer.
Der Mittelabschnitt begann furios für die Gäste, die in der 21. Minute durch Jan Barta eine Riesenmöglichkeit hatten, doch der Angreifer verfehlte nur knapp die Scheibe nach einem Schwab-Pass, als das Tor leer war. Es entwickelte sich ein ähnliches Drittel wie die 20-minütige Verlängerung am Dienstag, als oberste Priorität das Verhindern von Gegentreffern hatte. Dementsprechend zurückhaltend zeigten sich die Akteure auch im Körperspiel, die einzige Strafe musste Nauheims Alexander Althenn absitzen. Aber auch diese Situation überstanden die Hessen glänzend - wie sie überhaupt im gesamten Saisonverlauf ein starkes Penalty-Killing zeigen. Erst gegen Ende des Drittels kam Peiting stärker auf, aber die Gäste konnten sich stets auf Markus Keller verlassen, so dass es mit dieser knappen Führung in die zweite Pause ging.
Auch im letzten Drittel war es ein spannendes Spiel ob der engen Führung, und die Gäste wussten, dass die Peitinger mit zunehmender Spielzeit mehr Risiko gehen mussten. In der 51. Minute wurde Alexander Althenn nach einem Break gefoult, so dass der Unparteiische auf Penaltyschuss entschied. Der Gefoulte muss seit dieser Spielzeit selber schießen, Althenn traf allerdings nur das Außennetz trotz eines gut geschossenen Penaltys. Aber die Hessen hatten das Geschehen im Griff: in der 57. Minute brachte Tobias Schwab die Scheibe in Richtung Tor von Hechenrieder, dort stand André Mangold und fälschte das Hartgummi irgendwie zum vorentscheidenden 2:0 ab. Und was für ein wichtiges sein erstes Saisontor am Ende vor den gut 60 mitgereisten EC-Fans im Stadion sowie den über 400 Zuhörern zuhause am Fanradio war. Peiting probierte noch einmal alles und nahm seinen Goalie vom Eis, was Marc Kohl mit einem empty netter zum 3:0-Endstand nutzte.
Somit stehen die Roten Teufel nach 3:1 Spielen gegen Peiting im Halbfinale, der Gegner wird der traditionsreiche SC Riessersee sein, nachdem Dortmund heute gegen Grafing ausschied, so dass die Hessen als bester verbleibender Nordverein gegen den Süd-Zweiten aus Garmisch mit Heimrecht in einer weiteren Best-of-Five-Serie antreten. Somit haben die Kurstädter auf jeden Fall noch mindestens zwei Heimspiele. Los geht es am kommenden Freitag, 8. April, um 19.30 Uhr im Colonel-Knight-Stadion mit dem ersten Spiel gegen den Altmeister.
Tore: 0:1 (11:38) Cardona (Pöpel, Franz), 0:2 (56:40) Mangold (Schwab, Franz), 0:3 (58:46) Kohl (Baldys/ENG). Strafen: Peiting 6, Bad Nauheim 10. Zuschauer: 1100.