Ansteigende Formkurve beim ECP
Peiting: Zweite Nullrunde - Zu viel Respekt und zu wenig SelbstvertrauenDer kranke
Patient EC Peiting befindet sich wieder auf dem Weg der Besserung. Nachdem der
ECP in den vergangenen elf Spielen nur ein einziges Mal siegte, zeigte das Team
in den letzten Auftritten eine deutlich ansteigende Formkurve. Bei den Eisbären
Juniors in Berlin gelang den Peitinger sogar ein 2:1 Sieg. Hans Schmaußer, der
sich bis dahin eine Frist gesetzt hatte, stand da schon nicht mehr an der Bande.
Nach der 0:3 Niederlage beim SC Riessersee, die Entscheidung fiel dabei durch
drei Treffer der Hausherren innerhalb von vier Minuten im Mittelabschnitt, warf
der Coach das Handtuch. „Der Druck von allen Seiten war für ihn einfach zu
groß“, erklärte ECP-Chef Peter Gast die Entscheidung. „Es war vermutlich der
richtige Schritt, auch wenn ich es bedaure, schließlich hat Hans über zwei Jahre
eine super Arbeit gemacht“, ergänzte Gast. Bereits einen Tag nach der Trennung
präsentierte er mit Ron Chyzowski einen neuen Trainer. Gast knüpfte mit dem
41-jährigen Kanadier, der in Mittenwald wohnt und der auch schon beim ECP
spielte, schon nach der Rücktrittsankündigung von Schmaußer erste Kontakte. Als
dann der Schmaußer-Abschied feststand, „sagte Ron nach einem Tag Bedenkzeit
sofort zu“, freute sich Gast über die rasche Klärung. „Ich denke wir haben ein
Trainer mit hoher Qualität gefunden, der die Mentalität der Spieler kennt und
die Sprache unserer Ausländer spricht“, verteilte Gast ordentlich
Vorschusslorbeeren.
Nach nur einer Trainingseinheit mit der Mannschaft erlebte
der neue Coach seine Feuertaufe ausgerechnet im zweiten Lokalderby gegen den SC
Riessersee, den er selbst schon einmal betreute. Die starke kämpferische
Vorstellung der Peitinger blieb dabei unbelohnt. Jon Hedberg (4.) und Ryan Huddy
(28.) schossen die Gastgeber zweimal in Front. Der Tabellenführer zog mit Glück
durch Mayr (12.) und Self (37.) wieder gleich. Im Schlussdurchgang nutzte
Routinier Bleicher (48.) aber einen Fehler der Peitinger eiskalt zum
3:2-Siegtreffer der Riesserseer. „Das Spiel hat trotzdem Spaß gemacht“, zeigte
sich Chyzowski von der Vorstellung seiner ersatzgeschwächten Truppe, der drei
Stürmer fehlten, zufrieden.
Vor der Geisterkulisse von nicht einmal 100
Zuschauern in Berlin hielt sich der ECP strikt an die taktische Marschroute und
spielte sehr diszipliniert. Torhüter Florian Hechenrieder erwischte zudem einen
starken Tag und entschärfte einige Möglichkeiten der Hausherren. In Unterzahl
brachte Markus Keppeler (18.) den ECP schließlich in Front. Diesen knappen
Vorsprung verteidigten die Gäste auch bis kurz vor dem Ende. Richard Mueller
(52.) gelang dann aber der Ausgleich. Sein Namensvetter Klaus (53.) sorgte
jedoch fast im Gegenzug für den Peitinger Siegtreffer. Chyzowski hat nun in der
Länderspielpause Gelegenheit der Mannschaft, die danach auch wieder komplett
ist, seinen Stempel aufzudrücken. Eishockey wird in Peiting am Samstag dennoch
gespielt. Um 18 Uhr erfolgt das erste Bully des All-Star-Games zu dem der ECP
zahlreiche ehemalige Publikumslieblinge der letzten Jahrzehnte eingeladen hat.
40 ehemalige Aktive darunter Brad Scott, Jason Phillips und Stano Meciar feiern
dabei auf der Eisfläche und anschließend im Gasthaus „Zum Keppeler“ (ab 22 Uhr)
ein Wiedersehen.