Bad Nauheim rückt auf Rang zwei vor

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Die Roten Teufel mussten wie vermutet auf Topscorer Lanny Gare verzichten, auch war Marvin Bauscher aufgrund seines Einsatzes bei den Junioren nicht mit von der Partie. Somit musste Fred Carroll ein wenig umstellen, so dass Matthias Baldys in der ersten Reihe neben Tobias Schwab und Dennis Cardona zum Einsatz kam. Im dritten Block stürmte dafür Jannik Striepeke gemeinsam mit Igor Filobok und Jan Barta, während der zweite Block mit Piwowarczyk, Weibler und Althenn unverändert blieb. Bei den Hausherren waren hingegen alle - auch als zunächst fraglich vermeldeten - Akteure dabei. Dementsprechend gaben die Moskitos von der ersten Minute an Gas und wollten offenkundig ein frühes Tor erzielen. Aber auch die Hessen waren gleich voll im Spiel und kamen ihrerseits zur ersten Chance der Partie, als Piwowarczyk in der 2. Minute freistehend vor Finkenrath knapp verzog, was gut und gerne die Führung hätte sein können. Das Match hatte ein hohes Tempo und wog hin und her, die Gäste hatten aber die besseren Möglichkeiten zu verzeichnen. In der 7. Minute prüfte Schwab den Essener Goalie mit einem Schlenzer in Richtung rechter Torwinkel, doch Finkenrath zückte die Fanghand und konnte die Nauheimer Führung verhindern. Auch wenn die Hessen die besseren Chancen hatten, gingen die Gastgeber in Führung: nach einer undurchsichtigen Situation vor Markus Keller stocherte Frank Petrozza das Hartgummi über die Linie, nachdem der EC-Torhüter einen Schuss von Stähle zuvor mit dem Schoner abwehren konnte. Dieses Tor gab den Moskitos merklich Auftrieb, auch wenn die Roten Teufel den Ausgleich suchten und die besseren Torszenen zu verzeichnen hatten. Weibler und Schwab kamen zu guten Gelegenheiten, bei denen Finkenrath eingreifen musste, und auch Jannik Striepeke wurde in der 18. Minute von Filobok mustergültig bedient, der Schuss ging aber knapp neben das Gehäuse. Auf der anderen Seite hielt Keller zwei, drei eher harmlosere Schüsse der Moskitos, so dass es mit diesem knappen Ergebnis in die erste Pause ging.
Die große Chance zu erhöhen, bekamen die Hausherren mit Beginn des Mittelabschnitts, als Alexander Althenn zwei Strafminuten verbüßen musste. Die EC-Abwehr inklusive Markus Keller überstand diese Situation aber bravourös. Kurze Zeit später, als die Hessen bereits wieder komplett waren, traf ein abgefälschter Puck Marc Kohl im Gesicht, so dass der Verteidiger sofort in die Kabine zur Behandlung ging (glücklicherweise konnte er später wieder mitwirken). Ob dies der Auslöser für den Fehlpass von Markus Keller genau auf den Schläger von Essens Herbert Geisberger war, als der Goalie eigentlich das Spiel schnell machen wollte, ist natürlich fraglich. Glücklicherweise - aus Sicht der Hessen - traf der Moskitos-Spieler jedenfalls nur die Latte (25.) und konnte diesen Faux-Pas somit nicht ausnutzen. In der 29. Minute saß Pöpel eine Strafzeit für die Roten Teufel ab, so dass die Moskitos erneut die Chance in Überzahl erhielten. Stattdessen kamen aber die Kurstädter nach Fehlern der Essener gleich zu drei Breakmöglichkeiten in Folge, doch sowohl Piwowarczyk, Weibler als auch Baldys schafften es nicht, Finkenrath zu überwinden. Als der EC wieder komplett war, hatte Petrozza nach einem Pass von Richter die Riesenchance auf das 2:0, Keller war mit einem sensationellen Save allerdings rechtzeitig zur Stelle. Beide Teams boten absolut hochklassiges Oberliga-Eishockey an und drängten hüben wie drüben auf Tore. Doch das Spiel entwickelte sich entsprechend des Spielstandes trotz der zahlreichen Chancen zum Match beider Goalies, die stets im Fokus des Geschehens standen. So auch in der 36. Minute, als Igor Filobok erneut die Fanghand von Finkenrath prüfte, der diese Szene erfolgreich bestand. In Überzahl hatte Christoph Koziol kurz vor der zweiten Pause die große Gelegenheit auf das zweite Tor, den Querpass von Weilert konnte der Ex-Teufel jedoch nicht verwerten. Ihre erste Powerplay-Situation des Spiels bekamen die Gäste in der letzten Spielminute des Mittelabschnitts, aber wie zuvor auf der Gegenseite hatte Essen durch Petrozza mit einem Mann weniger eine gute Gelegenheit, die Keller wegfischen konnte. Ein ereignisreicher zweiter Abschnitt ging schließlich torlos zu Ende, da beide Seiten Möglichkeiten zu Hauf nicht nutzten, wobei die Gäste ein leichtes Plus in Anbetracht der Anzahl der Chancen zu verzeichnen hatten.
Noch in Überzahl konnten die Gäste das letzte Drittel beginnen, und nur 25 Sekunden später war es schließlich Kapitän Alexander Baum, der nach einem Querpass von Alexander Althenn nur noch den Schläger zum 1:1-Ausgleich hinzuhalten brauchte. Und dem noch nicht genug: exakt 62 Sekunden später bugsierte Dennis Cardona einen Rebound nach einem Schwab-Schuss zur 2:1-Führung für die Roten Teufel über die Linie, die somit endlich ihre Chancen vor gut 80 mitgereisten EC-Fans auch in Zählbares ummünzten. Essen musste kommen, und die Kurstädter waren hellwach: einen Abspielfehler von Essens Roman Weilert nutzte Kyle Piwowarczyk in der 45. Minute mit einem Break gar zum 3:1 für die Wetterauer. Nun konnten die Roten Teufel recht bequem aus der eigenen Defensive heraus kontern und kamen durch den freistehenden Weibler zu einer Riesenchance in der 51. Minute, was die Vorentscheidung gewesen wäre, doch der Stürmer verfehlte das Hartgummi. Dies sollte sich rächen, denn quasi im Gegenzug traf Miettinen für die Moskitos nach einem feinen Querpass von Straube zum 2:3-Anschlusstreffer. Somit wurden es noch einmal hektische - aber auch spannende - Schlussminuten, in denen die Hausherren natürlich auf den Ausgleich drängten. Die Gäste standen hinten aber sicher und brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. Zumindest bis Dienstag (da spielt Duisburg in Neuss und kann die Hessen wieder überholen) belegen die Roten Teufel den zweiten Tabellenplatz, am Freitag geht es für die Kurstädter nach Unna, Sonntag erwartet man die Ice Aliens aus Ratingen. Auch die RT-Junioren behaupten ihren zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga Nord durch einen 8:1-Erfolg gegen Kassel, so dass man von einem rundum gelungenen Sonntag für das kurstädtische Eishockey sprechen kann.
Tore: 1:0 (9:18) Petrozza (Stähle, Ackers), 1:1 (40:25) Baum (Althenn/5-4), 1:2 (41:27) Cardona (Schwab), 1:3 (44:09) Piwowarczyk, 2:3 (51:49) Miettinen (Weilert). Strafen: Essen 8, Bad Nauheim 14. Zuschauer: 894.


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