Auch "Preussen" können Pinguin - Express nicht stoppen

Nach einer zumindest ab dem zweiten Drittel sehenswerten Partie des
REV Bremerhaven konnten die "Pinguine" aus der Seestadt die Phalanx der
Berliner Heimstärke durchbrechen und den Hauptstädtern die erste
Heimniederlage dieser Spielzeit beibringen. Am Ende gewann der REV
Bremerhaven vor rund 1700 Zuschauern in der Berliner Deutschlandhalle am
Ende zwar knapp, aber dennoch verdient mit 5:3 (1:1/3:0/1:2) und bleibt
damit weiterhin Tabellenführer der Oberliga Süd Ost.
Verdientes Remis nach den ersten zwanzig Minuten
Nach Anfangs frechen Angriffen der Hauptstädter sahen sich die Seestädter ab
der 4. Minute zunächst einer neunzig Sekunden dauernden 3/5 Unterzahl
ausgesetzt, nachdem Wrobel und Moborg wegen Behinderung und Ellbogenchecks
auf der Strafbank schmoren mussten. Auch danach blieben die Hausherren das
spielbestimmende Team und erarbeiteten sich gute Chan-cen, die aber
letztlich nicht zum Erfolg führten. In der 9. Minute zeigten dann die
"Pinguine" erstmals ihre Krallen. Nachdem sich Patrick Pysz mit einer tollen
Einzelaktion auf der rechten Außenbahn durchgekämpft hatte, passte dieser
zum mitgelaufenen Dennis Meyer und der ließ sich nicht zweimal bitten und
erzielte mit einem trockenen Schuss das 1:0 für den REV Bremerhaven. Trotz
des Rückstands ließen sich die Berliner aber nicht weiter beeindrucken und
kamen im weiteren Verlauf durch die agilen Czaijka, Kimstatsch und Schertz
zu weiteren Gelegenheiten. Hatten die "Pinguine" in der 15. Minute noch
Glück als Caijka den bereits am Boden liegenden Pethke nicht überwinden
konnte, spielte eine Minute später Schiedsrichter Klau Fortuna, nachdem er
einen vermeintlichen Lattenschuss von Schertz als Tor wertete und somit die
Fans der Berliner zum jubeln brachte. Zwar hatten die Seestädter bis zum
ersten Wechsel noch zwei weitere Großchancen durch Meyer und del Montes
Pfostenschuss, doch letztlich musste das nach zwanzig Minuten erzielte Remis
für beide Parteien als gerecht bewertet werden.
REV legt Grundstock zum Sieg
Der Mittelabschnitt begann für Trainer Draisaitl zunächst mit einer
Schrecksekunde. Als der Berliner Stefan Leciejewski nach einem Konter die
Scheibe jedoch hoch übers Tor gejagt hatte, konnte der Coach der Pinguine
sichtlich erleichtert durchatmen. In der 26. Minute bot sich dann für den
REV Bremerhaven die erste Powerplay-Situation des Spiels, nachdem Jan
Schertz Bekanntschaft mit der Kühlbox machen durfte. Bereits nach einer
Minute konnten sich auch die Fans der "Preussen" von der in dieser Spielzeit
eminenten Überzahlgefährlich-keit der Norddeutschen überzeugen. Patrick Pysz
war es, der in der 27. Minute Torsteher Martin das Nachsehen gab. Pysz blieb
auch weiterhin im Focus der Zuschauer, denn er war es, der an diesem Abend
Akzente setzen konnte. In der 33. Minute war es wiederum der polnische
Nationalspieler, der mit einem millimetergenauen Diagonalpass Brent Fritz
bedient hatte und der unhaltbar einsenden konnte. Zu diesem Zeitpunkt war es
der REV Bremerhaven, der das Heft klar in der Hand zu halten schien. Noch
ruhiger auf den Rängen wurde es in der 38. Minute als Craig Streu einem
Berliner Verteidiger die Scheibe abnahm und nach einer beherzten
Einzelaktion den vierten Treffer für den REV erzielen konnte. Spätestens zu
diesem Zeitpunkt schien sich das Blatt zu Gunsten des REV gewendet zu haben.
REV im Schlussabschnitt erneut unkonzentriert
Im Schlussabschnitt waren es zunächst die Berliner die klar die Initiative
übernommen hatten und durch Patrick Caijcka zwei "dicke" Chancen
ausgelassen hatten. Auf der Gegenseite standen die Seestädter den Berlinern
aber in nichts nach und vergaben durch Alan Reader ebenfalls zweimal in
aussichtsreicher Position. Beiden Mannschaften schien man zunächst
anzumerken, dass sie die Partie als bereits entschieden betrachteten. Doch
weit gefehlt! Zwar verlor die Partie vorübergehend an Farbe, der REV schien
bereits in Gedanken auf der Heimreise, da war es ein Gastgeschnek der
Bremerhavener, welches die Hausherren urplötzlich wieder ins Spiel zurück
brachte. In der 52. Minute sah die Bremerhavener Abwehr tatenlos zu, wie der
Berliner Hurbanek den mitgelaufenen Alexander Kanellopulos bediente, der
kaltschnäuzig das 2:4 erzielen konnte. Nach einer weiteren Strafzeit gegen
den REV (Reader), konnten die Berliner nur Sekunden später den
Anschlusstreffer zum 3:4 erzielen. Obwohl Torhüter Marc Pethke mit Vehemenz
auf Torraumabseits reklamierte, Schiedsrichter Klau ließ sich nicht mehr
umstimmen. So wurden "Schweinfurter Erinnerungen" wach und der REV
Bremerhaven war urplötzlich drauf und dran, ein bereits sicher gewonnenes
Spiel erneut zu gefährden. Vier Sekunden vor Ende war es Dan del Monte, der
dann aber Mannschaft und Trainer mit seinem "empty net goal" erlöste.
Tore:
1:0 (9.) Meyer
1:1 (16.) Schertz
1:2 (27.) Pysz
1:3 (33.) Fritz
1:4 (38.) Streu
2:4 (52.) Kanellopulos
3:4 (55.) Gensel
3:5 (60.) Del Monte ENG
Zuschauer: 1683
Strafen: Bremerhaven: 10 - Berlin: 2
Schiedsrichter: HSR Klau