Ausverkaufte Arena, abgeklärte Tölzer – 4:1 im oberbayerischen Derby

Das Christkind schwebte schon
einen Tag vor dem Heilgen Abend über dem Isarwinkel. Es bescherte den Tölzer
Löwen eine restlos ausverkaufte Hacker-Pschorr-Arena und einen ungefährdeten
4:1 Erfolg über die Strabulls Rosenheim. Geschäftsführer Horst Fussek strahlte
hinterher über das ganze Gesicht: „Das war heute einfach nur sensationell.“
Die große Gefahr für den
Tabellenführer war die Tatsache, dass rein gar nichts für den Gast aus der
Innstadt sprach. Dazu steckte den Buam die Odysee nach Rostock noch schwer in
den Beinen. Einer Buspanne, respektive einem gerissenen Keilriemen war eine um
vier Stunden verspätete Ankuft in der Kurstadt geschuldet, die ärgerlicherweise
auch noch den Ausfall des Regenartions- und Auslaufstrainings nach sich zog. So
kamen die Rosenheimer mit ihrer Defensivtaktik lange Zeit gut zu Rande. „Wir
wollten defensiv gut stehen und geschickt spielen. Das ist uns lange Zeit
gelungen“, urteilte Markus Berwanger hinterher. Höchstwahrscheinlich hätte der
erste Spielabschnitt torlos geendet. Florian Zeller hatte einige Möglichkeiten,
bei denen SBR-Goalie Oliver Häuser stets auf dem Posten war. Einmal allerdings
patzte der Schlussmann. Nämlich als er einen Schuss von Adam Borzecki schräg
nach Vorne prallen ließ. Just an jene Stelle, wo Christoph Fischhaber stand,
der mit der Rückhand dankbar verwertete.
Als J.P. Morin früh im
zweiten Abschnitt auf 2:0 stellte, schien die Sache eingedenk der Rosenheimer
Offensivmalaise zeitnah entschieden. Doch fand sich im Gegenzug Ryan Smith
plötzlich ohne Begleitschutz am Tölzer Torraum wieder, wodurch der „old-style
hockeyplayer“ keine Mühe hatte, den Anschluss herzustellen. In der Folgezeit
präsenterte sich der Tabellenfünfte forscher, ohne allerdings das
Gefahrenpotenzial in Richtung des Gehäuses von Thomas Ower verschieben zu
können. Zum Ende des Drittels gewannen die Tölzer die Oberhand zusehends zurück
und kurz nach der Pause war die Partie entschieden. „Zwei individuelle Fahler
haben uns jede Chance genommen“, ärgerte sich Markus Berwanger. Aus Sicht der
Gastgeber war es ein Doppelschlag, bei dem insbesondere das 3:1 mehr als
sehenswert war. Yanick Dubé verzögerte die Hereingabe von der rechten
Torauslinie so lange, bis er die torhungrige Kelle von Floppo Zeller präzise
anvisieren konnte und der Tölzer Torjäger Nummer eins keine Mühe mehr mit dem
Abschluss hatte. Bei vierten Treffer fing Terry Campbell an der blauen Linie
den Puck ab, schickte Marcel Waldowsky auf die Reise, der mit einem Schuss in
die lange Ecke den Endstand fixierte. Zum ohnehin rundum gelungenen Abend
trugen dann noch zwei Personalien bei. So verlängerte der 39jährige Kämpfer
Terry Campbell seinen Kontrakt bei den Löwen um ein weiteres Jahr. Das
17jährige Ausnahmetalent Florian Strobl wurde indessen in den Profikader
aufgenommen und mit einem Vertrag über zwei Jahre ausgestattet. (or)
EC Bad Tölz vs Starvulls
Rosenheim 4:1 (1:0,1:1,2:0)
Tore: 1:0 (18:31) Fischhaber
(Albanese, Borzecki), 2:0 (25:43) Morin (Campbell, Schönberger), 2:1 (27:53)
Smith (Stiebinger, Dalmao), 3:1 (43:20) Zeller (Dubé, Mulock), 4:1 (44:23)
Waldowsky (Campbell, Schönberger)
Strafminuten: Bad Tölz
8 - Rosenheim
12+10 (Gottwald)
Schiedsrichter: Levente Györgyicze (Troisdorf)
Zuschauer: 4500
Spieler des Spiels: Florian Zeller